02.07.2020 | Regionalverband Oberfranken

Ehrenamtliche Motorradsanitäter starten in die Sommersaison

Auch die Profis bereiten sich mit einem Fahrsicherheitstraining vor

Die Motorradeinheit der oberfränkischen Johanniter
Frank Larsen, Jonas Güldner, Hans-Peter Gewecke und Tobias Drevermann von der oberfränkischen Johanniter-Motorradeinheit.
Die Motorradeinheit der oberfränkischen Johanniter beim Fahrsicherheitstraining.
Auch für erfahrene Biker ist ein Fahrsicherheitstraining hilfreich, um sicher in die Saison zu starten.
Die ehrenamtlichen Motorradsanitäter sind unterwegs, um schnelle Hilfe auf zwei Rädern zu leisten.
Die ehrenamtlichen Motorradsanitäter sind unterwegs, um schnelle Hilfe auf zwei Rädern zu leisten.

Noch ist nicht abzusehen, wie sich die Corona-Pandemie auf den sommerlichen Reiseverkehr auswirkt. Genug Verkehr wird es auf den Straßen aber sicher geben und damit auch genug zu tun für die ehrenamtlichen Motorradstaffeln der Johanniter. Auch in Oberfranken sind erfahrene Biker unterwegs, die zum Beispiel als ausgebildete Notfallsanitäter zugleich kompetente Helfer im Notfall sind. Das Team der Motorradeinheit fährt Streife, leistet Hilfe bei Unfällen bis der Rettungswagen vor Ort ist oder kümmert sich um Reisende, die im Stau feststecken. Dabei kommt ihnen zugute, dass sie auf ihren zwei Rädern in vielen Fällen wendiger und schneller sind als Helfer auf vier Rädern – vor allem wenn es zum Beispiel im Stau eng wird. 
An Erfahrung für diesen verantwortungsvollen Job mangelt es den ehrenamtlichen Helfern nicht, doch auch sie bereiten sich gewissenhaft auf ihre "Motorradsaison" vor. "Wir absolvieren jedes Jahr gemeinsam ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC. Üben schadet nie, vor allem wenn das Motorrad lange Zeit in der Garage stand, und manche Dinge muss man sich regelmäßig ins Gedächtnis rufen, um sie dann im Falle eines Falles abrufen zu können", erzählt Dieter Eck von der oberfränkischen Motorradeinheit. Auf dem Übungsgelände können risikoreiche Situationen gefahrfrei "ausprobiert" werden wie Bremsen, Ausweichen oder Fahren bei Nässe. "Ich kann so ein Training nur jedem ans Herz legen, der Motorrad fährt. Es gibt Sicherheit und hilft in kritischen Situationen souveräner reagieren zu können", so Dieter Eck weiter. 
Einige tausend Kilometer legt die Motorradeinheit zwischen April und Oktober im Schnitt zurück. Wegen Corona fallen in diesem Jahr einige Einsätze zur Absicherung von Großveranstaltungen weg und auch auf dem Zweirad ist natürlich die FFP2-Maske im medizinischen Equipment, das in den Motorradkoffern verstaut ist, immer mit an Bord. Unterwegs sind die Johanniter vor allem auf der A3 rund um Schlüsselfeld, und auf stark befahrenen Bundesstraßen in der Region. Bei Bedarf werden sie von der Integrierten Leitstelle Bamberg-Forchheim alarmiert. Die Einsätze der Motorradsanitäter sind rein ehrenamtlich, die Helfer investieren ihre Freizeit, Motorräder und Ausstattung werden über Spenden finanziert. "Wir freuen uns immer über Unterstützung", so Tobias Drevermann, der ebenfalls zum Team gehört, "vor allem, weil eines unserer Motorräder inzwischen doch schon etwas älter ist und wir sicher bald Ersatz brauchen." Wer sich als Fahrer ehrenamtlich in der Motorradeinheit engagieren möchte, muss mindestens 30 Jahre alt sein, Erfahrung auf dem Motorrad mitbringen und bereit sein, die entsprechende Ausbildung zu durchlaufen. Jonas Güldner, der sich ebenfalls freiwillig in der Motorradeinheit engagiert, ergänzt: "Das Besondere in diesem Ehrenamt ist, dass man die Freude am Motorradfahren mit der Freude am Helfen verbinden kann. Ich freue mich jedes Jahr, wenn es endlich wieder losgeht."