22.12.2025 | Regionalverband Bayerisch Schwaben

Gefahr durch Verbrennungen in der Weihnachtszeit und an Silvester

Johanniter geben Tipps

Ein Adventskranz kann schnell gefährlich werden.
@Frank Herter pixabay

Die Weihnachtszeit ist für viele Menschen die schönste Zeit des Jahres, für die Mitarbeitenden des Rettungsdienstes jedoch auch eine Phase mit erhöhtem Einsatzaufkommen.

Verbrennungen und Verbrühungen gehören in den Wochen rund um Weihnachten und Silvester zu den häufigen Unfallursachen. Heiße Backbleche, spritzendes Fett, offene Kerzen oder umgestoßene Tassen mit Glühwein oder Tee führen jedes Jahr zu Verletzungen und auch zahlreichen Notrufen. Besonders betroffen sind Kinder und ältere Menschen.

„Gerade in der Weihnachtszeit und an Silvester sehen wir immer wieder, wie schnell aus einem Moment der Unachtsamkeit ein medizinischer Notfall werden kann“, erklärt Florian Bäuml, Rettungsdienstleiter der Johanniter in Bayerisch Schwaben. „Viele Verletzungen wären vermeidbar, wenn Gefahren frühzeitig erkannt und einfache Vorsichtsmaßnahmen beachtet würden.“

Ein großes Risiko stellen Adventskränze und Weihnachtsgestecke dar. Trockene Zweige können sich durch Kerzen innerhalb weniger Sekunden entzünden. Auch elektrische Lichterketten, insbesondere ältere oder beschädigte Modelle, können überhitzen und Brände auslösen. In der Küche kommt es häufig zu Verbrennungen durch heiße Bleche, Herdplatten oder Fett, das beim Braten aus der Pfanne spritzt. Hinzu kommen Verbrühungen durch heiße Getränke oder Speisen – ein kurzer Moment genügt, um schwere Verletzungen zu verursachen.

„Wir werden häufig zu Einsätzen gerufen, bei denen Kinder durch heiße Flüssigkeiten verbrüht wurden oder Menschen sich beim Kochen stark verbrannt haben“, so Bäuml. „Die Haut ist vor allem bei Kindern und älteren Menschen besonders empfindlich, weshalb solche Verletzungen oft schwerer verlaufen.“

Richtig handeln im Notfall

Kommt es zu einer Verbrennung oder Verbrühung, ist schnelles und richtiges Handeln entscheidend. Leichte Verbrennungen mit geröteter Haut sollten umgehend mit handwarmem Leitungswasser gekühlt werden. Eis oder eiskaltes Wasser sind ungeeignet, da sie das Gewebe zusätzlich schädigen können. Brandblasen dürfen nicht geöffnet werden, da sonst Keime eindringen. Wunden, die durch Verbrennungen oder Verbrühungen entstanden sind, haben allgemein ein großes Risiko sich zu infizieren. Die betroffene Stelle sollte locker und steril abgedeckt werden.

Bei größeren oder tiefen Verbrennungen, bei Verletzungen im Gesicht, an Händen, Füßen oder Gelenken sowie bei Verbrühungen bei Kindern gilt: sofort die 112 wählen. „In solchen Fällen zählt jede Minute“, betont Bäuml. „Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sollten Betroffene beruhigt, vor Auskühlung geschützt und nicht unnötig bewegt werden.“

Vorsicht senkt das Risiko

Der Rettungsdienst der Johanniter rät dazu, in der Weihnachtszeit und an Silvester besonders aufmerksam zu sein. Kerzen sollten niemals unbeaufsichtigt brennen, heiße Töpfe und Bleche außer Reichweite von Kindern stehen und Pfannenstiele nach hinten gedreht werden. Heiße Getränke gehören nicht an Tischkanten oder niedrige Couchtische. Auch Holzöfen oder Feuerschalen bergen Gefahren durch Funkenflug oder Stolperstellen – insbesondere für ältere Menschen.

„Unser Anliegen ist es, dass die Weihnachtszeit ruhig und unbeschwert verläuft“, sagt Florian Bäuml. „Mit Achtsamkeit und einem sicheren Umgang mit Feuer und Hitze lassen sich viele Unfälle und Einsätze vermeiden.“

10 Tipps zur Vorbeugung und zur Ersten Hilfe bei Verbrennungen

1.    Kerzen sicher platzieren: Auf feuerfeste Unterlagen stellen und Abstand zu brennbaren Materialien halten.
2.    Adventsgestecke prüfen: Trockene Zweige regelmäßig kontrollieren, Kerzen rechtzeitig austauschen.
3.    Küche kindersicher machen: Heiße Bleche, Töpfe und Pfannen außer Reichweite abstellen.
4.    Pfannenstiele nach hinten drehen: So lassen sie sich nicht versehentlich herunterziehen.
5.    Fettbrände vermeiden: Pfannen nie unbeaufsichtigt lassen – brennendes Fett niemals mit Wasser löschen.
6.    Lichterketten kontrollieren: Defekte oder sehr alte Modelle austauschen.
7.    Heiße Getränke sichern: Keine Tassen oder Kannen an Tischkanten abstellen.
8.    Feuerstellen absichern: Holzöfen und Feuerschalen nur mit Funkenschutz betreiben.
9.    Leichte Verbrennungen kühlen: Mit Leitungswasser, keine Hausmittel oder Salben auftragen.
10.    Notruf wählen: Bei schweren oder großflächigen Verbrennungen sofort den Rettungsdienst unter 112 alarmieren.