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14.03.2024 | Johanniter-Kita Stoppelhopser Am Steinfelder Redder

Aminata Touré besucht die Stoppelhopser

In der Johanniter-Kita Stoppelhopser Am Steinfelder Redder kam die Sozialministerin des Landes Schleswig-Holstein mit verschiedenen Interessensvertreterinnen und -vertretern ins Gespräch

Zu Besuch in der Johanniter-Kita Stoppelhopser: Aminata Touré (r.) kam bei einer Tour durch verschiedene Kitas in Schleswig-Holstein mit verschiedenen Interessensvertretungen ins Gespräch.
Zu Besuch in der Johanniter-Kita Stoppelhopser: Aminata Touré (r.) kam bei einer Tour durch verschiedene Kitas in Schleswig-Holstein mit verschiedenen Interessensvertretungen ins Gespräch.
Im Bewegungsraum der Kita Stoppelhopser sprach die Ministerin mit dem pädagogischen Team und der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. als Träger, der Elternschaft und der Stadt Bad Oldesloe vor allem über die anstehende Überarbeitung des Kita-Gesetzes.
Im Bewegungsraum der Kita Stoppelhopser sprach die Ministerin (Mitte) mit dem pädagogischen Team und der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. als Träger, der Elternschaft und der Stadt Bad Oldesloe vor allem über die anstehende Überarbeitung des Kita-Gesetzes.

Bereits seit einem Monat besucht Aminata Touré auf ihrer „Kita fairlässlich“-Tour verschiedene Kindertageseinrichtungen im gesamten Land Schleswig-Holstein. Heute machte die Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung Halt in der Johanniter-Kita Stoppelhopser in Bad Oldesloe. Im Bewegungsraum der Kita „Am Steinfelder Redder“ sprach die Ministerin mit dem pädagogischen Team und der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. als Träger, der Elternschaft und der Stadt Bad Oldesloe vor allem über die anstehende Überarbeitung des Kita-Gesetzes.

„Wir freuen uns, dass sich Aminata Touré die Zeit genommen hat, sich alle Perspektiven anzuhören“, erklärt Peter Küpper, zuständiger Bereichsleiter für die Kindertagesbetreuung im Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost. „Und wir hoffen natürlich, dass die Perspektiven Platz finden, wenn es darum geht, die Änderungen im Kindertagesförderungsgesetz auf den Weg zu bringen.“

Nicht nur dieses Gespräch, auch die Besuche in anderen Kitas zeigten, dass gerade darin die besondere Herausforderung liege: Alle Interessen und Bedürfnisse der einzelnen Parteien unter einen Hut zu bringen. Das betont die Sozialministerin besonders am Ende des Gesprächs. Sie sei zuversichtlich, dass sie die bereits guten Regelungen stärken und die wesentlichen Stellen nachbessern könne. Es ginge darum, die Idee, die hinter dem Gesetz stehe, auch mit der Realität vereinbaren zu können.

Wie diese Realität aussieht, schilderten ihr an diesem Vormittag die anwesenden Mitarbeitenden der Kita Stoppelhopser selbst. Ilka Lambke (Leiterin), Claudia Dieck, Tanja Drümmer, Birgit Geertz und Ugurcan Komutekir sprachen u.a. die Herausforderungen des Fachkräftemangels an: Wie können Ausfallzeiten bewältigt werden, ohne Gruppe zu schließen, aber auch ohne die Mitarbeitenden stark zu belasten? Welche besonderen Bedarfe haben die Kinder, insbesondere, wenn sie aus anderen Kultur- und Sprachräumen kommen? Sind die Anforderungen an die pädagogische Arbeit gestiegen?

Aminata Touré erklärte immer wieder die Hintergründe hinter bestimmten Entscheidungen, die Probleme, die sich in der Findung neuer Regelungen ergeben, und wie sich der Haushalt in ihrem Ministerium zusammensetzt. So sei das Budget für den Bereich Kita in den letzten Jahren deutlich angehoben worden, es seien einheitliche Standards eingeführt worden, wo noch vor einigen Jahren vieles ungeregelt gewesen sei. Das Gespräch zeigte hier aber auch eine Dissonanz: Die gefühlte Wahrnehmung bei den Mitarbeitenden in der Kita ist eine andere.

Lösungen für den Mangel an Fachkräften zu finden, darin sieht Aminata Touré eine der wichtigsten Herausforderungen und Schwerpunkte. Dazu gehören u.a. auch, die Strukturen für den Einstieg von Quersteigerinnen und Quereinsteigern zu schaffen, die Praxisintegrierte Ausbildung (PiA) weiterauszubauen und das Thema Helfende Hände.

