Erkältung, Grippe oder Heuschnupfen?
Die Johanniter erklären die Unterschiede und geben wertvolle Tipps für Betroffene

Der Frühling ist endlich da, doch mit ihm auch die typischen Beschwerden, die viele Menschen in dieser Jahreszeit quälen. Während in den letzten Wochen eine Erkältungs- und Grippewelle viele getroffen hat, sorgt der beginnende Pollenflug dafür, dass auch Allergiker mit Symptomen wie ständigem Niesen, tränenden Augen und einer laufenden Nase zu kämpfen haben. Doch was sind die Unterschiede zwischen einer Erkältung, einer Grippe und Heuschnupfen? Wie kann man die Symptome unterscheiden, und welche Maßnahmen helfen dabei, sich vor den Beschwerden zu schützen?
Erkältung, Grippe und Heuschnupfen – Was sind die Unterschiede?
Die Symptome einer Erkältung, einer Grippe und einer Pollenallergie können sich ähnlich anfühlen, was für viele Menschen eine Herausforderung darstellt, die Beschwerden konkret einzuordnen. Doch es gibt einige entscheidende Unterschiede, die bei der Einordnung helfen können:
- Erkältung: Eine Erkältung beginnt meist schleichend, typischerweise mit einer verstopften Nase und Halsschmerzen. Im weiteren Verlauf treten häufig Schnupfen, Husten und manchmal auch leichte Kopfschmerzen auf. Erkältungen werden durch Bakterien oder Viren ausgelöst, die über Tröpfcheninfektion verbreitet werden und dauern in der Regel 7-10 Tage. Die Symptome sind im Allgemeinen mild bis moderat, und eine Erkältung ist in den meisten Fällen keine ernsthafte Bedrohung.
- Grippe (Influenza): Im Gegensatz zur Erkältung kommt die Grippe plötzlich und geht oft mit hohem Fieber, Gliederschmerzen und starkem Krankheitsgefühl einher. Es handelt sich um eine ernstzunehmende Viruserkrankung. Der Verlauf der Grippe ist in der Regel schwerer und Betroffene fühlen sich oft sehr geschwächt. In einigen Fällen können schwerwiegende Komplikationen auftreten. Eine Grippe dauert meist etwa 1-2 Wochen und ist ansteckender als eine gewöhnliche Erkältung.
- Heuschnupfen (Pollenallergie): Heuschnupfen ist eine allergische Reaktion auf Pollen, die vor allem im Frühjahr und Sommer auftritt, wenn Bäume, Gräser und Blumen ihre Pollen freisetzen. Die Symptome sind oft Niesen, tränende Augen, Juckreiz in der Nase, im Hals und in den Augen sowie eine laufende Nase mit häufig klarem, wässrigem Sekret. Anders als bei einer Erkältung sind diese Symptome während der Pollensaison bei einem Aufenthalt im Freien oft schlimmer. Heuschnupfen wird durch das Immunsystem ausgelöst, das bei Kontakt mit Pollen überschießend reagiert und Histamine freisetzt.
Der Frühling bringt nicht nur Freude, sondern auch Heuschnupfen
Der Frühling ist nicht nur eine Zeit des Wachstums und der Erneuerung, sondern auch der Beginn des Pollenflugs. Die ersten Frühblüher – darunter Hasel und Erle – haben bereits ihre Blüten geöffnet, was zu einer Erhöhung der Pollenbelastung in der Luft führt. Besonders betroffen sind Menschen, die auf bestimmte Pollen allergisch reagieren. Diese Pollen können durch die Luft in die Nase, die Augen und die Atemwege gelangen und dort allergische Reaktionen hervorrufen. Dies kann dazu führen, dass sich die Symptome von Heuschnupfen schnell verschärfen, insbesondere, wenn jemand bereits Erkältungs- oder Grippesymptome hat.
Für viele Allergiker ist der Frühling also nicht nur eine Zeit der Erneuerung, sondern auch eine Zeit, in der sich ihre Lebensqualität durch die Beschwerden des Heuschnupfens erheblich verschlechtern kann. Umso wichtiger ist es, die Symptome rechtzeitig zu erkennen und gezielt Maßnahmen zu ergreifen.
Wie kann man Heuschnupfen erkennen und lindern?
Die Symptome von Heuschnupfen ähneln denen einer Erkältung, unterscheiden sich jedoch in mehreren Punkten. Besonders auffällig ist, dass die Beschwerden oft bei Kontakt mit Pollen (zum Beispiel beim Aufenthalt im Freien) auftreten, während Erkältungssymptome dauerhaft bestehen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist das Nasensekret: Bei Heuschnupfen ist es meist klar und wässrig, bei einer Erkältung kann es gelblich oder grünlich sein.
Wer vermutet, an Heuschnupfen zu leiden, sollte einen Arzt oder Allergologen aufsuchen. Mit einem Allergietest lässt sich schnell klären, gegen welche Pollen man allergisch ist und welche Behandlung in Frage kommt. Üblicherweise empfiehlt der Arzt die Einnahme von Antihistaminika, die in Form von Tabletten, Sprays oder Tropfen erhältlich sind. In schwereren Fällen oder bei einer langfristigen Allergie kann eine Hyposensibilisierung (Allergieimpfung) in Erwägung gezogen werden, um das Immunsystem schrittweise an die Pollen zu gewöhnen und die Symptome langfristig zu lindern.
Wenn Heuschnupfen gefährlich wird
In seltenen Fällen kann eine unbehandelte Pollenallergie zu allergischem Asthma führen, wobei sich die Symptome auch auf die unteren Atemwege ausweiten können. Während bei einem typischen Heuschnupfen die oberen Atemwege betroffen sind, kann sich bei Asthma auch das Bronchialsystem entzünden, was zu schwerwiegenderen Atemproblemen führen kann. Bei starken allergischen Reaktionen, etwa mit Kreislaufproblemen oder Hautreaktionen wie Quaddeln, sollten Betroffene jedoch umgehend den Rettungsdienst unter der Notfallnummer 112 rufen.
Tipps für Allergiker im Frühling
Die Johanniter empfehlen eine Reihe einfacher, aber effektiver Maßnahmen, um die Symptome von Heuschnupfen zu lindern und sich vor einer weiteren Verschlechterung zu schützen:
- Vermeiden Sie den Aufenthalt im Freien an Tagen mit starkem Pollenflug. Dies gilt besonders in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag, wenn die Pollenbelastung am höchsten ist.
- Lüften Sie Ihre Wohnung zu Zeiten mit geringer Pollenbelastung. Am besten sollten Sie morgens vor Sonnenaufgang oder abends nach Einbruch der Dunkelheit lüften.
- Duschen Sie abends und waschen Sie Ihre Haare, um Pollen zu entfernen und den Kontakt mit allergenen Stoffen zu reduzieren.
- Waschen Sie regelmäßig Ihre Bettwäsche und Handtücher bei mindestens 40 Grad, um Pollen zu entfernen.
- Halten Sie Ihre Wohnung sauber, indem Sie glatte Böden regelmäßig wischen und Teppiche oft absaugen. Verwenden Sie dazu spezielle Pollenfilter, um Pollen aus der Luft zu filtern.
Nutzen Sie im Auto Pollenfilter, um zu verhindern, dass Pollen über die Lüftungsanlage in den Fahrzeuginnenraum gelangen. Achten Sie darauf, während der Fahrt die Fenster geschlossen zu halten, um gefährliche Niesattacken am Steuer zu vermeiden.