22.03.2024 | Regionalverband Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen

Verleihung des Pflegeawards: Positive Sichtbarkeit des Pflegeberufs

Dritter Platz für Bettina Stegemann aus der Sozialstation Bad Honnef

Am Mittwochabend fand die Verleihung des Pflegeawards 2024 statt. Ins Leben gerufen wurde die Auszeichnung von den Johannitern (JUH NRW und Johanniter Seniorenhäuser West) in Zusammenarbeit mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ und der „Kölnische Rundschau“, der AOK, Foot Solutions und Asklepios. Damit möchten wir Pflegekräften mehr Wertschätzung, Sichtbarkeit und Dank für ihren unermüdlichen und unerlässlichen Einsatz zeigen.

Johanniter dreifach vertreten
Bereits Ende letzten Jahres begann die Nominierungsphase der Auszeichnung, in der Gepflegte und Angehörige ihre Lieblingspflegekräfte oder Pflegende ihre geschätzten Kolleginnen und Kollegen nominieren konnten.

In den Kategorien „Pflegekraft“ und „Pflegeteam“ gab es viele Nominierungen. Eine Fachjury wählte dann die Kandidatinnen und Kandidaten für die engere Auswahl. Im Februar konnte dann online abgestimmt werden.

Der Regionalverband war in der Endrunde mit Bettina Stegmann aus Bad Honnef und dem Team der Sozialstation in Meckenheim vertreten. Christina Grieger aus Wesel (Regionalverband Rhein-Ruhr) war auch unter den Nominierten.

Die Preisverleihung am 20. März wurde moderiert von Rebecca Otten (Redakteurin Radio Köln) und versammelte rund 50 Teilnehmende im Neven-DuMont-Haus in Köln. Neben einer KeyNote von Oliver Siegert (Kölner Stadt-Anzeiger) zur hohen gesellschaftlichen Relevanz des Pflegeberufs und dessen Wertschätzung hörten die geladenen Gäste einen inspirierenden Vortrag von Dominik Stark, Intensivpflegekraft, Vorstandsmitglied der Pflegekammer NRW und manchem bekannt als Social Media Influencer. Der 33-jährige berichtete lebhaft aus seinen eigenen Erfahrungen in der Pflegebranche und betonte seinerseits die hohe Relevanz der Wertschätzung für diesen anspruchsvollen Beruf. Mit Blick in die Zukunft sagte er: 

„Lasst uns stolz sein auf unsere Leistungen! Die Pflege wird immer komplexer und es ist eine Arbeit direkt am Menschen, die sehr sinnhaft ist. Wir brauchen in der Pflege einfach mehr Wertschätzung.“ (Dominik Stark)

 

Wertschätzende Worte für Pflegekräfte und den Pflegeberuf selbst

Nach der Pause wurden endlich die Gewinnerinnen und Gewinner des Pflegeawards verkündet. Den ersten Platz belegte Christina Teppler aus einer Ambulanten Hospizgruppe Niederrhein. Den dritten Platz erreichte unsere Johanniterin Bettina Stegmann, die ihre Teilnahme an der Verleihung leider krankheitsbedingt kurzfristig absagen musste. Lorenz Schänzler, Fachbereichsleiter Ambulante Pflege im RV Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen nahm den Preis stellvertretend entgegen: "Auch, wenn Frau Stegmann den Pflegeaward heute leider nicht persönlich entgegennehmen konnte, freut es mich ungemein, dass sie mit dem 3. Preis als Pflegerin des Jahres ausgezeichnet wurde. Frau Stegmann ist seit über 20 Jahren für die Johanniter in Bad Honnef im Einsatz und kümmert sich tagtäglich mit Herzblut um ihre Patientinnen und Patienten, von denen sie häufig nicht 'nur' als Pflegekraft, sondern auch als enge Bezugsperson gesehen wird. Ihre herzliche Art verdient zurecht eine Auszeichnung!"

