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07.07.2022 | Johanniter Luftrettung

Abteilungsleiter Stefan Sydow, Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, besucht das Luftrettungszentrum der Johanniter in Gießen

Der Abteilungsleiter Gesundheit des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, Stefan Sydow, und der Leiter der Geschäftsstelle, Dr. René Niklaus, waren am 5. Juli im Luftrettungszentrum Gießen zu Gast.

Eingeladen für ein persönliches Kennenlernen hatte Johanniter-Landesvorstand und Geschäftsführer der Johanniter Luftrettung (JLR), Oliver Meermann. Gemeinsam mit JLR-Geschäftsführer Frank Zabell, seines Zeichens selbst Pilot, dem Ärztlichen Leiter der Johanniter Luftrettung, Mumi Taleb, sowie Stationsleiter Johannes Jabs, präsentierte die Johanniter Luftrettung bei bestem Wetter ihre größte Maschine, die H 155 mit der Kennung D-HFLG, und ihr neuestes Flottenmitglied, die H 145 mit der Kennung D-HJLB.

Abteilungsleiter Sydow, der in seiner Funktion für die Luftrettung in Hessen zuständig ist, ließ sich das Dual-Use-System der Johanniter Luftrettung, die Kombination aus Intensivverlegungen und Primäreinsätzen mit dem Hubschraubersystem Christoph Gießen und Christoph Mittelhessen sowohl aus medizinischer als auch aus fliegerischer Sicht darstellen. Darunter fielen auch die speziellen Herausforderungen bei Einsätzen, beispielsweise mit sehr gewichtigen Patienten für die die große H 155 mit einer Schwerlasttrage ausgestattet werden kann. Dank des großen Platzangebotes im Innenraum und der hohen Zuladung können Patienten bis zu 450 kg Gewicht auf dem Luftweg schonend und schnell transportiert werden. Aber es ging auch um die kleinsten Patienten, die zum Beispiel als Frühchen von kleineren Krankenhäusern in Spezialkliniken verlegt werden, um sie dort optimal versorgen zu können. Hierfür gibt es für den Inkubator auch angepasstes medizinisches Gerät – so lässt sich beispielsweise die Beatmung genau auf die Bedürfnisse der kleinsten und kleinen Patienten justieren, sowohl in der Menge des zugeführten Sauerstoffs, wie auch in der Beatmungsfrequenz. Der ärztliche Leiter erklärte darüber hinaus, dass die intensivmedizinische Therapie des Patienten während des Transportes ununterbrochen fortgeführt wird. „Die personelle wie technische Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Johanniter Luftrettung hier in Mittelhessen ist beeindruckend. Insbesondere die Vernetzung mit Spezialisten der Intensivmedizin in ganz Hessen ist ein besonderes Merkmal, das ich nachdrücklich begrüße“, fasste Sydow die Einsatzmöglichkeiten und das Zusammenwirken von Mensch, Maschine und Material in der Johanniter Luftrettung zusammen.

Während des Termins hieß es dann Einsatz für Christoph Gießen, dieses Mal mit der H 155: Es galt, einen Intensivpatienten vom Uniklinikum Gießen und Marburg vom Standort Gießen aus nach Essen zu verlegen. Nach dem Start präsentierten die Geschäftsführer das neueste Mitglied der Flotte, die zweite Maschine vom Typ H 145. Die Hubschrauber der Johanniter Luftrettung werden in einem rotierenden System eingesetzt, Hintergrund sind die vorgeschriebenen Wartungsintervalle und gleichmäßige Belastung des Materials. Die Maschinen vom Typ H 145 werden in der Regel am Standort Gießen eingesetzt, sie fliegen an 24 Stunden, sieben Tage in der Woche. Inhaltlich ging es am Beispiel der H 145 unter anderem um Herausforderungen bei der Patientenübergabe, darunter u.a. unterschiedliche Tragesysteme im luft- und bodengebundenen Rettungsdienst und wie man diesen Herausforderungen am besten begegnen kann. Der Unterschied von der kleineren H 145 zur ganz großen H 155 wurde in der Innenraumanordnung am deutlichsten. Sämtliches medizinisches Material ist so angeordnet, dass trotz des kleineren Platzangebots alle notwendigen Geräte für den mitfliegenden Arzt optimal angeordnet sind oder auf Anforderung, wie zum Beispiel bei einem Inkubatortransport oder für die Verlegung eines Patienten mit Herz-Kreislauf-Unterstützung (ECMO-Transport), in kürzester Zeit einsatzbereit gemacht werden.

Die Johanniter Luftrettung bedankt sich bei ihren beiden Gästen für den angenehmen Austausch und das Interesse an den medizinischen, technischen und fliegerischen Anforderungen, Herausforderungen und Fähigkeiten der Luftrettung in Hessen.