13.09.2023 | Regionalverband Württemberg Mitte

"Hot Chip Challenge" - die lebensbedrohliche Mutprobe

Die „Hot Chip Challenge“ ist derzeit ein heißer Trend in den sozialen Netzwerken. Doch diese Mutprobe mit extrem scharfen Chips läßt nicht nur Mund und Rachen brennen, sie kann auch Leben gefährden.

„Diese Challenge, die unter anderem auf TikTok trendet, ist alles andere als mutig", so Ann-Marie Kugler, Pädagogin und Kita-Koordinatorin bei der Johanniter-Unfall-Hilfe. "Die Mutprobe ist extrem gefährlich und lebensbedrohlich - insbesondere für Kinder und Jugendliche, weil sie sehr empfindlich auf scharfes Essen reagieren.“  Bei der „Hot Chip Challenge“ geht es darum, einen extrem scharfen Maistortilla-Chip zu essen, der mit Carolina Reaper gewürzt ist, der schärfsten Chilisorte der Welt. Mit einem Scoville-Wert von bis zu 2,2 Millionen ist dieser Chip 500-mal schärfer als "Tabasco"-Soße.

Die Folgen des Verzehrs können erheblich sein:

  • Mund- und Rachenreizungen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Schwindel und Kopfschmerzen
  • Bluthochdruck und Atemnot
  • Hautreizung

Derzeit wird bereits über schwere Vergiftungen von Kindern in Deutschland durch den Verzehr des „Hot Chip“ berichtet. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat auf einzelne ärztliche Notfalleinsätze hingewiesen, die auf den Verzehr von scharfen Chips zurückzuführen sind und eine klare Warnung vor dieser Challenge ausgesprochen.

Die Johanniter warnen nachdrücklich vor der Teilnahme an der „Hot Chip Challenge“. „Sprechen Sie mit Kindern und Jugendlichen in Ihrem Umfeld, dass sie auf keinen Fall bei dieser Mutprobe mitmachen“, betont Ann-Marie Kugler.


Falls Kinder oder Erwachsene versehentlich zu scharf gegessen haben, können folgende Empfehlungen helfen:

  • Vermeiden Sie Augenkontakt: Berühren Sie nicht Ihre Augen, um eine mögliche Reizung zu verhindern.
  • Lindern Sie das Brennen im Mund: Wasser hilft nicht, stattdessen können Milch und Milchprodukte das Brennen lindern.
  • Verwenden Sie stärkehaltige Lebensmittel: Reis oder Brot, kombiniert mit Speiseölen oder -fetten können die Schärfe mildern.
  • Bei anhaltenden Beschwerden ärztliche Hilfe rufen: Wenn die Symptome schwerwiegend sind, anhalten oder sich verschlimmern, sollten Sie sofort die 112 wählen! Dies gilt insbesondere, wenn Sie Schwierigkeiten beim Atmen oder starke allergische Reaktionen beobachten.