Mundhöhlenkrebs: Erfolgreiche Tumoroperation mit Wiederherstellung der Gesichtskontur
In unserer Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie behandeln wir regelmäßig Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich. Ein aktueller Fall zeigt eindrucksvoll, wie durch eine gezielte chirurgische Behandlung und moderne Rekonstruktionstechniken sowohl die Tumorentfernung als auch die ästhetische Wiederherstellung des Gesichts gelingen kann.
Bei einem älteren Patienten wurde ein Plattenepithelkarzinom der Mundhöhlenschleimhaut am Unterkiefer festgestellt. Der Tumor war innerhalb kurzer Zeit enorm gewachsen und hatte einen Durchmesser von etwa 3 cm erreicht. Obwohl der Tumor bereits sichtbar durch die Haut nach außen vorgedrungen war, war der Unterkieferknochen zum Glück noch nicht betroffen.
Während einer einzigen Operation entfernte unser erfahrenes Operationsteam unter der Leitung unseres Chefarztes Prof. Daniel Rothamel den Tumor vollständig. Dabei wurde ausgehend vom rechten Mundwinkel ein großer Teil der Wange entfernt – ein Defekt von etwa 5 cm Durchmesser. Dank mikrochirurgischer Techniken und dem Einsatz von körpereigenem Gewebe und Blutgefäßen konnte die betroffene Stelle sofort rekonstruiert werden. Die übrige Wange reichte aus, um die Gewebelücke so zu verschließen, dass das natürliche Aussehen des Gesichts weitgehend erhalten blieb.
Ganzheitliche Behandlung: Tumorentfernung und Rekonstruktion in einem Eingriff
Bei der Behandlung von Mundhöhlenkrebs ist es entscheidend, den Tumor vollständig und mit einem sicheren Geweberand zu entfernen. In unserem Zentrum für Kopf-Hals-Tumore erfolgt die Rekonstruktion der betroffenen Stellen – je nach Ausmaß – entweder direkt mit benachbartem Gewebe oder mit sogenannten mikrochirurgischen Lappenplastiken, bei denen Haut, Muskeln und Gefäße vom Unterarm oder anderen Körperregionen transplantiert werden.
Was ist Mundhöhlenkrebs?
Unter dem Begriff Mundhöhlenkrebs versteht man bösartige Tumoren, die in der Mundhöhle entstehen – zum Beispiel an der Zunge, am Zahnfleisch, an den kleinen Speicheldrüsen oder der Mundschleimhaut. 80 bis 90 Prozent dieser Tumoren sind sogenannte Plattenepithelkarzinome, die aus der Schleimhaut hervorgehen und sich unbehandelt schnell ausbreiten können.
Begleitung durch ein interdisziplinäres Expertenteam
Die Behandlung von Tumoren im Kopf-Hals-Bereich erfordert ein spezialisiertes Zentrum mit enger Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachrichtungen. In unserem interdisziplinären Team arbeiten Chirurgen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Radiologen, Pathologen und Psychoonkologen Hand in Hand. Unsere Patienten profitieren so von einer umfassenden medizinischen Versorgung und intensiven psychologischen Begleitung – auch über die Zeit der Operation hinaus.
Nach der Therapie bleibt die Nachsorge ein zentraler Bestandteil: In regelmäßigen Abständen untersuchen unsere Spezialisten, ob sich erneut Tumorgewebe oder Metastasen gebildet haben, um frühzeitig eingreifen zu können.
Risikofaktoren und Prävention
Zu den Risikofaktoren für Mundhöhlenkrebs gehören insbesondere Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum sowie Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV). Auch chronische Entzündungen in der Mundhöhle und eine familiäre Vorbelastung können eine Rolle spielen. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Heilungschancen deutlich – regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt oder HNO-Arzt sind daher besonders wichtig.
Sie haben Fragen oder möchten sich beraten lassen?
Unser Zentrum für Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich steht Ihnen gerne zur Verfügung. Vereinbaren Sie einen Termin – wir begleiten Sie kompetent und einfühlsam auf Ihrem Behandlungsweg.