07.10.2020 | Regionalverband Oberbayern

Neue Leitung für die geplante Mutter-Kind-Einrichtung der Johanniter auf Gut Raucherberg

Petra Ott übernimmt die Projektleitung und die zukünftige Einrichtungsleitung des Marita Beissel Haus der Johanniter auf Gut Raucherberg im Landkreis Weilheim-Schongau.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe plant gemeinsam mit der Gräflich Beissel´schen Stiftung Gut Raucherberg eine Mutter-Kind-Einrichtung in der Gemeinde Wielenbach. Start für das Bauvorhaben war im Herbst 2019. Die Projektleitung und zukünftige Einrichtungsleitung für das Marita Beissel Haus der Johanniter übernimmt nun Petra Ott.

„Mädchen und junge Frauen, die schwanger werden oder schon Kinder haben und in eine Notlage geraten, sind in vielerlei Hinsicht dringend auf Hilfe für sich und ihre Kinder angewiesen. Vor allem, wenn sie nicht von ihrem Umfeld oder von der Familie aufgefangen werden. Im Marita Beissel Haus der Johanniter bekommen die Mütter Zugang zu einem sicheren Ort, an dem sie Schutz und Geborgenheit erfahren, ein Zuhause auf Zeit. Sie finden emotionale Unterstützung und individuelle, professionelle Begleitung, um ihre Erfahrungen aufzuarbeiten, zu ihren Kindern eine positive und tragfähige Bindung aufzubauen und Ziele für ihre Zukunft zu entwickeln. Wenn die jungen Mütter sich stabilisiert haben, bekommen sie Gelegenheit, sich einer Ausbildung zu widmen und eignen sich nach und nach alle lebenspraktischen Fähigkeiten an, die nötig sind, um mit und für ihre Kinder ihr Leben selbstständig zu meistern,“ erklärt die neue Projektleitung.

Durch die geplante Einrichtung unter der Trägerschaft der Johanniter entsteht ein Lebensort für junge Frauen mit ihren Kindern, ein sicherer Rückzugsort mit allen notwendigen Angeboten. Dabei geht es vorwiegend darum, den Bewohnern ein förderliches Umfeld zu schaffen, das auf ein selbstbestimmtes, selbständiges und eigenverantwortliches Leben vorbereitet. Aufgenommen werden Schwangere und minderjährige und volljährige Mütter, die wegen persönlicher, gesundheitlicher, sozialer oder materieller Schwierigkeiten gezielte Hilfe und weitreichende Betreuung für sich und ihr Kind benötigen. Das Betreuungsangebot umfasst neben der Versorgung und Unterstützung bei allen alltäglichen Anforderungen und der Hinführung zu einem kontruktiven Erziehungsverhalten z.B. auch pädagogische und therapeutische Gruppen- und Einzelangebote und Unterstützung durch psychologisches Fachpersonal.

Petra Ott lebt seit mehr als 20 Jahren in Weilheim und ist als studierte Diplomsozialpädagogin bestens für die neue Leitungsaufgabe gerüstet. Die 52-Jährige mit langjähriger Erfahrung in der stationären Jugendhilfe erleutert, was die jungen Mütter von einem Aufenthalt im Marita Beissel Haus erwarten können: „Zuallererst dürfen die Mütter Wertschätzung und Respekt erwarten. Wir sehen in den Müttern aktive Partner, die den Hilfeprozess mitgestalten und ihre Bedürfnisse jederzeit äußern dürfen. Zunehmend und im regelmäßigen Austausch mit den Fachkräften und dem Jugendamt übernehmen die Mütter mehr und mehr Verantwortung für sich selbst und ihre Kinder und die Betreuungsintensität wird entsprechend angepasst.“

Im Herbst 2019 startete das Bauvorhaben auf dem im Eigentum der Gräflich Beissel’schen Stiftung Gut Raucherberg befindlichen Gelände im Landkreis Weilheim-Schongau. Es bietet ein ruhiges und geschütztes Wohnumfeld, jedoch ist die Kreisstadt Weilheim, mit all ihren Möglichkeiten, nur 6 Kilometer entfernt. Das Marita Beissel Haus der Johanniter soll Ende 2021 fertig gestellt sein und in 2 Gebäuden Plätze für etwa 18 Mütter mit ihren Kindern bieten. Zusätzlich werden noch die Voraussetzungen für eine professionelle Kinderbetreuung geschaffen.