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30.07.2023 | Dienststelle Ortsverband Wiesmoor

17 neue Stimmen aus Weser-Ems

Johanniter des Regionalverbandes wählen in Wiesmoor ihre Vertreter und Vertreterinnen

Bei der Mitgliederversammlung des Regionalverbandes Weser-Ems der Johanniter-Unfall-Hilfe in der Dienststelle des Ortsverbandes Wiesmoor wurden jetzt die Vertreterinnen und Vertreter für die Vertreterversammlung des Landesverbandes Niedersachsen/Bremen gewählt. Angereist waren mehr als 80 Johanniterinnen und  Johanniter aus dem gesamten Regionalverband.
Nach einleitenden Worten zum Ablauf durch Vorstandsmitglied Markus Wedemeyer machte sich Wahlleiter Marcel Colter, Ortsbeauftragter des Ortsverbandes Delmenhorst und Bereichsleiter Einsatzdienste im Regionalverband Weser-Ems, daran, Wahlvorschläge aufzunehmen. Dabei müssen mindestens zwei Drittel der Kandidatinnen und Kandidaten rein ehrenamtlich aktiv sein. Wie sich herausstellte ein Leichtes. Die Liste füllte und überfüllte sich rasch mit 17 rein Ehrenamtlichen und drei Ehrenamtlichen, die auch hauptamtlich tätig sind. Ähnlich zügig ging die Sammlung der Vorschläge für Stellvertreter vonstatten. Deren Wahl ist nötig, weil selten alle Vertreter aus Weser-Ems zu allen Terminen in Hannover werden erscheinen können.

In geheimer Wahl wurden die 17 Vertreter auf vier Jahre gewählt, die Stichwahl um den 17. Platz fand per Handzeichen statt. Die neuen Vertreterinnen und Vertreter sind: Diana Borchelt (Ortsverband Wiesmoor), Bennet Neelsen (Ortsverband Nordenham), Daniela Bruns, Rolf Fastje, Miriam Dierks und Tim Kreye (alle Ortsverband Edewecht), Stefan Herbst und Felix Flügger (beide Ortsverband Delmenhorst), Lina Smuck (Ortsverband Varel), Diether Liedtke (Ortsverband Stedingen), Peter Erpenbeck, Jan Schmidt, Marita Würth, Ingo Bolm und Isabelle Brunner (alle Ortsverband Osnabrück), Bastian Kosel, (Ortsverband Ahlhorn) sowie Anja Siedenberg (Ortsverband Emden). Sie vertreten die Johanniter aus Weser-Ems in Hannover. Die Versammlung mit den Vertreterinnen und Vertretern aus allen Regionalverbanden wählen dann aus ihren Reihen zwei als Delegierte für die Delegiertenversammlung der Johanniter-Unfall-Hilfe auf Bundesebene.

Bei der Wahl der Stellvertretenden waren drei Stichwahlen notwendig. Die Reihenfolge muss klar sein, da in dieser nachgerückt wird, falls ein Delegierter aus Weser-Ems verhindert ist und nicht zu einer Versammlung erscheinen kann. Gewählt wurden in dieser Reihenfolge: Thomas Korbeck (Wiesmoor), Sebastian Wellhausen (Delmenhorst), Christian Keizer (Edewecht), Cord Siedenberg (Emden), Claudia Hardy (Aurich), Anna und Marcel Steinsiek (beide Varel), Elfriede Folkerts (Wiesmoor), Nils Neumann (Jeverland), Niels Hieronimus (Emden), Monika Köhler (Osnabrück), Axel Ebbecke (Delmenhorst), Jan-Hendrik Gerdes (Wiesmoor) und Fabian Kösterke (Garrel).

