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16.06.2023 | Dienststelle Ortsverband Osnabrück

Die Johanniter trauern um Wilfried Nebel

Ehemaliger langjähriger Osnabrücker Ortsbeauftragter ist am 12. Juni verstorben

1967. Kurt Kiesinger ist deutscher Bundeskanzler, Heinrich Lübke Bundespräsident und Deutscher Fußballmeister nicht Bayern München, sondern Eintracht Braunschweig. Die erste Fernsehsendung in Farbe wird ausgestrahlt und in Osnabrück unterschreiben die Eltern von Wilfried Nebel die Beitrittserklärung ihres Sohnes zur Johanniter-Unfall-Hilfe. Am 15. November 1967 wird der damals 15-Jährige aktives Mitglied der Osnabrücker Johanniter – und bleibt es bis zu seinem Tod am 12. Juni 2023 fast 56 Jahre. Wilfried Nebel verstarb nach langer, tapfer ertragener Krankheit im Alter von 70 Jahren.

Schon früh interessierte sich Wilfried Nebel für Blaulicht und das Retten von Leben. Als Zehnjähriger wartete er in kurzen Hosen und mit selbstgebasteltem Helm vor der Feuerwache Osnabrück, dass die Blauröcke mit Alarm ausrückten. Der Junge trat in die Pedale und strampelte den Feuerwehrautos hinterher. „Das war ziemlich frustrierend“, erinnerte er sich bei der Feier zu seiner 50-jährigen Mitgliedschaft im November 2017. „Wenn ich am Einsatzort ankam, war meistens alles schon vorbei.“ Ein Freund nahm ihn dann 1967 mit zu den Johannitern. 1973 bestand er seine Prüfung zum Transportsanitäter und wurde im November 1988 Ortsbeauftragter in Osnabrück. Fortan führte er ehrenamtlich den Verband, der heute einer der größten bundesweit ist. 1995 wurde er sogar ehrenamtlicher Vorstand im damals neu gegründeten Regionalverband Niedersachsen West – mit Osnabrück als einzigem Ortsverband. Viel Sinn machte das nicht, deshalb wurde Niedersachsen West nur sechs Jahre später Teil des Regionalverbands Weser-Ems, Wilfried Nebel wieder Ortsbeauftragter des Ortsverbands Osnabrück. Bis 2019 sollte er noch die Geschicke des Verbandes leiten, dann trat er nach 31 Jahren an der Spitze aus gesundheitlichen Gründen zurück und blieb fortan den Johannitern als einfacher Helfer treu. In seiner Amtszeit gründete er 2001 die Johanniter-Rettungshundestaffel Osnabrück und leitete sie viele Jahre, in denen zahlreiche Leben gerettet werden konnten. Auch heute ist die rein ehrenamtlich aktive Staffel wichtiger Teil der Rettung von vermissten Personen.  

Mit Wilfried Nebel verlieren die Johanniter einen äußerst treuen und hilfsbereiten Kollegen und Freund. Sein trockener Humor, seine auch im größten Stress stets ruhige und besonnene Art, sein umfangreiches Wissen in allen Dingen des Bevölkerungsschutzes und des Rettungswesens sowie seine durch seine freundliche Art über die vielen Jahre aufgebauten ausgezeichneten Kontakte zu anderen Hilfsorganisationen machten ihn zu einem unverzichtbaren Mitglied unserer Organisation. Die Nachricht von seinem Tod hat uns tief erschüttert. Unsere Gedanken und Gebete gelten seinen Angehörigen und Freunden. Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung ist am Donnerstag, 22. Juni 2023, um 10 Uhr in der Kapelle des Waldfriedhofes Dodesheide, 49088 Osnabrück. Alle Johanniterinnen und Johanniter, die sich Wilfried und seiner Familie verbunden fühlen, sind herzlich eingeladen, ihn aus seinem letzten Weg zu begleiten.