Sicher durch die Silvesternacht
Johanniter geben Tipps für Vorsichtsmaßnahmen und richtiges Verhalten
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Ein erfreulicher Beginn des neuen Jahres ist für alle das Ziel, dennoch bedeutet Silvester für den Rettungsdienst Jahr für Jahr Hochbetrieb. Unsachgemäßer Umgang mit Feuerwerkskörpern, oft in Verbindung mit Alkohol, führt regelmäßig zu teils schweren Verletzungen, von Verbrennungen und Brüchen bis hin zu Augen- und Gesichtsverletzungen. Hinzu kommen Unfälle, die allein durch übermäßigen Alkoholkonsum entstehen, etwa Stürze oder Zusammenstöße. Um solche Vorfälle zu vermeiden, den Rettungsdienst zu entlasten und im Ernstfall richtig zu handeln, geben die Johanniter hilfreiche Hinweise für eine sichere Silvesternacht.
Vorsicht ist der beste Schutz
Markus Adler, Bereichsleiter Einsatzdienste, Ausbildung und Bevölkerungsschutz der Johanniter in Bayerisch Schwaben, erklärt:
„Wer sich an einfache Vorsichtsmaßnahmen hält, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch andere und erleichtert unseren Einsatzkräften die Arbeit erheblich. Freundlichkeit und Ruhe im Notfall sind genauso wichtig wie das Beachten der Sicherheitsregeln.“
Zu den wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen zählen:
• Kein Feuerwerk zünden, wenn man stark alkoholisiert ist.
• Nur geprüftes Feuerwerk mit Zulassung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) verwenden.
• Gebrauchsanweisungen sorgfältig lesen und den angegebenen Sicherheitsabstand einhalten.
• Feuerwerk ausschließlich im Freien abbrennen, niemals auf Menschen, Tiere, Gebäude oder Fahrzeuge zielen.
• Kinder niemals unbeaufsichtigt mit Feuerwerk hantieren lassen.
• Fehlgezündete Feuerwerkskörper nicht erneut anzünden oder aufheben.
Darüber hinaus empfiehlt Adler, Schutzbrillen zu tragen und Ohren mit Ohrstöpseln zu schützen, da Knallkörper Schalldrücke von bis zu 175 Dezibel erzeugen können, die zu dauerhaften Gehörschäden führen.
Richtig reagieren im Notfall
Augen- und Handverletzungen gehören zu den häufigsten Unfällen an Silvester. Adler betont: „Fremdkörper im Auge oder Brandwunden dürfen nicht von Laien behandelt werden. Schnell den Rettungsdienst rufen und Ruhe bewahren, so helfen Sie dem Verletzten und entlasten unsere Teams.“
Praktische Hinweise:
• Augenverletzungen: Betroffene Augen mit einer keimfreien Wundauflage abdecken und ruhigstellen. Keine Eigenbehandlung von Fremdkörpern.
• Brandwunden an Händen: Kurz unter fließendem Wasser kühlen, anschließend sterile Wundauflage verwenden. Keine Salben, Puder oder Eis auflegen.
• Schwerere Verletzungen: Sofort den Rettungsdienst unter 112 alarmieren.
Rettungsdienst entlasten – richtig verhalten
Adler hebt hervor, dass ein besonnenes Verhalten der Betroffenen entscheidend ist.
„Geben Sie klare Informationen über Art und Umfang der Verletzung, halten Sie die Unfallstelle frei und bleiben Sie freundlich. Jede Unterstützung, die wir erhalten, erleichtert uns die Arbeit und spart wertvolle Zeit für andere Notfälle.“
Wer sich an diese Regeln hält, kann die eigene Sicherheit erhöhen, Verletzungen vermeiden und gleichzeitig dazu beitragen, dass Rettungsdienst und Krankenhäuser die Silvesternacht effizient bewältigen können. Mit Vorsicht, Ruhe und Respekt gegenüber Einsatzkräften lässt sich die Nacht sicher und unbeschwert genießen.