21.03.2024 | Regionalverband Oberfranken

„Wir alle sind Tag für Tag gefordert“

Tag gegen Rassismus: Die Johanniter betonen gelingendes Zusammenleben erfordert respektvolles, weltoffenes Miteinander

Ein gelingendes Zusammenleben erfordert ein respektvolles, weltoffenes Miteinander ohne Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit. Und die persönliche Bereitschaft, sich dafür auch einzusetzen. Das betonen die Johanniter erneut anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus am 21. März.
„Sobald wir Einzelne oder ganze Gruppen ausgrenzen, wird die Basis für eine verlässliche menschliche Gemeinschaft brüchig“, sagt Jürgen Keller, Dienstellenleiter der oberfränkischen Johanniter. „Doch jede und jeder Einzelne ist auf gelebte Mitmenschlichkeit angewiesen. Darauf, dass andere gegebenenfalls für uns da sind.“ Die ohne Ausgrenzung und Bedingung geleistete Hilfe von Mensch zu Mensch ist das zentrale Anliegen der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. „Dabei zählt nur, dass jemand unseren Beistand braucht. Das mag idealistisch klingen, hat sich aber in der Praxis als guter Leitfaden bewährt“, betont Keller. Für die Johanniter sei zudem eine vielfältige personelle Zusammensetzung ein Gewinn: „Das erleichtert die Kommunikation auf Augenhöhe mit den Menschen, denen wir zum Beispiel in der Pflege, im Rettungsdienst oder in der Kinderbetreuung begegnen.“

Engagiert für ein friedvolles Miteinander, Vielfalt und Toleranz
„Ich bin froh, dass ich bei einer Organisation arbeite, die sich ganz klar gegen Ausgrenzung positioniert hat“, betont Andreas Hautmann, Mitglied des Landesvorstandes der Johanniter in Bayern. Für die Johanniter ist es oberstes Gebot, die unantastbare Würde jedes einzelnen Menschen zu wahren. In ihrer „Potsdamer Erklärung“ vom 17. Januar 2024 stellen sich die Bundes- und Landesvorstände der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. ausdrücklich gegen rechtsextreme, rechtspopulistische sowie ausgrenzende Positionen (vollständiger Text auf johanniter.de, www.johanniter.de/johanniter-unfall-hilfe/nachricht/erklaerung-der-johanniter-gegen-rechtsextremismus-11379/).

Hautmann sieht den Einsatz für ein friedvolles Miteinander und die Vielfalt einer lebendigen Demokratie als tägliche Aufgabe – für die Johanniter wie für die Gesamtgesellschaft. „Ich denke, da sind wir alle Tag für Tag und immer wieder gefordert. Indem wir diskriminierende Aussagen nicht unkommentiert lassen, sondern nachfragen. Aber auch, indem wir klare Grenzen aufzeigen, wo rassistische, antisemitische oder antidemokratische Inhalte verbreitet werden. Wichtig ist, dass wir nicht selbst mit Hass auf Hass reagieren und uns einigeln. Sondern weiterhin den Menschen sehen und der Kommunikation eine Chance geben: Denn vielleicht erreiche ich ihn oder sie ja doch.“