Die Johanniter Oberbayern feiern den Bundesweiten Vorlesetag

Mit dem Johanniter-Projekt „Leseratten“ fördern wir spielerisch Kinder in ihrer Sprachentwicklung. Zum Vorlesetag wird mit Geschichten und der Handpuppe „Leseratte“ die Freude am Lesen lebendig.

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Bundesweiter Vorlesetag

Ein Tag für Chancengerechtigkeit in Bildung

Der bundesweite Vorlesetag, jährlich im November, ist Deutschlands größtes Vorlesefest, initiiert von DIE ZEIT, der Stiftung Lesen und der Deutschen Bahn Stiftung. Ziel ist es, die Begeisterung fürs Lesen zu fördern, insbesondere bei Kindern. An diesem Tag lesen Prominente, Ehrenamtliche, Pädagogen und Pädagoginnen bundesweit in Schulen, Kitas und Bibliotheken vor, um die Bedeutung des Vorlesens zu unterstreichen.

Wissenschaftliche Vorteile des frühen Vorlesens

Frühes Vorlesen bietet zahlreiche kognitive, sprachliche und sozioemotionale Vorteile für Kinder, wie wissenschaftliche Studien belegen:

  • Sprachentwicklung: Vorlesen fördert den Wortschatz und die Sprachkompetenz. Eine Studie der Universität Leipzig (2018) zeigt, dass Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, im Alter von drei Jahren einen um bis zu 50 % größeren Wortschatz haben als Kinder ohne Vorleseerfahrung. Dies legt die Grundlage für spätere schulische Erfolge.
  • Kognitive Fähigkeiten: Vorlesen unterstützt die Entwicklung von Konzentration, Gedächtnis und Vorstellungskraft. Frühes Vorlesen korreliert mit höheren kognitiven Fähigkeiten, da Kinder durch Geschichten logisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten trainieren.
  • Sozioemotionale Kompetenzen: Gemeinsames Vorlesen stärkt die Bindung zwischen Kind und Vorleser, was das emotionale Wohlbefinden fördert. So entsteht ein besseres Verständnis für Emotionen und soziale Interaktionen, was Empathie und soziale Kompetenzen steigert.
  • Lesemotivation und Bildungserfolg: Kinder, die früh mit Büchern in Kontakt kommen, entwickeln eine positive Einstellung zum Lesen. Laut der PISA-Studie schneiden Jugendliche, die als Kleinkinder vorgelesen bekamen, in Lesekompetenz und allgemeiner Bildung besser ab. Dies ist besonders relevant für Kinder aus bildungsfernen Haushalten, da Vorlesen soziale Ungleichheiten abbauen kann.

Das soziale Projekt Leseratten der Johanniter in Oberbayern ergänzt den Vorlesetag ideal. Ehrenamtliche lesen regelmäßig in Kitas, Schulen und sozialen Einrichtungen vor, um Kinder fürs Lesen zu begeistern. Besonders im Fokus stehen benachteiligte Kinder, die oft wenig Zugang zu Büchern haben. Das Projekt bietet nicht nur Vorlesestunden, sondern auch interaktive Aktivitäten wie Basteln oder Malen zu Geschichten, um die Freude am Lesen zu vertiefen. Durch die regelmäßige Präsenz der Leseratten entsteht eine kontinuierliche Förderung, die über den einmaligen Vorlesetag hinausgeht.

Erfahren Sie mehr über die Leseratten

Sie möchten mehr über unser Projekt „Johanniter-Leseratten“ erfahren oder uns unterstützen? Weitere Informationen finden Sie hier.

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Ein Kanal-Junkie wird zur Leseratte

Früher saß ich den ganzen Tag vor dem Tablet. Klick hier, Wisch da, Video an, Kopf aus. Ich kannte die neusten TikToks, aber keine einzige Buchfigur. Ich kannte Stories, die nach 30 Sekunden langweilig wurden, aber keine Geschichte, die Erinnerungen schafft. Ich war ein echter Kanal-Junkie, also eine äh.. Kanal-Ratte quasi - ständig auf irgendeinem Kanal unterwegs, aber nie wirklich dabei.

