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18.02.2024 | Dienststelle Ortsverband Varel

Vareler Johanniter mit neuer Leitung

Sonja Kersten und Pastor Edgar Rebbe offiziell in ihre Ämter eingeführt

Der Ortsverband Varel der Johanniter-Unfall-Hilfe hat eine neue Leitung. Ab Samstag wurden mit einem Gottesdienst in der Vareler Schloßkirche und anschließendem Festempfang im Gemeindehaus Sonja Kersten als Ortsbeauftragte und Pastor Edgar Rebbe als Ortsverbandspfarrer in ihre Ämter offiziell eingeführt. Zuvor wurde Pastor Peter Löffel von seinem Amt als Ortsverbandspfarrer entbunden. Mit dabei waren zahlreiche Vertreter aus Politik und Verwaltung der Stadt Varel sowie des Landkreises Friesland, der komplette Regionalvorstand der Johanniter in Weser-Ems mit Wilfried Barysch, Markus Wedemeyer und Dieter Meyer, Karl-Friedrich von Knorre, Verbindungsritter des Ortsverbands Varel zum Johanniterorden sowie Vertreter anderer Hilfsorganistationen, der Regionalverbandsleitung und anderen Johanniter-Ortsverbänden. Anke Kück, stellvertretende Bürgermeisterin, überbrachte die Grüße von Rat und Verwaltung der Stadt Varel. Besonders beeindruckt habe sie, dass die Johanniterritter vor mehr als 900 Jahren gesagt haben: „Wir legen unser Schwert ab und helfen anderen Menschen.“ Damit, so Kück, seien die Johanniter Vorbild für alle. „Es wäre schön, wenn die Menschen endlich alle ihre Schwerter ablegen und anderen helfen würden“, sagte sie in ihrem Grußwort.

Regionalvorstandsmitglied Markus Wedemeyer nahm das Thema in seiner Festrede auf. „Die Mitte der Gesellschaft ist aufgestanden und zieht durch die Straßen“, sagte er. Irritiert habe ihn dabei, dass auch bei den Demonstrationen gegen Rechts zu Hass aufgerufen werde. „Wir müssen Lösungen finden, die die Menschen wieder zusammenführen.“ Sonja Kersten sei so ein Mensch, der zusammenführe, der hilft, ohne zu fragen. Die Politik wird die Probleme unserer Zeit nicht lösen, das könne nur die Zivilgesellschaft. „Nicht fragen, wer am Leid schuld ist, sondern was man dagegen tun kann: Das ist gelebte Demokratie“, sagte Wedemeyer. Die Johanniter wollen helfen statt hetzen. „Wir sind stark genug, um Menschen die Hand zu reichen, die in der Vergangenheit andere Ansichten gehabt haben.“

Zuvor hatte bereits Pastor Edgar Rebbe in seiner Predigt über die Versuchung Jesu gesprochen, beschrieben bei Matthäus 4. Kapitel. Satan bietet Jesus Macht und Reichtum an, wenn er ihn statt den Herrn anbeten würde. Jesus widersteht und vertreibt Satan. „Vielleicht hatte George Lucas diese Szene im Sinn, als er den epischen Schlagabtausch zwischen Luke Skywalker sowie Darth Vader und dem Imperator schrieb“, sagte Rebbe. Gemein sei beidem: die Versuchung ist groß, am Ende aber siegt das Gute. Damit machte Rebbe deutlich, wie nah Bibel und Gotteswort auch heute noch – und in einer fernen Galaxie - an der Realität sind. „Martin Luther sagte schon: euer Leben soll ein Gottesdienst sein.“ Der Reformator habe damit gemeint, dass die Menschen rausgehen und Gottes Werk am Menschen vollbringen sollen. Und noch einen großen Kirchenmann zitierte Rebbe: „Papst Johannes XXIII. hat gesagt: Man kann mit einem Hirtenstab (dem Symbol für Bischofswürde, auch Bischofsstab genannt) heilig werden. Aber auch mit einem Besenstiel.“ Die Johanniter handelten genau nach diesem Motto, wenn auch nicht mit einem Besen, sondern mit Pflaster und Verbänden. „Ihr helft einfach“, sagte Pastor Rebbe. „Das ist Gottesdienst. Der Dienst im Sinne Gottes.“

Sonja Kersten ist bereits Rettungssanitäterin und Zugführerin, als sie 2015 ehrenamtliches Mitglied im Ortsverband Wilhelmshaven der Johanniter-Unfall-Hilfe wird. Die heute 42-Jährige absolvierte dann eine Qualifikation zur Verbandführerin und wurde am 15. Dezember 2023 zur Verbandführerin und Mitglied des Stabes Außergewöhnliche Einsatzlagen (SAE) im Regionalverband Weser-Ems ernannt. Zahlreiche weitere Qualifikationen wie zur Fachdozentin Sanitätsdienst/ Bevölkerungsschutz, zur Einheitsführerin für den Behandlungsplatz 50/Betreuungsplatz 500 (BHP50/BTP500) des Landes Niedersachsen und zur Multiplikatorin Digitalfunk machen sie zu einer außerordentlich aktiven Ehrenamtlichen. Hauptberufliche arbeitet sie als Heilpädagogin. Seit dem 1. Juli 2023 leitet sie kommissarisch den Ortsverband Varel. Sie folgt Jonathan Fischer, der sich zukünftig mehr auf sein Amt als Vorsitzender der Mitarbeitervertretung der Johanniter-Unfall-Hilfe im Regionalverband Weser-Ems konzentrieren will. Fischer hatte den Verband mehrere Jahre kommissarisch geleitet.

Pastor Edgar Rebbe folgt auf Peter Löffel, der in den Ruhestand eingetreten ist und mit seiner Frau nach Oldenburg umzieht. „Sie waren immer Teil dieses Ortsverbands und werden es auch immer sein“, betonte Wilfried Barysch, Mitglied im Regionalvorstand des Regionalverbands Weser-Ems. Löffel verriet in seinen Abschiedsworten, dass er schon vor einigen Jahrzehnten seinen Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein bei den Johannitern gemacht hatte. „Irgendwie ergab es sich so, dass sie immer ein Teil meines Lebens waren.“ Er versprach, hin und wieder vorbeizuschauen.