Johanniter-Kita Rellingen

Pädagogische Schwerpunkte

• Gesundheitspädagogik

  Grundkenntnisse über den eigenen Körper, Hygiene und Zahnpflege sowie gesunde Ernährung und Bewegung sind alltägliche Bestandteile der pädagogischen Arbeit. Wir erkunden gemeinsam Fragen wie diese: Wie reagiert mein Körper auf Kälte, Wärme, Massage-Handgriffe, auf Lärm und Stille? Die Kinder lernen, sich selbst wahrzunehmen, auch die eigene seelische Verfassung und den Umgang damit: Was passiert mit mir, wenn ich hungrig/durstig bin? Was geschieht, wenn die Sinne nicht mehr funktionieren? Die Kinder machen dazu Experimente, beispielsweise mit verbundenen Augen. Zur Gesundheitserziehung gehören auch der Besuch eines Kinderarztes und die Durchführung der zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen und gruppenprophylaktischen Maßnahmen in der Zahnpflegegesundheit. Auch Erste-Hilfe-Kurse bieten wir kindgerecht an.

  Die Themen Ernährung, Tischkultur und Gesundheit hängen pädagogisch eng zusammen und werden durch das pädagogische Personal in der täglichen Arbeit und in Projekten aufgegriffen. Beispiele:

  • Regelmäßige Nutzung von Bewegungsmöglichkeiten & gezielte Bewegungsangebote in unseren Räumlichkeiten, auf unserem Außengelände und bei Ausflügen
  • Natur und Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen und kennenlernen
  • Rituale vor der gemeinsamen Mahlzeit: Händewaschen, Tisch abwischen
  • Gesunde Pause
  • Exkursionen zum Wochenmarkt
  • Ruhepausen und Rückzugsmöglichkeiten, Entspannungstechniken
• Kneipp-Ansatz

  Das von Sebastian Kneipp entwickelte System zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten ist nicht nur ein Heilkonzept, sondern auch ein Lebenskonzept, das auf folgenden fünf Grundelementen beruht:

  • Lebensordnung
  • Wasseranwendungen
  • Heilkräuter
  • Bewegung
  • Ausgewogene Ernährung

  Die Beziehung zwischen Körper, Geist und Seele spielt eine wesentliche Rolle für Gesundheit und Krankheit. Um eine nachhaltige Wirkung gesundheitsfördernder Angebote zu erreichen, müssen Wissen und Kompetenzen von den Eltern mitgetragen werden. Die Zusammenarbeit mit den Eltern gehört daher auch in die Gesundheitsförderung nach den Lehren des Sebastian Kneipp. Angebote sind unter anderem Informationsweitergabe und Austausch, Entwicklungs- und Beratungsgespräche sowie fachbezogene Elternabende.

• Situationsorientierter Ansatz

  Der situationsorientierte Ansatz geht davon aus, dass die aktuellen Ausdrucksformen der Kinder (Spielverhalten, Verhalten, Malen, Sprechen, Bewegungen und Träume) aus zurückliegenden Ereignissen, Erfahrungen und Eindrücken resultieren und dass die Gegenwart ein Abbild der Vergangenheit ist. Deshalb entwickeln Kinder emotional-soziale Kompetenzen am besten, indem sie individuelle Erlebnisse und Erfahrungen verarbeiten und verstehen. Daher stehen die Themen der Kinder im Mittelpunkt. Das, was die meisten Kinder beschäftigt, wird von den Fachkräften in Projekten thematisiert. Reden beispielsweise viele Kinder über Neugierde, werden praktische Beispiele dafür gemeinsam gesucht, Lieder zu dem Thema ausgewählt, es wird darüber gesprochen, Märchen zum Thema erarbeitet und praktische Lebenssituationen integriert. Es laufen verschiedene Projekte parallel, wobei ein Projekt zwischen drei und neun Monaten dauert.

  Der Situationsorientierte Ansatz geht von einem humanistischen Weltbild aus und vermittelt christliche Werte wie Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft. Diese Werte werden praktisch in die Arbeit eingeflochten, ohne dass Kirche oder die Religion der Kinder eine Rolle spielt.

