22.04.2022 | Rettungswache Schlüsselfeld

Neue Ausstattung ermöglicht Transport von Intensivpatienten

Ehrenamtliche Unterstützungsgruppe Rettungsdienst freut sich über Defibrillator der neuesten Generation

Thomas Roschmann und Thomas Hempe von den Johannitern freuen sich über den neuen Defibrillator, den Florian Schanderl von der Firma Stryker persönlich übergab (v.l.).

Solche Termine könnte es öfter geben: Die Firma Stryker übergab Mitte April in der Rettungswache Schlüsselfeld einen neuen Defibrillator an die Ehrenamtlichen im Bevölkerungsschutz der oberfränkischen Johanniter. Das Gerät wird ab sofort auf dem Rettungswagen der Unterstützungsgruppe Rettungsdienst eingesetzt. Die sogenannte UG-Rett ist ehrenamtlich bei hohem Einsatzaufkommen oder Großschadenslagen im Einsatz, wenn die regulären Ressourcen des Rettungsdienstes einen Notfallort nicht oder nicht in ausreichender Anzahl während der Hilfsfrist erreichen können. 

Der neue Defibrillator ermöglicht die EKG-Überwachung und misst den Blutdruck sowie den Sauerstoffgehalt im Blut. „Der Defibrillator hat aber noch eine Besonderheit: Über einen Finger Clip Sensor kann er auch den Kohlenstoffmonoxidgehalt im Blut eines Patienten messen und so eine Vergiftung aufdecken, die zu Sauerstoffmangel führen kann. Solche Vergiftungen sind sonst nur in der Klinik über Blutuntersuchungen feststellbar“, erklärt Rettungsdienstleiter Thomas Roschmann. Bereits im vergangenen Jahr konnte über Spenden ein tragbares CO-Messgerät angeschafft werden. „Somit verfügt unser Bevölkerungsschutz nun über zwei alarmierbare Geräte im Rettungsdienstbereich Bamberg-Forchheim. Das ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal“, so Roschmann.

Weiterhin ermöglicht das neue Gerät eine invasive Blutdruckmessung. Diese sogenannte arterielle Blutdruckmessung ist bei Intensivpatienten Standard, da der Blutdruck konstant und besser gemessen werden kann.

Mit solchen Geräten sind bisher nur Intensivtransportwagen und Verlegungsrettungswagen ausgestattet, nicht aber der reguläre Rettungsdienst. „In Kombination mit einem neu angeschafften Intensivbeatmungsgerät kann unser Bevölkerungsschutz jetzt mit dem Rettungswagen auch Intensivpatienten verlegen, wenn die Kapazitäten im Rettungsdienst erschöpft sind und Unterstützung nötigt ist“, freut sich Thomas Hempe, der in der Schlüsselfelder Rettungswache Beauftragter für Medizinprodukte ist. „Das alles kommt all denen zugute, die in Notsituationen geraten und dringend medizinische Hilfe brauchen.“