In der Kategorie „Pflegeteam“ gewann das 14-köpfige Team der Station Johannes im Alexianer Krankenhaus in Köln-Porz. Das nominierte Team der Johanniter freute sich auch ohne Gewinn über die Nominierung für den Award. „Wir haben uns sehr gefreut, dass das Team als Team des Jahres nominiert wurde und können dies auch nur unterschreiben. Ich persönlich besuche die Kolleginnen und Kollegen in Meckenheim immer wieder gerne und freue mich auf die familiäre Atmosphäre und die gute Stimmung in der Station. […], der Teamzusammenhalt und das ‚Wir-Gefühl‘ sind hier immer spürbar“, sagte Lorenz Schänzler und machte damit erneut die Dankbarkeit deutlich, die nicht nur zwischen Gepflegten und Pflegekräften, sondern auch unter den Johannitern herrscht.

„Es erfüllt uns mit Freude, dass der Pflegeberuf mit diesem Pflegeaward in der Öffentlichkeit eine Stimme bekommen hat. Unsere Mitarbeitenden geben tagtäglich ihr Bestes und sind mit Herz für die Patientinnen und Patienten da. Das dazu noch Frau Stegemann die Auszeichnung erhalten hat, macht mich sehr stolz. Es zeigt, welche fantastischen Mitarbeitenden wir in unserem Verband haben. Diese Auszeichnung ist eine großartige Wertschätzung ihrer engagierten Arbeit.“ freut sich unser Regionalvorstand Julian Müller.

Die nominierte Christina Grieger aus Wesel fand ebenfalls wertschätzende Worte – allerdings in Bezug auf ihren Job: „Ich bin in der Pflege, weil man einfach jeden Tag so viel Menschliches zurück bekommt", sagte sie voller Überzeugung und verlieh damit der Sinnhaftigkeit des Pflegeberufs ganz besondere Bedeutung.

Landesvorstand Udo-Schröder Hörster fand am Tag nach der Verleihung ebenfalls anerkennende Worte und wandte sich noch einmal an alle Beteiligten am Pflegeaward:

„Ich möchte allen, die am Pflegeaward teilgenommen und diesen unterstützt haben ganz herzlich gratulieren. Bei dieser Auszeichnung geht es nicht nur um den herausragenden Einsatz der Gewinnerinnen und Gewinner in der Pflege. Der Pflegeaward ist auch als Zeichen zu verstehen, durch das wir bewusst positiv konnotiert über den Pflegeberuf und die unersetzbare Arbeit unserer Pflegekräfte in diesem gesamtgesellschaftlich wichtigen Berufsfeld berichten können. Wir möchten diese positive Sichtbarkeit auch zukünftig fördern und freuen uns deswegen ganz besonders mit den Nominierten und Gewinnern des Pflegeawards 2024!“ 
(Udo Schröder-Hörster)


Zum Hintergrund:
Wir Johanniter genießen bei Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen einen Ruf als verlässlicher Partner in der Pflege und Gesundheitsversorgung und engagieren uns für Innovationen, Aus- und Fortbildung und vor allem für die Zufriedenheit unserer Kolleginnen und Kollegen. Diesen guten Ruf haben wir unseren Pflegekräften und ihrem großartigen Einsatz zu verdanken. Und genau deswegen möchten wir unsere Wertschätzung für das Engagement unserer Pflegekräfte in Form des Pflegeawards zum Ausdruck bringen. Wir alle wissen, dass unsere Pflegekräfte oft unter schwierigen Bedingungen arbeiten und dabei häufig über ihre Grenzen hinausgehen. Leider steht die ihnen entgegen gebrachte Wertschätzung oft nicht im Verhältnis zu ihren herausragenden Leistungen. Es ist bereits lange an der Zeit, Pflegenden die Wertschätzung und Sichtbarkeit zukommen zu lassen, die sie verdienen - denn eine kurzfristige Aufmerksamkeit, wie sie beispielsweise während der Coronapandemie herrschte, reicht bei Weitem nicht aus.