Während die Wahlunterlagen ausgezählt wurden, stellte Regionalausbildungsleiterin Diana Borchelt das Ausbildungskonzept „Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten“ vor. Dabei geht es um Prävention und Tipps zur Selbsthilfe, damit die Menschen vorbereitet sind, wenn durch Katastrophen oder andere Ereignisse die Infrastruktur zusammenbricht. Die Kurse sind für die Teilnehmenden kostenlos und werden vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) finanziert. Nach den Modulen 1 bis 3 gehen jetzt die Module 4 bis 7 an den Start. Die Angebote seien sehr gefragt. „Wir sind stattlich dabei“, betonte Borchelt. Die Ausbildungszahlen insgesamt seien mittlerweile höher als vor der Pandemie. Der Grund seien nicht nur politische Entwicklungen, sondern auch immer extremere Wetterereignisse. Nicht nur die Regierung wünsche eine zunehmend resiliente Bevölkerung, auch die Bürgerinnen und Bürger verspürten offenbar verstärkt den Wunsch auf Extremfälle vorbereitet zu sein. Vorstandsmitglied Markus Wedemeyer berichtete, dass im Bevölkerungsschutz eine deutliche Zunahme an Einsätzen verzeichnet werde. „In früheren Zeiten haben wir geübt und nicht wusste, wann ein Einsatz kommt. Nun sind wir ständig im Einsatz.“ Darum seien laut Borchelt Selbstschutzinhalte unerlässlich: „Das weiß niemand besser als wir Johanniter.“ Dafür seien vor allem Multiplikatoren wichtig. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die nächste Schulung am 31. August in Ayenwolde.

Im Bericht über die Gesamtsituation des Regionalverbandes bekräftigte Vorstandsmitglied Wilfried Barysch die Aussage Borchelts. Der Regionalverband sei mit Modulen für jede Lebenslage ein Vorreiter in Niedersachsen und sogar bundesweit führend. Corona beschäftigte den Regionalverband bis Anfang dieses Jahres, sagte Barysch, der die Unsicherheit zu Beginn der Pandemie noch einmal schilderte, als die Johanniter in zahlreichen Bereichen die Aktivitäten einschränken mussten: „Ich habe mir da erst die dollsten Dinge ausgemalt und dann wurden wir doch gebraucht, wie immer in Krisen.“ Und wie immer haben die Johanniter die Herausforderungen angenommen und auch dank des unermüdlichen Einsatzes der zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern dazu beigetragen, dass die Pandemie letztlich glimpflich abgelaufen ist. Regionalverbandsarzt Jörg Gellern lobte die Arbeit und das Engagement aller Johanniterinnen und Johanniter. „Das ist für mich einer der Gründe, warum ich seit 40 Jahren Johanniter bin.“ Julia Schossow (Jeverland), stellvertretende Regionaljugendleiterin, erklärte, dass auch die Jugendarbeit nach der Pandemie wieder Fahrt aufgenommen hat und Veranstaltungen nach längerer Pause wieder stattfinden können. Als Beispiel nannte sie das Landespfingstzeltlager.

Als besonderer Gast geladen war an diesem Abend Quinton Ceasar aus Wiesmoor. Er eröffnete die Mitgliederversammlung mit einer kleinen Andacht. Der aus Südafrika stammende Pastor hielt die Predigt beim Schlussgottesdienst beim Deutschen Evangelischen Kirchentag und wird dies auch bei der 40-Jahr-Feier des Johanniter-Ortsverbandes Wiesmoor am 10. September tun. Mit Witz, Charme und viel Energie schilderte er seine Sicht auf die Arbeit der Johanniter: „Ihr lebt, was ich predige, und bewegt damit so viel mehr.“ Bei sich trug er einen Beutel mit Scherben, den er auf dem Kirchentag bekommen hatte. Der Scherbenhaufen in seiner Hand war ein Symbol für die Menschen, denen die Johanniter beistehen, wenn sie drohen zu zerbrechen oder schon vor den Trümmern ihrer Existenz stehen. Ceasar sagte zu den Johannitern: „Herr, gib ihnen noch mehr Liebe, um sie zu verbreiten, wenn Menschen vor Scherbenhaufen stehen.“ Nach der bewegenden Ansprache lockerte er aber auch sogleich die Stimmung und fragte, ob er noch bis nach der Wahl bleiben dürfe. Er sei schließlich nicht nur gekommen aus Interesse, sondern weil er hörte, es werde gegrillt, scherzte der Geistliche.