Ohne Mampf kein Kampf
Johanniter bilden Feldköche aus
Seit mehreren Jahrzehnten betreiben die Johanniter in Mittelfranken eine Verpflegungseinheit mit einem eigenen Küchenteam. Die Kochkünste sind weit über die Grenzen Mittelfrankens hinaus bekannt.
An den letzten beiden Wochenenden fand daher eine Ausbildung zum Feldkoch bzw. Feldköchin statt. Fünf Teilnehmende aus den Reihen der Johanniter sowie der Feuerwehr Werderau (Nürnberg) nahmen daran teil. Die Ausbildung umfasste 40 Unterrichtseinheiten und beinhaltete unter anderem die Themen gesetzliche Grundlagen, Unfallverhütung, Lebensmittelkunde, Ernährungslehre sowie Lebensmittelkalkulation und Logistik. Zum Abschluss durften die angehenden Köche am Sonntag, den 19.10.2025 unter reellen Bedingungen ein Essen für 250 Personen zubereiten. Zum Mittagessen wurden daher haupt- und ehrenamtliche Johanniter, Mitglieder des Kreisverbindungskommandos Schwabach sowie Fördermitglieder eingeladen.
„Wir legen großen Wert auf gutes Essen. Es muss nicht immer nur Eintopf aus der Feldküche kommen. Neben den Klassikern wie Schnitzel, Braten und Currywurst gibt es auch verschiedene Nudelvarianten. Wir berücksichtigen bei der Auswahl der Speisen auch die körperliche Belastung der Helfer je nach Einsatzlage.“, berichtet Björn Fiebig, Lehrgangsleiter der Johanniter für die Ausbildung zum Feldkoch. „Am Sonntag gab es eine Gulaschvarianten mit Fleisch und ein veganes Süßkartoffelcurry. Natürlich durfte auch ein leckerer Nachtisch nicht fehlen.“
Die Lehrgangsteilnehmenden lernten viel zu den unterschiedlichen Lebensmitteln und deren Verarbeitung. Auch die Verwendung von Kräutern und Gewürzen musste geübt werden. „Unser Essen soll schmecken. Gerade im Einsatzfall gilt die Regel: ohne Mampf kein Kampf“, so Fiebig weiter.
Zu den Aufgaben der angehenden Feldköche gehörte allerdings nicht nur das Kochen. Eine Verpflegungseinheit besteht unter anderem aus einem ganzen Küchenteam, das geführt und angeleitet werden muss. Eine besondere Herausforderung ist die Logistik und Kalkulation der Lebensmittel. „Was zu Hause eine Prise Salz ist, ist bei uns schnell mal ein Kilo“, schmunzeln die Feldköche. Hier musst in ganz anderen Mengen gerechnet werden. Eine Feldküche kann im Einsatzfall ein Eintopfgericht mit 1.000 Portionen mit einer Vorlaufzeit von rund drei Stunden kochen und an die Einsatzkräfte ausgeben.
Neben der Feldküche besitzen die Johanniter in Mittelfranken noch einen Gerätewagen, der speziell auf Verpflegungs- und Betreuungseinsätze zugeschnitten ist. Das Fahrzeug kann ohne weitere Zuführung von Material 200 Personen unter anderem mit Essen und Getränken versorgen. Für die hygienegerechte Essensausgabe steht ein weiterer Betreuungsanhänger zur Verfügung. Die Verpflegungseinheit rückt beispielsweise bei Brandeinsätzen zur Verpflegung der Einsatzkräfte aus und unterstütz bei großen Sanitätsdiensten wie Rock im Park.