28.11.2023 | Johanniter-Haus Waibstadt

Gedenkgottesdienst 2023

Immer noch mehr Stühle wurden herbei getragen, immer mehr Liedblätter wurden gebraucht, so groß war der Zuspruch zum Gedenkgottesdienst im Johanniter-Haus Waibstadt. Es hat ununterbrochene Tradition, selbst in den Jahren der Pandemie, dass am Freitag vor dem Toten- oder Ewigkeitssonntag geschwisterlich oekumenisch der Verstorbenen des zurückliegenden Jahres gedacht wird. Pfr. Jonas Rühle fand schon in seiner Begrüßung einfühlsam Bezug zur Erfahrung von Tod und Trauer; wie ein unerwartet einsetzender heftiger Regen uns überrascht und durchnässt, so überfällt uns der Verlust eines geliebten Menschen und lässt uns zunächst hilflos. Doch diese Feier in Gemeinschaft vor Gott, mit trostvollen Liedern, mit wiederkehrenden Ritualen sollte einen Weg des Trostes ermöglichen. Nach Psalm und Eingangsgebet wiederholte sich wie in den vergangenen Gedenkgottesdiensten ein Rosenritual; Sprecher*innen aus Pflege, Betreuung, Verwaltung und Ehrenamt lasen besinnliche Sätze und stellten dazu weiße Rosen auf den Altar. Dort standen 24 Teelichte bereit, die beim Nennen von Name, Todestag und Alter eines Verstorbenen mit dem Licht der Osterkerze entzündet wurden. „Jesus lebt, mit ihm auch ich, Jesus meine Zuversicht“, so bekräftigte der Text des Osterliedes die Hoffnung auf Auferstehung und Leben. Frohmachend und trostvoll predigte Jonas Rühle zu einem Vers des Propheten Jesaja „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet“. Er nutzte anschauliche Beispiele wie ein verletztes Knie oder eine Beule; beides bleibt, aber in den Arm genommen zu werden, nicht allein gelassen zu sein, das ist Trost, der gerade auch bei den inneren Verletzungen wie dem Verlust eines Angehörigen aus der Trauer herausführen kann. Und so sang man im Schlusslied die Bitte „Herr, bleib bei mir!“ Angehörige waren eingeladen, Gedenklicht, Schmeichelstein und Sinnspruch als Andenken mitzunehmen. Nicht wenige verweilten noch im Gespräch und tauschten Erinnerungen aus.

 

Fotos: Johanniter