Testamentsspende

Wer in Ihrem Testament als Erbe oder Erbin benannt ist, tritt mit allen Rechten und Pflichten Ihre Rechtsnachfolge an, allein oder als Erbengemeinschaft. In der Mehrzahl der Erbfälle erbt nicht eine einzelne Person, sondern es gibt mehrere Erben. Sie kümmern sich um die Aufteilung des Nachlasses, erfüllen Vermächtnisse, bedienen mögliche Schulden und ziehen Forderungen ein. Es ist auch möglich, eine gemeinnützige Organisation als Erbin zu benennen. Wenn Sie keine gesetzlichen Erben haben und niemanden in Ihrem Testament benennen, erbt der Fiskus.

Eine ideale Möglichkeit, einzelne Personen oder gemeinnützige Organisationen im Testament zu bedenken, ist das Vermächtnis. Dabei wenden Sie den Empfängerinnen und Empfängern einen bestimmten Vermögenswert zu: einen Geldbetrag, eine Immobilie, ein Grundstück oder einen Wertgegenstand. Wichtig ist, dies im Testament eindeutig zu formulieren. Nur dann sind die Erben verpflichtet, das Vermächtnis zu erfüllen.

Um ein Testament zu verfassen, können Sie zwischen zwei Formen wählen: dem handschriftlichen (privaten) und dem notariellen (öffentlichen) Testament. Beide sind gleichermaßen rechtlich gültig. Das privatschriftliche Testament reicht aus, wenn der Erbgang eindeutig und überschaubar ist. Es lohnt sich, es von einer Anwältin oder einem Anwalt für Erbrecht prüfen zu lassen.

Das handschriftliche Testament darf nicht am Computer geschrieben und ausgedruckt sein, sondern muss vollständig handschriftlich verfasst werden. Pflichtbestandteile sind Ihr Vor- und Zuname, Geburtsdatum und Wohnort sowie Ort und Datum der Erstellung. Und Sie unterschreiben es mit Vor- und Zunamen. Vordrucke gibt es nicht, denn ein ausgefüllter Vordruck würde nicht als gültig anerkannt werden. In unseren Ratgebern der Johanniter-Unfall-Hilfe und der Johanniter GmbH erhalten Sie Formulierungshilfen.

An das eigene Testament sollten Sie nicht erst in der letzten Lebensphase denken. Schon früher kann es Anlässe im Leben geben, um Regelungen zu treffen und an die Versorgung von Angehörigen zu denken – zum Beispiel eine Heirat, die Gründung einer Familie, berufliche Meilensteine, den Eintritt in den Ruhestand oder den Beginn einer unternehmerischen Tätigkeit. Alle fünf Jahre sollten Sie Ihr Testament überprüfen, um sicherzustellen, dass die Regelungen noch im Sinne der Beteiligten sind, und ggf. Änderungen vorzunehmen.

Ein privatschriftliches, nur von Ihnen erstelltes Testament können Sie jederzeit und ohne Angabe von Gründen ändern oder widerrufen. Dabei ist wichtig: Das modifizierte bzw. neue Testament sollte den Hinweis enthalten, dass alle vorherigen Testamente ihre Gültigkeit verlieren. Die Regelungen in einem Testament mit jüngerem Datum haben dann Gültigkeit, während ältere Versionen ungültig werden. Es empfiehlt sich, diese zu vernichten oder als ungültig zu kennzeichnen. Bei notariellen Testamenten erfolgt der Widerruf durch die Rücknahme aus der Verwahrung beim Nachlassgericht.

Stirbt der von Ihnen eingesetzte Erbe vor Ihnen oder zeitgleich, ist die Testamentsregelung hinfällig. Wenn für einen solchen Fall im Testament keine Vorsorge getroffen ist, tritt die gesetzliche Erbfolge in Kraft. Um dies auszuschließen, kann das Einsetzen eines Ersatzerben die Lösung sein. Ist kein Familienmitglied für diesen Fall vorhanden, können Sie an die Johanniter denken und diese als Ersatzerben benennen.

Ein Testament, das Sie notariell aufgesetzt haben, geht automatisch in die amtliche Verwahrung und wird nach Ihrem Tod vom Nachlassgericht eröffnet.

