11.11.2022 | Johanniter-Tagespflege Mering

Winterblues und was man dagegen tun kann

Johanniter geben Tipps

Müde, antriebslos, melancholisch: Viele Menschen kennen Stimmungstiefs in der dunklen Jahreszeit und vor allem ältere Menschen bedrückt diese Zeit sehr. Doch es gibt wirksame Gegenmittel – die Johanniter erklären, wie man
dem Winterblues entkommen kann.

Kurze Tage, ungemütliches Wetter und dann auch noch die Umstellung auf die Winterzeit – der Herbst verlangt dem Biorhythmus des Menschen einiges ab. „Viele Menschen, vor allem ältere, leiden in der Übergangszeit zum Winter an leichten depressiven Verstimmungen“, sagt Manuela Wild, Leitung der Johanniter-Tagespflege in Mering.

Typische Symptome sind scheinbar grundlose Verstimmung, Müdigkeit und reduziertes Glücksempfinden – während der Alltag aber noch zu bewältigen ist. Auch Heißhungerattacken und Antriebslosigkeit sind klassische Anzeichen. Schuld am Winterblues sei insbesondere ein Mangel an Tageslicht. „Bei
Dunkelheit schüttet der Körper verstärkt das schlaffördernde Hormon Melatonin aus“, erklärt Patrick Klotz, Landesverbandsarzt der Johanniter in Bayern. Als Gegenmittel empfiehlt der Experte Licht, Aktivität und gesunde Ernährung.

„Regelmäßige Spaziergänge und Bewegung an der frischen Luft verbessern meist sofort das Wohlbefinden“, empfiehlt Klotz. Jeden Tag 30 bis 60 Minuten am Tageslicht sollte das Ziel sein. Das gilt auch für Tage, an denen es gar nicht richtig hell wird. „Auch bei starker Bewölkung ist das Licht im Freien um bis zu viermal stärker als in Innenräumen, wo die
Melatonin-Produktion deutlich gedrosselt ist.“ Ein geregelter Schlaf-Wach-Rhythmus und genügend Ruhepausen helfen ebenfalls, die Laune in Balance zu halten.

Darüber hinaus sollte man nicht auf soziale Aktivitäten verzichten, auch wenn die Motivation gering ist. Isolation und Passivität können das Stimmungstief noch verstärken und eine Negativspirale auslösen. Vor allem bei älteren Menschen wirkt sich eine solche Verstimmung noch viel gravierender aus. „Gerade wenn es schneller dunkel wird und die Straßen und Wege oft rutschig und glatt sind, trauen sich viele Senioren nicht mehr allein nach draußen, aus Angst zu stürzen. Auch fällt das gemütliche in der Sonne sitzen oder der Kaffee in Gesellschaft auf der Terrasse aus. Daher ist es besonders wichtig auch in der dunklen Jahreszeit weiterhin soziale Kontakte aufrechtzuerhalten, zum Beispiel durch den Besuch einer Tagespflege“, sagt Wild.

Wer sich dauerhaft schlecht fühlt, ungeachtet des Alters, sollte das allerdings nicht auf die leichte Schulter nehmen, rät Klotz: „Wer länger als zwei Wochen unter den beschriebenen Symptomen leidet, sollte einen Arzt aufsuchen und abklären, ob aus dem Winterblues vielleicht eine echte Depression geworden ist. Dabei handelt es sich um eine ernstzunehmend Krankheit, die behandelt werden muss.“

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