27.10.2025 | Ev. Krankenhaus Bethesda Mönchengladbach

Voll digitalisiert: Intensivstation des Bethesda

Patientensicherheit ist oberstes Gebot

Bei der Digitalisierung eines Krankenhauses spielt die Intensivstation eine besondere Rolle: Hier fallen besonders viele Daten an, die effizient und mit höchster Priorität für die Patientensicherheit genutzt werden müssen. Nach mehreren Monaten intensiver Vorbereitungen ist die Intensivstation im Evangelischen Krankenhaus Bethesda der Johanniter jetzt voll digitalisiert. 

Mit dem ICU-Manager von Dedalus wurde ein umfassendes Patientendaten-Managementsystem (PDMS) in Betrieb genommen. „Wir setzen gezielt auf neue IT-Technologien, um eine bestmögliche Patientenversorgung und effiziente Abläufe zu gewährleisten“, erklärt Klinikmanager Alexander Spörkel.

Auf der Intensivstation mussten im Vorfeld viele Erweiterungen und Neuerungen der Netzwerktechnik, Medizintechnik und Elektrotechnik durchgeführt werden. Im Zuge der Modernisierung wurde außerdem die gesamte Intensivstation renoviert und auf einen aktuellen Stand gebracht. 

Henrik Nitzsche, Leitender Oberarzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin, trug als ärztlicher Leiter entscheidend dazu bei, das System aus medizinischer Sicht zu optimieren. Die Gestaltung der Prozesse für eine möglichst einfache und automatisierte Pflegedokumentation wurde unter Leitung von Manfred Lemke, dem pflegerischen Leiter der Intensivstation, vorbereitet. Intensive Schulungen für das pflegerische Team waren ebenfalls eine wichtige Voraussetzung für die Einführung der neuen, integrierten Systeme. 

Auf der Intensivstation des Bethesda-Krankenhauses werden jetzt sämtliche Daten digital erfasst und aus Monitoren, Beatmungsgeräten und weiteren Medizingeräten automatisch in die Patientenakte übernommen. Nichts muss mehr händisch eingetragen werden, alle Patientendaten und Medikationspläne stehen sofort zur Verfügung, wenn sie benötigt werden. Auf Knopfdruck können Berechnungen und Darstellungen erzeugt werden, die einen schnellen und umfassenden Blick auf den Zustand des Patienten ermöglichen. All dies trägt ganz entscheidend zur Optimierung des gesamten Behandlungsprozesses und damit zur Patientensicherheit bei.

Digitale Lösung beim Übergang vom Krankenhaus in die weitere Versorgung

Ein weiterer Meilenstein in Sachen Digitalisierung war in diesem Jahr die erfolgreiche Einführung des Überleitungssystems CareBridge für die Sozialdienste. Das digitale System erleichtert Patienten den Übergang vom Krankenhaus nach Hause oder in die weitere Versorgung. Bereits während des Klinikaufenthalts wird gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen geplant, welche Unterstützung sie nach der Entlassung benötigen – etwa Pflege, Hilfsmittel oder Reha. 

DigitalRadar: Bethesda-Krankenhaus unter TOP 5 in NRW

Das Bethesda-Krankenhaus liegt beim DigitalRadar - im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit – deutlich über Bundesdurchschnitt und befindet sich in NRW unter den TOP 5. Mit einem Ergebnis von 64 von 100 möglichen Punkten lag es bei der zweiten Reifegradmessung ganze 21 Punkte über dem Durchschnitt der Vergleichsgruppe (43 von 100). „Das hervorragende Abschneiden im DigitalRadar ist eine Bestätigung für unsere Bemühungen, die Digitalisierung in unserem Krankenhaus voranzutreiben“, freut sich Klinikmanager Alexander Spörkel. „Die in diesem Jahr umgesetzten Großprojekte wie die Einführung des ICU-Managers werden uns für die nächste Reifegradmessung in 2026 sicher noch weiter nach vorne bringen.“

Was ist der DigitalRadar?

Im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes stellen Bund und Länder bis zu 4,3 Milliarden Euro für die digitale Infrastruktur der Krankenhäuser bereit. Die Digitalisierungsmaßnahmen werden mithilfe dieser Fördergelder umgesetzt. Das Gesetz sieht eine Analyse und Bewertung des allgemeinen Digitalisierungsstandes in deutschen Krankenhäusern sowie der Auswirkungen des Zukunftsfonds auf den Digitalisierungsgrad, die Patientenversorgung und die regionalen Versorgungsstrukturen vor. Diese Analyse erfolgt durch den DitigalRadar, dessen Ergebnisse erstmals 2021 sowie 2024 ermittelt wurden. Insgesamt nehmen am DigitalRadar 1.600 Kliniken und damit rund 90 Prozent aller Krankenhäuser in Deutschland teil.