02.03.2021 | Johanniter-Kinderhaus "Schatzkiste"

Hören ist einer der wichtigsten Sinne für Kinder

Johanniter zum Tag des Hörens

Am 03.März ist zum elften Mal Welttag des Hörens. Dieser Tag wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und vielen Branchenpartnern ins Leben gerufen. Unser alltägliches Leben wird immer lauter und schneller. Bereits kleine Kinder müssen die Fähigkeit entwickeln, Reize zu filtern, um sich gut konzentrieren zu können. Auch Kinder mit Hörschädigungen müssen konkret unterstützt werden.

„Um mit anderen in Kontakt zu treten, ist die Fähigkeit des Hörens und Sprechens, gerade für Kinder, essentiell“, weiß Martina Weingärtner, Einrichtungsleitung des Johanniter-Kinderhauses „Schatzkiste“ in Memmingen.
Vor allem Kinder mit Einschränkungen oder Fehlen des Gehörs haben oft große Schwierigkeiten, da sie zum Beispiel noch nicht schreiben können oder die Gebärdensprache noch nicht beherrschen.

Schon im Krippenalltag spielt das Hören eine sehr große Rolle. Die Kinder hören sich gegenseitig, was die Erzieher sagen und nehmen weitere Geräusche im Gruppenraum wahr. Schon hier lernen die Kinder diese Stimmen und Geräusche zu differenzieren und zuzuordnen.
Kinder mit Hörschädigung und Hörgeräten nehmen Geräusche weniger klar auf. Die Hintergrundgeräusche werden teilweise durch die Hörgeräte ausgeblendet und nur Geräusche, die frontal kommen, sind klar und deutlich.

In den ersten drei Lebensjahren werden die Grundsteine der Sprache gelegt, die sehr wichtig für den Erwerb weiterer Sprachen und für die Erweiterung des Wortschatzes sind. Dementsprechend ist es besonders wichtig, dass in der Kita ein Rahmen geschaffen wird von dem alle Kinder profitieren und lernen können. „Wir versuchen, alle Kinder gleichermaßen zu fördern, zu unterstützen und einzubinden, um die Entwicklungen jedes einzelnen voranzutreiben. Auch Kinder mit Defiziten werden nach ihren Bedürfnissen unterstützt und die Betreuung wird angepasst“, so Weingärtner.
Beispiele sind hier, die Anpassung des Dialogs oder des täglichen Sitzkreises, durch frontale Ansprache und auf Augenhöhe sowie klare und deutliche Sprache. „Eine Verlangsamung der Sprache oder Überartikulation erschwert den Kindern das Hören oder lässt Sprachfehler entstehen“, weiß Weingärtner. Eine besondere Herausforderung ist derzeit das Kommunizieren mit Maske, da auch Kinder ohne Einschränkung sehr auf die Mimik der Mitarbeitenden achten und die Maske oft das Gesagte undeutlich werden lässt- vor allem beim Freispiel oder im Garten, wenn es auch mal etwas lauter wird.

Alle Fachkräfte sind darauf bedacht, sollte eine verminderte Fähigkeit des Gehörs sich im Kita-Alltag bemerkbar machen, mit den Eltern in den Dialog zu treten. Diese Vermutung sollte dann durch einen Arzt untersucht werden. So bekommt das Kind schnellstmöglich Unterstützung, sollte dies notwendig sein, und weiteren Defiziten wird rechtzeitig vorgebeugt.