20.07.2025 | Johanniter-Zentrum Oberbayern Südost

Einweihung des Johanniter-Zentrums Oberbayern Südost

Mit der Einweihung am 19. Juli wurden die wesentlichen Bauarbeiten am neuen Johanniter-Zentrum Oberbayern Südost in Wasserburg weitgehend abgeschlossen – nun steht der Umzug an.

Über 200 Gäste, unter ihnen der Rosenheimer Landrat Otto Lederer, Wasserburgs Bürgermeister Michael Kölbl und viele Unterstützerinnen und Unterstützer des Vorhabens feierten gemeinsam das absehbare Ende der Bauarbeiten. Die Dekanin und Standortpfarrerin Dagmar Häfner-Becker spendete den Segen für das Gebäude.

In den letzten 22 Monaten sind unweit des Badria-Schwimmbads auf einem 3000 Quadratmeter großen Erbpacht-Grundstück der Heiliggeist-Spitalstiftung ein dreigeschossiges Gebäude sowie ein einstöckiges Nebengebäude mit insgesamt zehn Stellplätzen entstanden.

Landrat Otto Lederer unterstrich in seinen Grußworten die Bedeutung des neuen Johanniter-Zentrums für die Region und dankte allen Menschen, Stiftungen und Kommunen, die die Entstehung gefördert und unterstützt haben: „Was hier entstanden ist, ist zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger. Jeder Cent, der hier hineingeflossen ist, ist gut angelegt.“ Denn um das neue Zentrum realisieren und ausstatten zu können, waren und sind die Johanniter auch weiterhin auf Spenden angewiesen.

Wasserburgs Bürgermeister Michael Kölbl betonte insbesondere das Miteinander der Menschen in der Region, das zur raschen Verwirklichung des neuen Johanniter-Zentrums geführt hat: „Alle, die mit den Johannitern zusammengearbeitet haben, alle, die bei den Johannitern arbeiten, alle, die ehrenamtlich bei den Johannitern tätig sind, haben zusammengewirkt. Und dazu gehört auch die große Spendenbereitschaft vieler.“ 

Johanniter-Landesvorstandsmitglied Andreas Hautmann dankte bei der Eröffnung nicht nur den Unterstützerinnen und Unterstützern sondern auch dem Team des Ortsverbands Oberbayern-Südost: „Das neue Zentrum ist ein Zeichen für Zusammenhalt und Engagement. Eine tragende Säule des Verbandes ist das starke Miteinander von Haupt- und Ehrenamt. Viele Mitarbeitende haben sich beim Bau aktiv mit eingebracht und gemeinsam an zahlreichen Abenden und Wochenenden in ihrer Freizeit mit beachtlichem handwerklichem Geschick mitgewirkt.“

Hilfe verteilt auf knapp 1900 Quadratmeter

Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes befinden sich sieben Garagen, eine Waschhalle mit Desinfektionsschleuse, ein Reinlager, Umkleiden für die Einsatzkräfte sowie die Rettungswache mit Aufenthalts- und Ruheräumen, einer Küche, einem Büro für die Leitung der Rettungswache und einer kleinen Terrasse. Bei der Planung wurde hier insbesondere auf kurze Wege für die Rettungskräfte zu den Einsatzfahrzeugen geachtet.

Im ersten Stock bietet ein 65 Quadratmeter großer Seminarraum reichlich Platz für Erste-Hilfe-Kurse, daneben findet man dort den Gruppenraum für die Johanniter-Jugend und die Kindertrauerbegleitung Lacrima sowie Büros für die Verwaltung und die Hausnotruf-Dienste.

Im zweiten Stock des Hauptgebäudes entstanden ein Besprechungsraum, ein weiterer Seminarraum mit 53 Quadratmetern, ein Fitnessraum für die Einsatzkräfte sowie Büros für Haupt- und Ehrenamt.

Das Nebengebäude auf der Südseite des Grundstücks beherbergt weitere vier Garagen – unter anderem für Großfahrzeuge wie den Gerätewagen des Bevölkerungsschutzes sowie eine Werkstatt und einen Betriebsmittelraum.

Regionale Bauunternehmen, ökologische Bauweise und Ausfallsicherheit durch aktuelle Technik

Für den Bau konnten zahlreiche regionale Anbieter gewonnen werden, die durch ihre Flexibilität und ihr enormes Engagement einen großen Anteil an der zügigen Fertigstellung hatten – nicht wenige haben die Johanniter über ihren Vertrag hinaus durch Spenden unterstützt.

Nachhaltigkeit hatte nicht nur beim Bau eine große Bedeutung, etwa durch den Einsatz von Naturbaustoffen aus der Region. Die Garagen entstanden beispielsweise in Holzbauweise. Die gleichermaßen ökologisch wie ökonomisch gestaltete Haustechnik erlaubt auch einen Betrieb des Johanniter-Zentrums bei unterbrochener Strom- oder Gaszufuhr durch Naturkatastrophen oder Mangellagen. Um als wichtiger Anlaufpunkt für die Bevölkerung im Katastrophenfall zu dienen erhielt das Gebäude eine 30-kW-Photovoltaikanlage, die nicht nur die Luft-Wärmepumpen zum Heizen und Kühlen mit Energie versorgt, sondern auch einen 20 kWh fassenden Stromspeicher lädt, dessen Kapazität flexibel erweitert werden kann.

Neubau nur mit Hilfe von Spenden realisierbar

Ermöglicht wird das Johanniter-Zentrum Oberbayern Südost nur durch das Engagement von Menschen und Unternehmen aus der Region und durch die Förderung von Stiftungen und Gemeinden. Bis zur Eröffnung wurden rund 1,27 Millionen Euro gespendet – allein durch die Weihnachtsaktion der größten Regionalzeitungsgruppe waren es 735 000 Euro.

Auch wenn der Bau nun fertig ist, benötigen die Johanniter weiterhin Spenden für die weitere Ausstattung des Johanniter-Zentrums. Auf der Website www.Neues-Johanniter-Zentrum.de erklären die Johanniter genau, wofür die Spenden benötigt werden und welche Aktionen möglich sind.