Kai-Uwe Preuß, hauptamtliches Mitglied des Regionalvorstandes, und Peter Küpper vertraten die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. als Träger der Einrichtung. „Wir als Träger befinden uns in einer Sandwich-Position zwischen den Interessen unserer Mitarbeitenden, den Bedürfnissen der Kinder und ihren Eltern, und der Kommune, die jeweils die Vorgaben, insbesondere finanzieller Art, macht“, erklärt Kai-Uwe Preuß und betonte, dass allein der Ruf nach mehr Geld nicht ausreiche, wenn doch die Menschen fehlten. Nicht nur im Kita-Bereich hat sich der Fachkräftemangel stark verschärft, auch in anderen sozialen Dienstleistungsberufen hat der Mangel zugenommen. Mit diesen Worten verband er den Wunsch nach einem Kita-Gesetz, mit dem alle leben könnten. Und das auch umsetzbar sei, denn: Über den Entwurf wird erst im November abgestimmt, das Gesetz selbst jedoch wird am 1. Januar 2025 in Kraft treten. Wenig Zeit, um Änderungen auch tatsächlich umzusetzen. Derzeit gibt es besonders bei der Finanzierung des Kitabetriebs noch große Lücken. Und wie die Lücken künftig geschlossen werden sollen, ist nach wie vor offen. Derzeit trägt das Land 43 Prozent der Kosten. Die Kommunen beteiligen sich mit 37 Prozent und 20 Prozent leisten die Eltern mit ihren Beiträgen.

Auch die Kreiselternvertreterin Svenja Heider sowie Jan Rittmeyer, Vater, sprachen die Finanzierung und somit die Elternbeiträge an. Eine Erhöhung sei nicht ausgeschlossen, aber beschlossen sei sie bisher nicht, erklärte die Ministerin. Besonders wichtig war den Eltern vor allem jedoch die Verlässlichkeit der Betreuung. Der strenge Betreuungsschlüssel nach der Kitareform, der mindestens zwei Fachkräfte für eine Gruppe erfordert, steigert zwar die pädagogische Qualität und entlastet die Mitarbeitenden – stellt bei einem Personalausfall aber vor hohe Herausforderungen. Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren, werde dadurch für die Eltern erschwert.

Auch die Bürokratie und Dokumentation belastet den Arbeitsalltag und ist manchmal eine zusätzliche Hürde: So sei der Prüfungsprozess für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger langwierig und umständlich. „Bis es das OK gibt, ist der Interessierte bereits weg und hat sich eine andere Arbeit gesucht“, sagt Peter Küpper und ergänzt: „Wenn es um die Förderung von Kindern mit Behinderung geht, gibt es ebenfalls zu lange Vorlaufzeiten und bürokratische Schritte. Trotzdem ist das Kind ja da und bedarf der Betreuung und zusätzlicher Förderung.“

Der Bürgermeister der Stadt Bad Oldesloe Jörg Lembke, Thomas Sobczak, Fachbereichsleiter Bürgerservice, und Sylvia Frautz, Sachbereichsleiterin Kindertagesstätten, vertraten die Stadt und die Kommune beim Gespräch mit der Ministerin. Sie sprachen die Herausforderungen der Finanzierung an und betonten auch noch mal die zusätzlichen Kosten durch Zeitarbeitsfirmen.

Alle Parteien waren sich darin einig, dass es noch viele Stellschrauben gibt, an denen es zu drehen gilt, mit einem Ziel: die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Kinder in ein gutes Leben starten können.

Bereits seit einem Monat besucht Aminata Touré auf ihrer „Kita fairlässlich“-Tour verschiedene Kindertageseinrichtungen im gesamten Land Schleswig-Holstein. Heute machte die Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung Halt in der Johanniter-Kita Stoppelhopser in Bad Oldesloe. Im Bewegungsraum der Kita „Am Steinfelder Redder“ sprach die Ministerin mit dem pädagogischen Team und der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. als Träger, der Elternschaft und der Stadt Bad Oldesloe vor allem über die anstehende Überarbeitung des Kita-Gesetzes.

„Wir freuen uns, dass sich Aminata Touré die Zeit genommen hat, sich alle Perspektiven anzuhören“, erklärt Peter Küpper, zuständiger Bereichsleiter für die Kindertagesbetreuung im Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost. „Und wir hoffen natürlich, dass die Perspektiven Platz finden, wenn es darum geht, die Änderungen im Kindertagesförderungsgesetz auf den Weg zu bringen.“

Nicht nur dieses Gespräch, auch die Besuche in anderen Kitas zeigten, dass gerade darin die besondere Herausforderung liege: Alle Interessen und Bedürfnisse der einzelnen Parteien unter einen Hut zu bringen. Das betont die Sozialministerin besonders am Ende des Gesprächs. Sie sei zuversichtlich, dass sie die bereits guten Regelungen stärken und an die wesentlichen Stellen nachbessern könne. Es ginge darum, die Idee, die hinter dem Gesetz stehe, auch mit der Realität vereinbaren zu können.

