19.09.2023 | Regionalverband Oberbayern

Stürmische Zeiten im Ehrenamt?

Die Johanniter üben gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Allerhausen die Hilfe nach einem schweren Sturm.

Am Wochenende trafen sich die Johanniter Oberbayern zum Fortbildungswochenende „Bevölkerungsschutz“. Es nahmen die Ortsverbände Allershausen, Puchheim sowie Peißenberg teil. Vormittags stand der „xABCDERefresher“ auf dem Plan, eine Strategie zum Untersuchen und Versorgen kritisch kranker oder verletzter Personen. Die Schulung wurde von Jeldrik von Ahsen, Medizinstudent sowie Gruppenführer der SEG Behandlung Allershausen, geleitet.

Zeitgemäßes Übungsszenario: extremes Wetterereignis
Die große Übung, die nachmittags auf dem Plan stand, wurde von Fabian Lange, Rettungssanitäter, Zugführer sowie stellvertretender Ortsbeauftragter der Johanniter Ortsverband Allershausen, geleitet. Als Reaktion auf die aktuellen extremen Wetterereignisse im In- und Ausland stand ein schwerer Sturm und die Auswirkungen im Fokus der Übung. Gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Allershausen führten die Johanniter die Übung erfolgreich durch. Mit großem Interesse verfolgte Martin Vaas (1. Bürgermeister Allershausen) dem Einsatz. Es nahmen die Johanniter-Ortsverbände Allershausen, Puchheim und Peißenberg teil. Die Johanniter-Jugend der teilnehmenden Ortsverbände sorgte für ihre Darstellung von verletzte Personen (Mimen) für ein realistisches Einsatz-Szenario.

„Wichtig bei großen Übungen ist vor allem das Zusammenspiel der eigenen Einheiten mit externen, wie der Feuerwehr – oder auch einer Drohneneinheit, wie die F.L.I.G.H.T. der Johanniter Peißenberg.“, so Fabian Lange, Übungsleiter an diesem Wochenende. „Das Planen einer solchen Übung ist gerade für Ehrenamtliche, die das neben ihrem Hauptjob machen, ein nicht zu unterschätzender Zeitaufwand. Das Anmelden der Übung, Sondergenehmigungen einholen, die ganze Organisation um die Übung herum, Einsatzszenario finden und realistisch aufbauen und, und, und. Das verschlingt dann schon mal einige Wochen. Dennoch: trotz großem Aufwand ist eine solche Übung unabdingbar. Denn nur so können Schwachstellen beim Handeln am Einsatzort aufgezeigt werden. Nur so kann im Nachgang durch Ausbildung nachgesteuert werden.“, so Fabian Lange weiter.

Die Herausforderung beim Bevölkerungsschutz für das Ehrenamt
Für Hilfsorganisationen gilt, jederzeit einsatzbereit sein. Die Schwierigkeit für ehrenamtliche Helferinnen und Helfer beim Bevölkerungsschutz ist jedoch, dass zwischen Einsätzen oftmals Jahre liegen. Was natürlich zum einen was Schönes hat, wenn nichts passiert – keine Menschen zu Schaden kommen. Gleichzeit muss aber über Jahre hinweg trainiert sowie die Materialien gewartet werden. Diese Situation zehrt oft an der Motivation der Ehrenamtlichen, die Material warten und Üben – über Jahre hinweg – und sich fragen, warum mach ich das überhaupt? Wenn es jedoch zu einem Einsatz kommt, zum Beispiel eine Hochwasser-Katastrophe, dann wird jedem schnell klar, warum sich die jahrelange Arbeit und das vorbereitet sein, auszahlt.

„Es hat uns sehr gefreut, das Fortbildungswochenende Bevölkerungsschutz der Johanniter Oberbayern in diesem Jahr ausrichten zu dürfen. Auch wenn wir leider einen Rückgang an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer beklagen, ist dennoch ein Kern an Ehrenamtlichen da, die mit viel Enthusiasmus sich den Aufgaben im Katastrophenschutz stellen. Herzlichen Dank an dieser Stelle für den Einsatz und auch ein besonderer Dank an unsere Freiwilligen Feuerwehr Allershausen, die an unserer Übung teilnahm und mit der wir seit Jahren freundschaftlich verbunden sind.“, so Eva-Maria Geiß, Ortsbeauftrage der Johanniter Allershausen.

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