Und dann kam das Buch. Also genauer gesagt: Ein Buch. Es fiel mir beim Suchen nach Futter in einem abgelegenen Kanal unterhalb der Stadtbücherei mitten auf den Kopf. Erst war ich skeptisch, ob so ein Buch überhaupt schmeckt. Aber ich war neugierig und habe reingeschaut. Und schon nach der ersten Seite wusste ich: Das hier ist anders. Mit Seiten, die knistern. Mit Worten, die Bilder im Kopf malen. Mit Geschichten, die in mir etwas bewegt haben. Das hier bleibt - länger als 30 Sekunden. Also fing ich an, ab diesem Tag nur noch Bücher zu verschlingen.

Heute bin ich eine Leseratte. Denn Lesen ist mehr als Unterhaltung. Lesen ist mein Weg nach oben. Es öffnet Fenster, die kein Bildschirm kennt. Es gibt mir Worte, mit denen ich mich ausdrücken kann. Gedanken, die ich vorher nie hatte. Und das Gefühl, nicht nur Zuschauer zu sein, sondern Gestalter meiner eigenen Geschichte.

Wer liest, versteht mehr – von sich selbst, von anderen, von der Welt.
Wer liest, wächst. Nicht in Followern, sondern in Tiefe.
Wer liest, hat einen Kompass – auch wenn das Leben mal offline ist.

Jeder kann vom Kanal zum Buch wechseln – fang´ an mit dem nächsten Buch, das du in die Pfoten bekommst.

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Ratte Rudi weiß: Warum es nicht verkehrt, mehrere Bücher gleichzeitig zu lesen

"Zehn Bücher auf einmal lesen? Das geht doch gar nicht." Ja, das höre ich immer wieder. Aber geht trotzdem. Man muss einfach machen. Mein Tipp, wie das geht: Ich habe für jedes Buch den perfekten Ort und die passende Stimmung. 

Zum Beispiel lese ich Abenteuerbücher am liebsten im Wohnzimmer, wenn draußen der Regen gegen die Fenster prasselt. Im Badezimmer liegt ein Buch über wilde Tiere- perfekt, wenn ich beim Zähneputzen etwas Spannendes brauche. In der Küche steht ein Märchenbuch allzeit bereit zwischen Tassen und Teekanne, denn nichts schmeckt besser als ein warmes Getränk mit einer Prise Magie. Ich schaffe mir einfach für jedes Buch den perfekten Ort und schon lege ich mit dem Lesen los.

Ich springe also von Geschichte zu Geschichte, je nachdem, worauf ich gerade Lust habe. Das ist wie eine Reise durch zehn verschiedene Welten – ohne Koffer, nur mit Lesezeichen! Und weißt du was? Ich verwechsle die Geschichten nicht. Warum? Weil jede ihren ganz eigenen Platz und ihren eigenen „Lesemoment“ bekommt. Mein Kopf liebt diese Vielfalt- und langweilig wird´s nie.

Das Beste daran: Es gibt keine festen Regeln beim Lesen. Man musst kein Buch fertig lesen, bevor man ein neues beginnt. Man musst keine bestimmte Anzahl Seiten schaffen. Man darf Pause machen, zurückblättern oder drei Bücher parallel lesen. Lesen soll Spaß machen- nicht stressen! 

Und wer´s nicht glaubt: Parallel-Lesen bietet dazu noch kognitive Vorteile. Es trainiert Konzentration, Fokus, geistige Flexibilität und Vokabular. Schließlich muss sich das Gehirn aktiv auf wechselnde Inhalte einstellen und obendrein vergrößert es den Wortschatz, weil man viel seltener auf Wiederholungen stößt. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Oder woher hat eine Ratte sonst Wörter wie “kognitiv” oder “Vokabular”?

Also, wenn du das nächste Mal ein neues Buch siehst, denk nicht: „Ich lese doch schon eins…“ sondern: „Warum nicht noch eins?“ Denn wer sagt denn, dass eine Leseratte sich mit nur einem Käsebissen zufrieden gibt?

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