Anerkennung als Einheit im Katastrophenschutz
Die Tauchergruppe der Johanniter-Unfall-Hilfe ist ab sofort eine Wasserrettungseinheit Landes Schleswig-Holstein
Obwohl die Tauchergruppe in Eutin bereits in den vergangenen Jahren für den Katastrophenschutz des Kreises Ostholstein aktiv geworden war, fehlte ihr bisher die offizielle Anerkennung als dessen Einheit. Das änderte sich nun Anfang November. Das Land Schleswig-Holstein erkannte die ehrenamtliche Gruppe der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. als Wasserrettungseinheit im Katastrophenschutz an. „Das bedeutet für uns nicht nur Wertschätzung unserer bisherigen Leistungen und unseres Engagements für die Sicherheit im und am Wasser, sondern sorgt auch für rechtliche Klarheit“, erklärt Helge Börensen, Leiter der Johanniter-Tauchergruppe.
Die Tauchergruppe Eutin hilft bei Unfällen im und am Wasser. Die Ehrenamtlichen suchen vermisste Personen, bergen Gegenstände und helfen auch bei Überschwemmungen oder Deichsicherungen. Das macht sie zu einer wichtigen Stütze auch im Katastrophenschutz. „Die Tauchergruppe kam bereits in der Vergangenheit bei Katastrophenfällen zum Einsatz, war aber bisher keine offizielle Einheit des Katastrophenschutzes im Kreis Ostholstein“, erklärt Matthias Rehberg, zuständiger Bereichsleiter.
Mit der Anerkennung durch das Innenministerium Schleswig-Holstein darf sich die Tauchergruppe nun nicht nur als Wasserrettungseinheit bezeichnen – sondern erhält auch mehr Rechte. „Insbesondere für die Ehrenamtlichen ist die Anerkennung eine große Verbesserung. Sie sind rechtlich besser abgesichert und können nun auch beim Arbeitgeber eine Freistellung im Katastrophenfall erwirken“, so Rehberg weiter. „Viele Arbeitgeber haben dies zwar schon freiwillig getan, einen Rechtsanspruch gab es aber nicht.“
Auch wenn es um die Aus- und Weiterbildung geht, gibt es nun mehr Möglichkeiten für die Ehrenamtlichen. So haben sie Zugang zu Lehrgängen und Ausbildungen aus dem Bereich Katastrophenschutz. Außerdem sind Boot und Einsatzfahrzeug nun berechtigt, den Behördenfunk BOS zu nutzen bzw. erhalten Sonderrechte im Einsatzfall.
Die Tauchergruppe gibt es nun schon seit über 20 Jahren. „Wir freuen uns sehr über die Anerkennung, denn sie macht vieles für uns einfacher“, so Helge Börensen weiter. Die Finanzierung erfolgte bisher durch die Johanniter-Unfall-Hilfe und war rein spendenbasiert. „Auch das ist natürlich ein Erfolg für uns, da unsere Arbeit nun auch durch die öffentliche Hand unterstützt werden kann. Aber am wichtigsten ist für uns die Anerkennung und der verbesserte rechtliche Rahmen, innerhalb dessen wir künftig den Menschen helfen können.“