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28.09.2022 | Regionalgeschäftsstelle Berlin

Stark durch „Mitmachen!“ – Johanniter ziehen positive Bilanz zum Projekt mit benachteiligten Jugendlichen

Am 28.09.2022 geht das Projekt „Mitmachen!“ der Berliner Johanniter nach drei Jahren erfolgreicher Arbeit mit der Präsentation des letzten Videoclips zu Ende. Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung standen im Mittelpunkt von Mitmachen!.

In der gemeinsamen Arbeit an Rap-Songs stark gemacht – Kinder und Jugendliche beim Videoworkshop in der Gemeinschaftsunterkunft Chris-Gueffroy-Allee.

Am 28.09.2022 geht das Projekt „Mitmachen!“ der Berliner Johanniter nach drei Jahren erfolgreicher Arbeit mit der Präsentation des letzten Videoclips zu Ende. Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung, die ihren Alltag unter extrem schweren Bedingungen meistern, standen im Mittelpunkt des Projektes.

In der gemeinsamen Arbeit an Rap-Songs sollten sie stark gemacht werden – für ein selbstbestimmtes Leben und Teilhabe in einer oftmals fremden Gesellschaft. Als besondere Anerkennung verlieh das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (DWBO) den Johannitern für dieses Projekt am 21.09.2022 die nach dem Begründer der inneren Mission benannte „Johann Hinrich Wichern-Plakette“ als besondere Anerkennung des Engagements und Einsatzes für den Nächsten.

Mitmachen! richtete sich an Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 27 Jahren. Gemeinsam texteten sie Rap-Songs und produzierten Musikclips, die sie auf Youtube und Instagram veröffentlichten. Daneben beschäftigten sie sich in Workshops mit gesellschaftlichen Vorbildern, gegenseitigem Respekt und der Reflektion eigener Werte. „Durch die gemeinsame Arbeit bekamen die Jugendlichen Impulse zu Toleranz, Engagement und Demokratie sowie unterstützende Begleitung gegen Rassismus und Diskriminierung“, erläutert Inna Baronow, Projektleiterin von Mitmachen! bei den Berliner Johannitern. „Häufig bekamen sie bei uns erstmals das Gefühl, ernst genommen zu werden.“

Seit Beginn des Projektes boten die Johanniter jährlich drei mehrwöchige Workshops im Rahmen von Mitmachen! an, insgesamt nahmen rund 200 Jugendliche ausschließlich in ihrer Freizeit daran teil, wobei die Verbreitung durch die sozialen Medien etwa 10.000 Menschen erreichte. Im Team der Johanniter arbeitete Projektleiterin Inna Baronow mit André Brötz und dem Medienpädagogen Michael Rapaic für das Projekt zusammen. Die Workshops fanden zudem in enger Kooperation mit den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern vor Ort in den Gemeinschaftsunterkünften und Jugendzentren statt.

„Mitmachen! diente dem Empowerment“, sagt Björn Teuteberg, Regionalvorstand der Berliner Johanniter. „Unsere Jugendliche haben gelernt, dass sie konkret mitbestimmen und mitgestalten können.“ Anhand der selbst geschriebenen Rap-Songs fand eine Auseinandersetzung mit eigenen Träumen und Wünschen statt. „Wichtig war für uns, den Jugendlichen zu zeigen, dass sich Partizipation in unserer Gesellschaft lohnt“, erklärt Björn Teuteberg. „Sie lernten, gesellschaftliche Werte bewusster zu leben, wie Freundschaft, Familie und ein guter Umgang untereinander.“

„Ein wichtiges Ziel war auch, die Jugendlichen im Anschluss betreuend und behütend an weitere soziale Angebote weiterzuvermitteln“, so Inna Baronow. Zudem hat sich gezeigt, dass ein besonders großer Beratungsbedarf bei Mobbing und Diskriminierung besteht. Ein Ergebnis von Mitmachen! ist daher auch, dass die Johanniter eine Webseite aufbauen, auf der Kinder und Jugendliche – entsprechend ihrer Altersgruppe – bei Diskriminierungs- und Mobbingerfahrung niedrigschwellige Beratungsangebote in Berlin gezielt finden können.

Mitmachen! wurde vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSJ) sowie vom Bundesinnenministerium (BMI) gefördert.