In jeder Lage fähig zur Hilfe
Bayerische Landesübung „ZusammenStark2025“: Erstmals haben die Johanniter vom 3. bis 5. Oktober mit Bundeswehr und Technischem Hilfswerk die Zivil-militärische Zusammenarbeit geübt.
Der Krieg in der Ukraine, gezielte Störungen des Luftverkehrs, digitale Angriffe auf die Infrastruktur: Die sicherheitspolitische Situation in Europa hat sich verändert. „Daher müssen sich auch die Johanniter möglichen neuen Herausforderungen stellen“, sagt Alexander Hameder. Er ist im Johanniter-Landesverband Bayern für die strategische und fachliche Ausrichtung des Bevölkerungsschutzes und des Rettungsdienstes zuständig.
Erfahrungen sammeln, um optimal helfen zu können
„ZusammenStark2025“ vom 3. bis 5. Oktober war die erste bayernweite Großübung der Johanniter zusammen mit der Bundeswehr und dem Technischen Hilfswerk. An der Zivilschutzübung auf dem Gelände der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried beteiligten sich rund 400 Johanniterinnen und Johanniter. Sie übten die Versorgung und Verlegung von Verwundeten, die mit einem Zug eintrafen. „Die Johanniter sind als Hilfsorganisationen im Spannungs- und Verteidigungsfall für solche Aufgaben mit zuständig“, erklärt Hameder. „Hinzu kommt unser Grundsatz der Hilfe von Mensch zu Mensch – wir wollen in jeder Situation optimal helfen können. Auch wenn wir uns natürlich aus ganzem Herzen wünschen, den geübten Ernstfall nie erleben zu müssen.“
Oberstes Ziel der Übung war es, Erfahrungen zu sammeln. „Wir wissen nun besser, wo wir unsere Helfenden noch schulen müssen und wie sich das Zusammenspiel mit externen Partnern weiter optimieren lässt“, so Hameder. „Die Johanniter werten alle Ergebnisse systematisch und wissenschaftlich begleitet aus. Die Erkenntnisse werden im Anschluss veröffentlicht und in Reformprozesse eingebracht.“
47 Helfende aus den Johanniter-Bereitschaften Nürnberg und Schwabach waren am Wochenende bei der groß angelegten Zivilschutzübung in Geretsried im Einsatz. Die Abfahrt erfolgte gestaffelt: Bereits am Donnerstagnachmittag rückte ein Teil des neu gegründeten Bereitstellungsraum 250 (BR250) mit Material und Fahrzeugen aus Nürnberg ab, am Freitagmorgen um 05:00 Uhr folgten die Teileinheiten der Medizinischen Task Force (MTF), die als Helfende an der Übung teilnahmen und zahlreiche Patienten im Behandlungszelt versorgten. Weitere Helfende wurden geschminkt und mimten verletzten Personen. Auch im Führungsstab waren die Johanniter aus Mittelfranken vertreten.