14.04.2023 | Geschäftsstelle Düsseldorf

So wurde ich zum Lebensretter

Norman Hofmann, Fachbereichsleiter Marketing und Kommunikation bei den Johannitern Rhein-Ruhr, rettete mit seiner Leberspende das Leben seiner Mutter.

Norman Hofmann ist 26 Jahre alt, als seine Mutter schwer erkrankt. Zunächst war die 56-Jährige Annemarie nur müde, dann färbten sich ihre Augen und ihre Haut gelb. Beim Arzt erhielt sie die schockierende Diagnose: Sie hatte einen Tumor in der Leber und durch eine Virusinfektion war die Leber bereits geschrumpft. Ohne eine Lebertransplantation hatte sie keine Überlebenschance. „Der Arzt machte uns wenig Hoffnung, da es in Deutschland zu wenig Spenderorgane gibt“, erzählt Sohn Norman.

Als einzige Möglichkeit blieb eine Lebendspende und da war für Norman, der als Rettungsassistent bei den Johanniter RheinRuhr arbeitete, sofort klar: „Ich lasse mich sofort testen, denn es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, meiner Mutter zu helfen“. Was dann folgte, war ein kleines Wunder, denn Normann war tatsächlich als Spender für seine Mutter geeignet und schenkte ihr neue Hoffnung im Kampf gegen ihre Krankheit. Jedoch plagten Annemarie Zweifel. Sie sorgte sich, dass ihr Sohn bei dem Eingriff sterben könnte. „Meine Mutter wollte die Operation zwischendurch sogar absagen, aber ich konnte sie überzeugen, dass wir das jetzt gemeinsam duchziehen“, so Norman. Einen Tag vor dem Eingriff bezogen beide ein Zimmer in der Essener Uniklinik und sahen sich erst drei Tage nach der Operation wieder – sehr glücklich darüber, dass der Eingriff gut verlaufen war. Ein echtes Happy End: Heute geht es Mutter Annemarie den Umständen entsprechend gut und ihr Sohn ist wieder ganz gesund. Der mittlerweile 42-jährige Norman ist Fachbereichsleiter für den Bereich Marketing und Kommunikation bei den Johannitern Rhein-Ruhr und sehr dankbar, dass alles so gut geklappt hat und seine Mutter am Leben ist.

Lebendspende* Bei einer Lebendorganspende stellen Spenderinnen oder Spender die eigenen Organe für eine Übertragung (Transplantation) zur Verfügung. Derzeit werden in Deutschland vor allem Nieren und Teile der Leber von lebenden Spenderinnen und Spendern auf Empfängerinnen und Empfänger übertragen. Medizinisch möglich und gesetzlich erlaubt ist auch die Übertragung eines Teils der Lunge, des Dünndarms und der Bauchspeicheldrüse. Die Lebendorganspende dieser Organe wird jedoch in Deutschland kaum durchgeführt. Bei der Leberlebendspende wird nur ein Teil des Lebergewebes transplantiert. Es wird nur so viel Lebergewebe entfernt, dass die Transplantation hohe Erfolgsaussichten hat. Gleichzeitig verbleibt so viel Lebergewebe bei der Spenderin oder beim Spender, dass keine dauerhafte Beeinträchtigung der Gesundheit zu erwarten ist. Der Schutz der spendenden Person steht immer im Vordergrund. Bei erwachsenen Spenderinnen und Spendern werden etwa 60 Prozent der Leber entnommen. Auf Kinder wird häufig ein Teil des etwas kleineren linken Leberlappens übertragen. Auf Jugendliche wird der gesamte linke Leberlappen und auf Erwachsene der rechte Leberlappen übertragen. Nach der Spende wächst die verbleibende Leber nahezu auf Ausgangsgröße wieder nach. Das Gleiche gilt auch für das transplantierte Leberteilstück.

Weitere Infos hier: https://www.organspende-info.de/