• Nachhaltigkeit (BNE)

  Im Rahmen des Ansatzes für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wird nachhaltige Entwicklung so verstanden: „Entwicklung, die die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“ Bildung für eine nachhaltige Entwicklung zielt darauf ab, Menschen zu ermutigen und zu befähigen, im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung denken und handeln zu können. Das Denken in langfristigen Dimensionen, nicht nur an heute und morgen zu denken, sondern auf langfristige, nachhaltige Entwicklung zu achten, bildet den Kern dieser Betrachtung.

  Bei unserem Verständnis von Nachhaltigkeit beziehen wir diesen Aspekt jedoch nicht nur auf die Rolle des einzelnen Kindes in der Gesellschaft, sondern auch auf das Kind selbst. Es gilt also nicht nur das Kind in seiner bevorstehenden Herausforderung vorzubereiten, sondern Kompetenzen zu entwickeln, die das Kind für das ganze Leben benötigen wird.

• Sprache

  Die Kinder, die wir in unserer Einrichtung betreuen, sind in ihrer sprachlichen Entwicklung je nach Alter und Vorbildung unterschiedlich weit. Da Kommunikation der Schlüssel zur Außenwelt ist, legen wir auf das Thema Sprache besonders großen Wert. Die Sprachförderung findet in unseren Einrichtungen entsprechend den landesweiten Vorgaben statt.

  Die Sprachentwicklung ist Grundvoraussetzung für einen gelingenden Übergang in die Grundschule. Im pädagogischen Alltag spielt sowohl die verbale als auch die nonverbale Kommunikation eine große Rolle. Die Entwicklung der Sprache wird unterstützt durch vielfältige Angebote wie das Singen, das Vorlesen, Pantomime, Theater spielen, Reime bilden, Silben klatschen und gegenseitigem Erzählen von Erlebnissen und Alltäglichem.

• Beschwerdemanagement

  Wir gehen in unserer Einrichtung konstruktiv mit Beschwerden um. Sie geben uns Gelegenheit zur Weiterentwicklung und Verbesserung unserer Arbeit.

  Auch Kinder haben das Recht sich zu beschweren. Diese Erfahrung dürfen Kinder in unserem Haus machen. Beschwerden der Kinder können sehr vielfältig sein. Im günstigsten Fall formuliert das Kind seine Beschwerde in klaren Worten. Je nach Alter der Kinder kann dieses Recht durch die Eltern wahrgenommen werden.

  Im Kleinkindbereich sind Kinder noch nicht in der Lage, ihre Beschwerden direkt und unmissverständlich zu äußern. Stattdessen geschieht dies meist über die Körpersprache: Vielleicht weint das Kind, zeigt Wut oder zieht sich emotional zurück.

  Es ist unsere Aufgabe, das Gefühl des Kindes wahrzunehmen, die Beschwerde zu verbalisieren, sie mit dem Kind zu besprechen und gemeinsam nach einer positiven Lösung zu suchen. Dabei ist wichtig: Jede Beschwerde eines Kindes wird ernst genommen. Gemeinsam mit dem Kind sucht die Fachkraft/das Team dann nach einer Lösung, einer Besserung der Situation. Auch in dieser Situation kann das Kind seine Selbstwirksamkeit erfahren: Es partizipiert an der Veränderung seiner Situation. Teil unserer pädagogischen Arbeit ist es auch, dem Kind die altersspezifischen Möglichkeiten zu einer Beschwerde aufzuzeigen und ihm Mut zuzusprechen, diese auch zu äußern.

• Weitere Schwerpunkte

  Weitere Aspekte unserer pädagogischen Arbeit sind:

  • Kreativität
  • Experimentieren und Forschen
  • Projektarbeit
  • Körper und Sexualität
  • Medien
  • Querschnittsdimensionen: Sozialraum und Lebenslagen, Partizipation, Genderorientierung, Interkulturalität

  Mehr erfahren Sie in unserer Konzeption im Downloadbereich.