27.05.2022 | Regionalverband Oberfranken

Krisenhelfer brauchen Unterstützung

Oberfränkischen Ehrenamtliche bitten um Spenden für ein Einsatzfahrzeug, um Menschen in Not besser betreuen zu können – Auch bei der Betreuung von Ukraine-Vertrieben im Einsatz

Eine ehrenamtliche Krisenhelferin des PSNV spendet einer Frau Trost.
Die ehrenamtlichen Krisenhelfer des PSNV betreuen Menschen nach Unglücksfällen.

Ein plötzlicher Kindstod, Suizid, Gewaltdelikte oder schwere Unfälle sind Situationen, die fast jeden überfordern. Gerade die ersten Minuten und Stunden nach so einem Unglücksfall können sehr belastend sein. Meist reichen in solchen Situationen technische und medizinische Hilfe nicht aus, um bei den Betroffenen und Beteiligten Wunden zu heilen. Ähnliches gilt für die Vertriebenen aus der Ukraine: Auch von ihnen brauchen viele psychosoziale Hilfe.

Diese Lücke schließen ehrenamtliche Kriseninterventionshelfer: Sie sind direkt am Unfallort für die Betroffenen da, nehmen sich Zeit, hören zu und stehen mit ihnen gemeinsam die akute Situation durch. Auch die oberfränkischen Johanniter engagieren sich ehrenamtlich in diesem Bereich: sechs Helferinnen und Helfer, die speziell darin geschult sind, Einsatzkräften nach belastenden Einsätzen beim Verarbeiten des Erlebten zu helfen, gehören inzwischen zum Team der sogenannten Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV). Sie werden im Bedarfsfall – und rund um die Uhr – direkt von der Leitstelle angefordert, um Angehörige, Opfer, Beteiligte, Zeugen, aber auch Einsatzkräfte direkt am Unglücksort zu betreuen.

Einsatzfahrzeug als Rückzugsort
Das ist alleine aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht immer einfach: „Wir wissen nicht, was uns erwartet und müssen die Menschen an Orten betreuen, die alles andere als geeignet sind, um Ruhe für ein Gespräch zu finden oder um einfach nur zuzuhören. Dann stehen wir mit den Betroffenen am Straßenrand, auf der Autobahn oder im Wald“, erzählt Yvonne Wagner, Leiterin der PSNV im Bevölkerungsschutz der oberfränkischen Johanniter. Deswegen hat das Team um Yvonne Wagner einen großen Wunsch: „Damit wir die Betroffenen besser betreuen können, möchten wir möglichst bald einen Kleinbus als Einsatzfahrzeug anschaffen - als ruhigen und sicheren Rückzugsort. Und dafür suchen wir Unterstützer, die uns dabei helfen, Menschen in Notfällen optimal aufzufangen.“ Die Krisenhelfer arbeiten ehrenamtlich in ihrer Freizeit und auch ihre Ausrüstung müssen sie durch Spenden finanzieren. Ein kleiner Anfang ist mit den ersten Spenden bereits gemacht, „doch bis wir die Summe von rund 20.000 Euro erreicht haben, ist es noch ein schwieriger Weg“, so Yvonne Wagner: „Wir freuen uns über jeden, der sich mit einem auch noch so kleinen Betrag beteiligt.“

Wer das oberfränkische PSNV-Team unterstützen möchte, kann dies auf folgendem Spendenkonto tun: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN DE02 3702 0500 0004 3035 01, Stickwort: PSNV-Fahrzeug. Bei weiteren Fragen können Sie sich unter der Nummer 0951 208533-25 oder per Mail an gerne an Marie-Luise Höfer wenden (Spendenbescheinigungen werden unter Angabe der Anschrift ausgestellt).