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03.03.2022 | Regionalverband Rhein-Main

Bevorratungsstandort für rescEU stockpiling DE ist nach Hilfeersuchen der Ukraine für Einsatz alarmiert

Johanniter-Kompetenzzentrum für Europäischen Katastrophenschutz (EUCC) wurde nach einem Hilfeersuchen der Ukraine zu seinem ersten Einsatzfall alarmiert, um medizinisches Schutzmaterial für die Bevölkerung im Kriegsgebiet bereit zu stellen.

In Deutschland wurden in den vergangenen Monaten unter der Leitung der Johanniter, zwei Standorte zur Bevorratung von medizinischer Schutzausrüstung aufgebaut.
Einer davon ist im Rhein-Main-Gebiet bei der Johanniter- Unfall-Hilfe e. V. entstanden. Der andere wird vom DRK Generalsekretariat betrieben. Heute wurden diese Bevorratungslager zum ersten Mal im Rahmen des europäischen Katastrophenschutzverfahrens vom Emergency Response Coordination Centre (ERCC, der zentralen Koordinierungseinheit des Europäischen Katastrophenschutzes) über das gemeinsame Melde- und Lagezentrum des Bundes und der Länder aktiviert. Vorangegangen war ein Hilfeersuchen zur Unterstützung der Ukraine im Rahmen des Europäischen Katastrophenschutz- Mechanismus. Aus Deutschland werden zunächst 100.000 Schutzmasken und 50.000 blut- und virendichte Behandlungskittel benötigt. Daneben sind die Länder Niederlande und Ungarn ebenfalls mit medizinischen Nothilfeartikel im Rahmen des rescEU Verfahrens alarmiert. Das genaue Einsatzgebiet wird dem deutschen Stockpile im Laufe des Tages mitgeteilt werden. „Wir bereiten uns aktuell auf den ersten Bereitstellungs- und Auslieferungseinsatz des EU-Kompetenzzentrums der Johanniter vor und sind froh einen Teil zur medizinischen Versorgung der notleidenden Bevölkerung der Ukraine leisten zu können“, berichtet Oliver Pitsch, verantwortlicher Regionalvorstand des Regionalverbandes Rhein-Main und Leiter des EU-Kompetenzzentrums der Johanniter-Unfall-Hilfe. „Es war klug und richtig, in der Europäischen Union medizinische Nothilfelager aus Mitteln der Europäischen Kommission aufzubauen, so kann auch in Zeiten schwieriger
Lieferketten aus dem Ausland schnell und bedarfsgerecht reagiert werden.“

Hintergrund: 
Die Beschaffung, Einlagerung, Pflege und logistische Verteilung im Bedarfsfall gehört zur Aufgabe des in Frankfurt am Main angesiedelten Johanniter-Kompetenzzentrums für Europäischen Katastrophenschutz (EUCC). Es koordiniert die Zusammenarbeit und die Vereinbarung mit der Europäischen Kommission. Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie haben die EUKommission und die EU-Mitgliedsstaaten im März 2020
beschlossen, Kapazitäten zur medizinischen Bevorratung aufzubauen. Schrittweise sollten entsprechende Lager entstehen, die von den EU-Mitgliedstaaten unterhalten und von der EU finanziert werden. Die beteiligten Staaten sollen auch die Verteilung der Materialien im Falle eines entsprechenden Hilfeersuchens im Rahmen des Unionsverfahrens gewährleisten.