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01.07.2022 | Johanniter-Haus Pusteblume

Gottesanbeterinnen im Johanniter-Haus Pusteblume

Neues Projekt vermittelt Kindern wertvolles Wissen über Insekten, Natur und den ökologischen Kreislauf

Mit den Gottesanbeterinnen Bob und Justus lernten die Kinder der Kita Pusteblume viel Neues über die Natur, Insekten und den ökologischen Kreislauf.
Mit den Gottesanbeterinnen Bob und Justus lernten die Kinder der Kita Pusteblume viel Neues über die Natur, Insekten und den ökologischen Kreislauf.
Wer mutig war, nahm die Gottesanbeterinnen bei der Fütterung auch auf die Hand.
Wer mutig war, nahm die Gottesanbeterinnen bei der Fütterung auch auf die Hand.

Zwei kleine Gäste besuchten für zwei Monate das Johanniter-Haus Pusteblume in Borstel-Hohenraden. Bob und Justus, die Gottesanbeterinnen der Schlaufüchse-Gruppe, waren Teil eines neuen Projekts, das den Kindern wertvolles Wissen über Insekten, Natur und den ökologischen Kreislauf nahebrachte. Gestern verabschiedeten sich die Kinder von ihren temporären Kita-Haustieren.

Neugierig und aufgeregt waren die Kinder, als Kai Jacob, der ein Freiwilliges Soziales Jahr im Haus Pusteblume absolviert, die beiden Gottesanbeterinnen mitbrachte. Jacob hat bereits sehr viel Erfahrung mit Reptilien und Insekten und startete mit Bob und Justus ein besonderes Projekt für die Kinder.

Neue Terrarien

Die Kinder der Gruppe planten und richteten die Terrarien der zeitweisen Kita-Haustiere selbstständig ein. „Nach einer Tour durch Gestrüpp, Bäche und Wiesen hatten wir genug Material gesammelt, um den beiden kleinen außerirdisch aussehenden Insekten ein naturgetreues Zuhause zu schenken“, erklärt Kai Jacob.

Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie das neue Heim der Insekten am Ende aussehen sollte, bastelten die Kinder vorab ein eigenes Terrarium. Mithilfe der gesammelten Materialien und ein paar Pflanzen richteten die Kinder schließlich die beiden Terrarien für Bob und Justus ein.

Ökologischer Kreislauf

„Zusammen mit den geeigneten Pflanzen und Resteverwertern, wie etwa Asseln und Springschwänze, haben die Kinder die Grundlagen des ökologischen Kreislaufes erlebt“, erklärt Jacob die Hintergründe des Projekts. „Die Gottesanbeterin nimmt Nahrung auf und gibt Bioabfälle ab. Diese werden dann von den Resteverwertern verarbeitet und dienen als Dünger für Pflanzen. Die Pflanzen wiederum können dann wachsen und als Nahrung für die Beute der Gottesanbeterin dienen.“

Auch die Lebensweise, das Aussehen und die Nahrungsaufnahme der Gottesanbeterin, die ihren Namen durch die betende Haltung der vorderen Greifer bekommen hat, waren Themen des Projekts. „Die Kinder lernen, Verantwortung für die Tiere zu übernehmen, und sind auch für die Fütterung der Tiere zuständig.“ So gingen die Kinder regelmäßig auf Futtersuche: Dabei wurden Fliegen, Motten, Raupen und Spinnen eingefangen. „Diese haben wir dann gleich an die nimmersatten, kleinen Räuber verfüttert. Die mutigen haben sich sogar getraut, eine Gottesanbeterin auf die Hand zu nehmen.“ Die Erfahrung mit den tierischen Besuchern soll den Kindern die Scheu vor Insekten nehmen und sie dafür sensibilisieren, wie interessant diese Tiere sein können. Nun nahmen die Kindern Abschied von Bob und Justus, die ab sofort in fachkundigen Händen bei Kai Jacob leben.

„Wir hatten viel Spaß mit Bob und Justus und konnten dabei auch noch viel Neues erleben und lernen: vor allem der Umgang mit den kleinen Lebewesen und was man draußen alles finden kann“, resümiert der FSJler. „Und vielleicht finden die Kinder eines Tages selbst eine Gottesanbeterin und wissen dann ganz genau, was zu tun ist.“