Wie diese Realität aussieht, schilderten ihr an diesem Vormittag die anwesenden Mitarbeitenden der Kita Stoppelhopser selbst. Ilka Lambke (Leiterin), Claudia Dieck, Tanja Drümmer, Birgit Geertz und Ugurcan Komutekir sprachen u.a. die Herausforderungen des Fachkräftemangels an: Wie können Ausfallzeiten bewältigt werden, ohne Gruppe zu schließen, aber auch ohne die Mitarbeitenden stark zu belasten? Welche besonderen Bedarfe haben die Kinder, insbesondere, wenn sie aus anderen Kultur- und Sprachräumen kommen? Sind die Anforderungen an die pädagogische Arbeit gestiegen?

Aminata Touré erklärte immer wieder die Hintergründe hinter bestimmten Entscheidungen, die Probleme, die sich in der Findung neuer Regelungen ergeben, und wie sich der Haushalt in ihrem Ministerium zusammensetzt. So sei das Budget für den Bereich Kita in den letzten Jahren deutlich angehoben worden, es seien einheitliche Standards eingeführt worden, wo noch vor einigen Jahren vieles ungeregelt gewesen sei. Das Gespräch zeigte hier aber auch eine Dissonanz: Die gefühlte Wahrnehmung bei den Mitarbeitenden in der Kita ist eine andere.

Lösungen für den Mangel an Fachkräften zu finden, darin sieht Aminata Touré eine der wichtigsten Herausforderungen und Schwerpunkte. Dazu gehören u.a. auch, die Strukturen für den Einstieg von Quersteigerinnen und Quereinsteigern zu schaffen, die Praxisintegrierte Ausbildung (PiA) weiterauszubauen und das Thema Helfende Hände.

Kai-Uwe Preuß, hauptamtliches Mitglied des Regionalvorstandes, und Peter Küpper vertraten die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. als Träger der Einrichtung. „Wir als Träger befinden uns in einer Sandwich-Position zwischen den Interessen unserer Mitarbeitenden, den Bedürfnissen der Kinder und ihren Eltern, und der Kommune, die jeweils die Vorgaben, insbesondere finanzieller Art, macht“, erklärt Kai-Uwe Preuß und betonte, dass allein der Ruf nach mehr Geld nicht ausreiche, wenn doch die Menschen fehlten. Nicht nur im Kita-Bereich hat sich der Fachkräftemangel stark verschärft, auch in anderen sozialen Dienstleistungsberufen hat der Mangel zugenommen. Mit diesen Worten verband er den Wunsch nach einem Kita-Gesetz, mit dem alle leben könnten. Und dass auch umsetzbar sei, denn: Über den Entwurf wird erst im November abgestimmt, das Gesetz selbst jedoch wird am 1. Januar 2025 in Kraft treten. Wenig Zeit, um Änderungen auch tatsächlich umzusetzen. Derzeit gibt es besonders bei der Finanzierung des Kitabetriebs noch große Lücken. Und wie die Lücken künftig geschlossen werden sollen, ist nach wie vor offen. Derzeit trägt das Land 43 Prozent der Kosten. Die Kommunen beteiligen sich mit 37 Prozent und 20 Prozent leisten die Eltern mit ihren Beiträgen.

Auch die Kreiselternvertreterin Svenja Heider sowie Jan Rittmeyer, Vater, sprachen die Finanzierung und somit die Elternbeiträge an. Eine Erhöhung sei nicht ausgeschlossen, aber beschlossen sei sie bisher nicht, erklärte die Ministerin. Besonders wichtig war den Eltern vor allem jedoch die Verlässlichkeit der Betreuung. Der strenge Betreuungsschlüssel nach der Kitareform, der mindestens zwei Fachkräfte für eine Gruppe erfordert, steigert zwar die pädagogische Qualität und entlastet die Mitarbeitenden – stellt bei einem Personalausfall vor hohe Herausforderungen. Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren, werde dadurch für die Eltern erschwert.

Auch die Bürokratie und Dokumentation belasten den Arbeitsalltag und sind manchmal eine zusätzliche Hürde: So sei der Prüfungsprozess für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger langwierig und umständlich. „Bis es das OK gibt, ist der Interessierte bereits weg und hat sich eine andere Arbeit gesucht“, sagt Peter Küpper und ergänzt: „Wenn es um die Förderung von Kindern mit Behinderung geht, gibt es ebenfalls zu lange Vorlaufzeiten und bürokratische Schritte. Trotzdem ist das Kind ja da und bedarf der Betreuung und zusätzlicher Förderung.“

Der Bürgermeister der Stadt Bad Oldesloe Jörg Lembke, Thomas Sobczak, Fachbereichsleiter Bürgerservice, und Sylvia Frautz, Sachbereichsleiterin Kindertagesstätten, vertraten die Stadt und die Kommune beim Gespräch mit der Ministerin. Sie sprachen die Herausforderungen der Finanzierung an und betonten auch noch mal die zusätzlichen Kosten durch Zeitarbeitsfirmen.

Alle Parteien waren sich darin einig, dass es noch viele Stellschrauben gibt, an denen es zu drehen gilt, mit einem Ziel: die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Kinder in ein gutes Leben starten können.