04.03.2024 | Regionalverband Unterfranken

Sprache braucht Bewegung

Johanniter Kindertagesstätten Schlaue Mäuse und Schlaue Füchse setzen das innovative Sprachförderungskonzept bereits bei ihren Jüngsten ein

Fleißig lernen die Kinder die einzelnen Tage der Woche mit Hilfe der zugehörigen Gebärden. Die auf dem Foto abgebildete Gebärde, stellt den Wochentag Mittwoch dar.
Bildnachweis: Brittany Tirado-Ruiz / Johanniter

Essen, Trinken, schlafen, spielen, diese einfachen Wörter werden zusätzlich mit einer Gebärde untermalt. So kommunizieren die Erzieherinnen und Erzieher mit den Kindern der Johanniter-Kindertagesstätte Schlaue Mäuse und Schlaue Füchse. Doch aus welchem Grund?

„Einfache Wörter oder auch Fragen mit Gebärden zu unterstützen, hilft uns dabei eine gemeinsame Sprache zu sprechen“, so Leitung der beiden Johanniter-Kindertagesstätten Samantha Dutz.

„Ein Beispiel hierfür wäre die Gebärde für Trinken: Hierbei wird eine Hand zu einem C geformt und von der Körpermitte zum Mund geführt“, erklärt Dutz. Das Team der Kindertageseinrichtungen Schlaue Mäuse und Schlaue Füchse setzen die Gebärden zusätzlich zur gesprochenen Sprache ein. Hat ein Kind also Durst, fragen die Erzieherinnen und Erzieher das Kind: „Möchtest du etwas trinken?“ und untermauern „trinken“ mit der Gebärde. Die Kombination aus Gebärde und gesprochener Sprache ermöglicht den Kindern unbekannte Wörter zu lernen. Dieses Vorgehen stellt insbesondere für Kinder, welche Schwierigkeiten im (Deutsch-)Spracherwerb haben eine besondere Unterstützung dar.

Die Kindertagesstätte Schlaue Mäuse am Würzburger Heuchelhof setzt dieses Projekt bereits seit 2021 in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Sonderpädagogik III der Universität Würzburg um. Das innovative Sprachförderprojekt „IkoGeWo - Ikonische Gesten als Methode zur effektiven Vermittlung unbekannter Wörter in inklusiven Settings“ verbinden gesprochene Wörter mit bildhaften Bewegungen, welche aus der deutschen Gebärdensprache stammen. In der neuen Johanniter-Kindertagesstätte Schlaue Füchse, die erst im Oktober letzten Jahres eröffnet wurde, ist das Projekt ebenfalls eingeführt worden und findet bereits mit sehr großem Erfolg statt.

„Wir können bereits große Fortschritte selbst bei den Krippenkindern unserer Einrichtung erkennen. Sie nutzen die Gebärden schon wie von selbst und verstehen gut, was unsere Erzieherinnen und Erzieher zu Ihnen sagen“, berichtet Dutz voller Stolz.