Übung auf der Mittelplate
Wintershall Dea, Havariekommando und Johanniter Offshore Rettung trainieren auf Deutschlands einziger Ölbohrinsel
Ziemliches Geschrei auf der Mittelplate, Deutschlands einziger Ölbohrinsel. Eine Verletzte liegt nach einem Arbeitsunfall in dem Industriekomplex auf der künstlichen Insel vor der Küste von Schleswig-Holstein und brüllt wie am Spieß. "Die macht den Jungs richtig Feuer unterm Hintern", grinst Dr. med. Rüdiger Franz, Ärztlicher Leiter Offshore Rettung im Ortsverband Stedingen der Johanniter-Unfall-Hilfe. Die "Verletzte" ist Lena Rabenstein, Ausbilderin für Erste Hilfe Offshore und Mimin in der Realistischen Unfalldarstellung (RUD). Ihre Aufgabe bei dieser Übung, die vom Mittelplate-Betreiber Wintershall-DEA zusammen mit dem Havariekommando geplant und geleitet wurde: die Retter psychisch unter Druck setzen, um zu sehen, ob sie trotzdem noch gut arbeiten. Zudem hat Lena die weiteren Mimen und eine Übungspuppe geschminkt und präpariert. Beteiligt an der Übung waren insgesamt sechs Verletztendarsteller, so dass der Einsatz bereits eine ManV-Lage darstellte, sowie Mitarbeitende der Wintershall-DEA, die Feuerwehr Cuxhaven und die Bundespolizei. Aufgabe waren die Erstversorgung mehrere Verletzter durch Kräfte vor Ort, die Alarmierung von weiteren Einsatzkräften und deren Anflug per Helikopter sowie die Verlegung der Verletzten in Krankenhäuser.
Seitens der Johanniter verlief die Übung „sehr sehr erfolgreich“, wie Dr. med. Rüdiger Franz betont. Notfallsanitäterin Sarah Bleidistel übernahm weitgehend auf sich alleine gestellt die Versorgung der Verletzten, bis die nachrückenden Kräfte eintrafen, und leitete die Ersthelfenden im Einsatz an und führte sie bei der Erstversorgung von Verletzten. Bei der Disposition der Rettungsmittel und der Zuweisung an die Krankenhäuser unterstützte die Rettungsleitstelle See in Bremen, die ebenfalls mit einem Notfallsanitäter der Stedinger Offshore Rettung besetzt ist.
Text: Stefan Greiber, Fotos: Wintershall Dea