Ein privatschriftliches/handschriftliches Testament sollte einerseits an einem sicheren Ort aufbewahrt und andererseits von den richtigen Personen schnell gefunden werden können, wenn der Erbfall eingetreten ist. Der geheime Wandtresor zu Hause empfiehlt sich genauso wenig wie ein den Erben unbekanntes Bankschließfach. Eine gute Möglichkeit ist, einer Person Ihres Vertrauens den Aufbewahrungsort mitzuteilen – und ihr ggf. eine Kopie des Testaments zu übergeben. Sie ist dann verpflichtet, das Testament nach Ihrem Tod beim Nachlassgericht zur Eröffnung einzureichen.

Wenn Sie sichergehen wollen, dass Ihr letzter Wille ordnungsgemäß verwirklicht wird und kein Missbrauch mit dem Testament geschieht, raten wir, das örtliche Amtsgericht mit der Verwahrung zu beauftragen. Die einmalige Gebühr dafür beträgt pauschal 75 Euro. Die Eintragung ins Zentrale Testamentsregister kostet noch einmal 15,50 Euro (Stand 2023, www.testamentsregister.de).

Sind die Johanniter als Erben eingesetzt, dann ist es hilfreich, im Vorfeld mit uns darüber zu sprechen. So finden wir uns im Nachlass rasch zurecht und wissen, was Ihnen besonders am Herzen liegt.

Eröffnet das Nachlassgericht ein Testament, informiert es alle Erben und Vermächtnisnehmer. Diese Eröffnung geschieht jedoch häufig erst sechs Wochen nach dem Tod. Es kann also ein „Vakuum“ von mehreren Wochen entstehen, in denen niemand so recht weiß, wer was darf. Gleichzeitig sind Rechnungen zu bezahlen und die Bestattung zu organisieren. Um hier (Planungs-)Sicherheit zu schaffen, ist es wichtig, mögliche Erben bereits zu Lebzeiten zu informieren und mit ihnen über Ihre Wünsche zu sprechen.

Ja, natürlich. Sie entscheiden, wofür Ihr Nachlass verwendet werden darf, und können das im Testament entsprechend formulieren.

Ihre Widmung kann thematischen oder regionalen Bezug haben: Ob es die Johanniter in Ihrer Nähe sind, ein Johanniter-Krankenhaus, mit dem Sie gute Erfahrungen gemacht haben, oder die Johanniter-Auslandshilfe, die unter anderem im Not- und Katastrophenfall im Ausland schnelle Hilfe leistet. Sprechen Sie uns an! Gemeinsam finden wir Formulierungen, die sicherstellen, dass Ihr Wille erfüllt wird. Fassen Sie Ihre Widmung jedoch besser nicht zu eng, denn niemand weiß, wann ein Erbfall eintritt und welche Hilfe dann am dringendsten gebraucht wird.

Wenn Sie Zukunft langfristig gestalten und Ihre persönlichen Werte weiterleben lassen möchten, dann ist eine Zustiftung im Testament die richtige Wahl. Eine Zustiftung bleibt dauerhaft erhalten. Sie erhöht das Stiftungskapital und somit die Erträge, die für die vielfältige Arbeit der Johanniter verwendet werden können.

Die Johanniter-Stiftung bietet Ihnen eine Vielzahl an Möglichkeiten, Ihre Herzenswünsche umzusetzen – und zwar unabhängig davon, wie groß Ihr Vermögen ist. Sie können für verschiedene Themen zustiften: von Initiativen für Kinder und Jugendliche bis hin zur Pflege- und Hospizarbeit.

Als Johanniter freuen wir uns über jede testamentarische Zuwendung, seien es Bargeld, ein Kontoguthaben, Wertpapiere, Kunstgegenstände, Schmuck oder andere Sachwerte. Selbstverständlich dürfen wir als gemeinnützige Organisation auch Erbin von Immobilien sein. Wir empfehlen bei der Regelung einer Zuwendung von Immobilien, ein notarielles Testament zu verfassen. Dies erleichtert unter anderem eine Umschreibung der Immobilie(n) im Grundbuch.