Bevölkerungsschutz und Sanitätsdienst im Johanniter-Zentrum Oberbayern Südost

Mit dem Umzug in das neue Johanniter-Zentrum Oberbayern Südost sind seit dieser Woche erstmals alle acht Einsatzfahrzeuge des Bevölkerungsschutzes und Sanitätsdienstes an einem Standort vereint. Das verbessert die Einsatzfähigkeit erheblich – sowohl bei Notfällen als auch bei Übungen, Fortbildungen oder bei der Materialaufbereitung. Die Ehrenamtlichen müssen Fahrzeuge und Ausrüstung nun nicht mehr aus mehreren Garagen und Unterständen zusammensuchen.

Kurze Wege für schnelle Hilfe

Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Bevölkerungsschutzes kommen nicht nur bei Katastrophen zum Einsatz. Sie werden alarmiert, wenn der reguläre Rettungsdienst an seine Kapazitätsgrenzen stößt – etwa bei Bränden, schweren Verkehrsunfällen oder wenn Eisregen die Fahrzeiten zu Notfällen und Krankenhäusern erheblich verlängert. In solchen Fällen stellen die Johanniter zusätzliches Personal bereit und rücken mit Einsatzfahrzeugen aus, die größtenteils durch Spenden oder Fördermitgliedsbeiträge finanziert wurden. Im neuen Zentrum stehen unter anderem ein Notfall-Krankentransportwagen mit umfangreicher medizinischer Ausstattung, ein Mannschaftstransportwagen sowie ein Gerätewagen zur Verfügung, der flexibel mit Sanitätsmaterial bestückt werden kann. Ergänzt wird die Flotte durch Anhänger, wie ein Stromaggregat oder eine mobile Tankstelle.

Neu ist ein geländegängiger Mannschaftstransportwagen, der auch überregional im Rahmen der Medizinischen Task Force eingesetzt werden kann – etwa zur Dekontamination von Personen, die mit Gefahrstoffen in Kontakt geraten sind. Dieses Fahrzeug ist das erste im Verband, das aus Mitteln des Bundes bereitgestellt wurde.

Damit die Einsatzkräfte schnell ausrücken können, sind die Umkleiden im neuen Johanniter-Zentrum großzügig dimensioniert und befinden sich nur wenige Schritte vom Eingang und der Fahrzeughalle entfernt.

Sanitätsdienst, Rettungshunde- und Drohnenstaffel für südöstliches Oberbayern

Auch bei geplanten Veranstaltungen sind die Johanniter im Einsatz, etwa beim Wasserburger Frühlingsfest, dem Opernfestival Gut Immling oder bei Eishockeyspielen der Starbulls Rosenheim. Im neuen Zentrum können sich die Einsatzkräfte durch Aus- und Fortbildungen optimal vorbereiten und Material wie Notfallrucksäcke oder Defibrillatoren stets einsatzbereit halten. Die beiden Fahrzeuge des Sanitätsdienstes – ein Rettungswagen und ein Krankentransportwagen – sind nun ebenfalls zentral stationiert und schnell verfügbar.

Um vermisste Personen zu suchen wird die Rettungshundestaffel der Johanniter mehrmals im Monat angefordert. Ihr Einsatzfahrzeug dient als Transportmittel für Hunde und Personal sowie als mobiles Büro und als Kommunikationszentrale am Einsatzort. Es hat ebenso einen festen Stellplatz im neuen Zentrum wie das Fahrzeug der Drohnenstaffel, die etwa bei der Suche nach Personen oder bei Großschadenslagen zur Erstellung von Luftbildern eingesetzt wird.

Autarker Betrieb auch bei Stromausfall möglich

Das neue Johanniter-Zentrum Oberbayern Südost ist als Stützpunkt für den Bevölkerungsschutz künftig unverzichtbar. Darüber hinaus ist es dank Photovoltaikanlage, modular erweiterbarem Stromspeicher, einer externen Stromeinspeisung und Wärmepumpen auch für den autarken Betrieb gerüstet. Bei Stromausfällen oder Gasmangellagen kann das Zentrum als wichtiger Bereitstellungsraum für Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen dienen.

„Für unsere rund 150 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ist das Haus schon jetzt weit mehr als nur eine Dienststelle und der Ausgangsort für einen Großteil unserer Hilfseinsätze“, berichtet Bereitschaftsleiter Bernd Koblechner. „Viele haben beim Ausbau des Gebäudes mitgewirkt und insgesamt über 2000 Arbeitsstunden eingebracht. Da steckt schon jetzt viel Herzblut drin – und wir sind ja gerade erst eingezogen.“

Für Schulungen stehen den Ehrenamtlichen nun zwei Seminarräume mit Teeküchen zur Verfügung und die Bereitschaftsleitung sowie die Arbeitskreise der Ehrenamtlichen erhalten eigene Büroräume. Zudem bietet das neue Stüberl mit Küche, zwei Terrassen und ein Fitnessraum viel Platz, damit auch das Gemeinschaftsleben abseits der Einsätze nicht zu kurz kommt.

Das Johanniter-Zentrum Oberbayern Südost – Tag der offenen Tür am 21. September

Das neue Zentrum in Wasserburg wurde am 19. Juli feierlich eingeweiht. Die Umzüge der einzelnen Dienste finden derzeit schrittweise statt. Am 21. September kann das neue Zentrum in der Pfarrer-Neumair-Straße 2, unweit des Badria-Parkplatzes in Wasserburg von 11 bis 16 Uhr bei einem Tag der offenen Tür besichtigt werden.

Ermöglicht wurde das Projekt durch die Unterstützung zahlreicher Spender, regionaler Partner sowie durch das handwerkliche Engagement vieler haupt- und ehrenamtlicher Johanniter. Der moderne Neubau ist ein sichtbares Zeichen für den Zusammenhalt in der Region.

Auch nach der Fertigstellung bleibt das Zentrum auf Unterstützung angewiesen – für die weitere Ausstattung und die Ausbildung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Unterstützen auch Sie dieses wichtige Projekt unter www.Neues-Johanniter-Zentrum.de.