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09.07.2022 | Dienststelle Ortsverband Aurich

Gestrandet am Ende Deutschlands

Johanniter helfen Bahnreisenden in Norddeich-Mole

Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften haben die Johanniter auf eine Notlage am Bahnhof Norddeich-Mole reagiert. Nach Anforderung der Deutschen Bahn AG sind mehrere Einheiten aus den umliegenden Ortsverbänden und spezielle Kräfte aus dem nördlichen Regionalverband Weser-Ems an Nordwestende Deutschlands gefahren. Vor Ort waren insgesamt 29 Einsatzkräfte (Stärke 3/4/22//29), weitere konnten auf Anfahrt bereits wieder umkehren. Grund des Einsatzes war eine defekte Weiche auf der Bahnstrecke zwischen Norddeich-Mole und Emden-Hauptbahnhof, so dass die einzige Zugverbindung von Norddeich an den Rest Deutschlands blockiert war – ausgerechnet am Tag des Bettenwechsel auf den touristisch beliebten Nordseeinseln. Innerhalb kürzester Zeit waren rund 600 Reisende am Fähranleger in Norddeich gestrandet und kamen nicht weg. Die Bahn bat die Johanniter, sich um die Betreuung der Fahrgäste zu kümmern, bemühte sich gleichzeitig um Reparatur der Weiche und die Bereitstellung eines Schienenersatzverkehrs.

Da noch weitere 400 Urlauber von Norderney unterwegs Richtung Festland waren, entsendete die Regionalbereitschaft Weser-Ems die Sanitätsgruppen Emden, die Betreuungsgruppe Aurich sowie die Verpflegungsgruppen Wiesmoor und Jeverland nach Norddeich. Die Leitung vor Ort übernahm Sonja Kersten vom Ortsverband Wilhelmshaven, das Backoffice leitete Marcel Colter vom Ortsverband Delmenhorst. In Delmenhorst arbeitete die Führungsgruppe den Einsatz ab, die Logistikgruppe hielt sich für Notfälle bereit. Die PSNV-Gruppe sowie der Gerätewagen Sanität des Ortsverbands Oldenburg mit insgesamt sechs Einsatzkräften (Stärke  0/1/5//6) war bereits auf Anfahrt, als die Entwarnung kam und die Oldenburger nicht mehr anreisen brauchten. Grund war ein insgesamt ruhiges und gesittetes Verhalten der Urlauber. Offensichtlich waren alle sehr gut erholt und entspannt von der Insel gekommen und hatten es nicht übermäßig eilig nach Hause zu kommen. Zudem gelang es der Bahn, recht schnell wieder die Verbindung herzustellen. „Das Wetter hat uns auch in die Karten gespielt“, betonte Sonja Kersten. Es sei weder zu heiß noch zu kalt gewesen, so dass die Wartezeit gut auszuhalten war. Trotz des insgesamt ruhigen Verlaufs dankte sie allen Einsatzkräften für ihr schnelles Handeln. Dem schloss sich auch Marcel Colter an.