Psychotherapie in Gesprächsgruppen

Warum Gesprächsgruppen?

Vielen Menschen ist die Vorstellung, in einer Gruppe über sich bzw. sehr persönliche Dinge zu sprechen verständlicherweise erst einmal unangenehm. Dennoch sind die Gesprächsgruppen ein Kernstück unserer Behandlungsangebote, weil sie Dinge leisten können, die man im Einzelgespräch nicht erfahren kann und deshalb eine wichtige Ergänzung darstellen.
 

Was heißt das konkret?

  • Erfahrungsaustausch mit ähnlich Betroffenen in einem geschützten Rahmen
  • Austausch verschiedener Blickwinkel, Hinterfragen eingefahrener Denkmuster, Anregungen zu neuen Erfahrungen
  • Erkennen von Parallelen und Lösungs- wegen bei anderen, Lernen am Modell Aufgabe des sozialen Rückzugs, Rückkehr in die Gemeinschaft
     

Die Gruppen bieten folgende Möglichkeiten:

  • Erfahrung von Aufgehoben sein, Anerkennung und Wertschätzung in einer Gruppe
  • Verständnis und Veränderung ungünstiger Verhaltensmuster und Beziehungsstrukturen, die in der Gruppe in Erscheinung treten
  • Vermittlung von Wissen über Krankheits-bilder und hilfreicher Techniken
     

Wie läuft das ab?

Die Gruppen sind in der Regel konzipiert für 8 Patienten und 1-2 Therapeuten. Sie dauern unterschiedlich lang, zwischen 30 und 100 Minuten; allen gemeinsam ist das Miteinander-Sprechen. Übende Gruppen folgen festen Manualen in Modulen, bei halbstrukturierten und freien Gruppen bestimmen die Patienten die Themen weitgehend selbst. Wichtigste Grundregeln sind respektvoller Umgang miteinander und Schweigepflicht für alle Teilnehmer.
 

Und für wen?

Die Zuordnung richtet sich nach dem Störungsbild und dem Anliegen des jeweiligen Patienten und wird von den zuständigen Fachärzten/Psychologen und dem therapeutischen Team festgelegt.
 

Welche Gesprächsgruppen gibt es während der tagesklinischen Behandlung?

Jedes unserer tagesklinischen Behandlungsprogramme enthält eine Gesprächsgruppe und wir bieten mehrere ambulante Gesprächsgruppen mit unterschiedlichen Zielsetzungen an:

  • Stabilisierungsgruppe (mentalisierungsbasiert)
  • Fokussierungsgruppe (tiefenpsychologisch/interaktionell)
  • Kurzes Briefing (kurze, aufs Aktuelle zentrierte, psychoedukative, ziel- und handlungsorientierte Gruppe)
  • Langes Briefing (längere, aufs Aktuelle zentrierte, psychoedukative, ziel- und handlungsorientierte Gruppe)