17.10.2025 | Ortsverband Oberbayern Südost

Trauerbegleitung Lacrima bezieht Johanniter-Zentrum Oberbayern Südost

Neue Gruppen für trauernde Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren in Wasserburg.

Trauerbegleiterin Bettina Wimmer zündet im neuen Raum eine Kerze inmitten bunter Karten und Tücher an.

Bis nach Rosenheim oder München mussten trauernde Kinder bislang fahren, um durch ihre Trauer begleitet zu werden und in Gruppenstunden zu erfahren, dass sie mit ihrem Schicksal nicht allein sind. Durch das neue Johanniter-Zentrum Oberbayern Südost sind zwei Trauergruppen für Kinder von sechs bis zwölf Jahren und Jugendliche von 13 bis 16 Jahren künftig auch in Wasserburg möglich. „Derzeit absolvieren in den neuen Räumen bereits zusätzliche Ehrenamtliche ihre Ausbildung zu Trauerbegleitern“, berichtet Bettina Wimmer, die Lacrima-Leiterin Oberbayern Südost. „Ab sofort können wir Kinder und Jugendliche in Wasserburg aufnehmen.“

Alle zwei Wochen werden sich künftig die Ehrenamtlichen der Johanniter-Trauerbegleitung Lacrima am frühen Abend mit Kindern treffen, die Eltern, Geschwister oder andere nahestehende Personen durch Tod verloren haben. „Für die Kinder ist es enorm wichtig zu erfahren, dass sie nicht alleine sind – und dass es richtig und wichtig ist, zu trauern“, erzählt Bettina Wimmer. „Im Gegensatz zu Erwachsenen springen Kinder schneller in die Trauer hinein und auch wieder heraus. Gemeinsam mit den Trauerbegleitern verarbeiten sie die Trauer mal durch Kreativität, mal durch Spiel oder auch mal, indem sie sich mit einem Buch zurückziehen. All das ist nun in den neuen Räumlichkeiten möglich.“

Parallel zu den Kindern treffen sich die Angehörigen zu einem Austausch und werden auch dort professionell begleitet. „Bei den Erwachsenen drehen sich die Gespräche um ganz andere Themen, etwa wie Weihnachten ohne den Papa werden soll. Denn die Kinder wünschen sich ja auch weiterhin einen Christbaum, ein Fest und Geschenke“, so Wimmer. Bei Lacrima lernen alle, Trauer zuzulassen und dass Trauer ein ganz wichtiger Prozess ist, der nicht verdrängt werden darf, da dies langfristig zu gesundheitlichen Schäden führen kann. „Indem man beispielsweise ganz bewusst und gemeinsam die Lieblingsplätzchen der verstorbenen Person backt, findet die Trauer auch an den Festtagen ihren Platz.“

Lacrima wurde 2002 ins Leben gerufen und gehört seit 2007 fest zur Johanniter-Unfall-Hilfe. Inzwischen gibt es das Angebot an zahlreichen Standorten in Deutschland, so auch seit zwölf Jahren in Rosenheim. Die Teilnahme für Kinder und Familien ist kostenfrei – finanziert wird sie vollständig durch Spenden und die Unterstützung von Fördermitgliedern. Trauernde Familien, die die Hilfe in Anspruch nehmen wollen, können direkt Kontakt zu Bettina Wimmer aufnehmen: telefonisch unter 0174 2146189 oder per E-Mail an bettina.wimmer(at)johanniter.de.

Weitere Informationen zum Angebot sowie zu Möglichkeiten, sich ehrenamtlich oder mit einer Spende zu engagieren, finden sich unter www.johanniter-lacrima.de.