05.05.2021 | Geschäftsstelle Würzburg

Do it yourself – Selbst umgebautes Einsatzfahrzeug für das Ehrenamt

Jannik Stumpf, Auszubildender für Marketingkommunikation interviewte die Köpfe hinter dem Projekt

Bildnachweis: Gregor Gutbrod/Johanniter

Der absolute Hammer! Das neue selbst umgebaute Einsatzfahrzeug für unser Ehrenamt ist fertig. Die fleißigen Helfer investierten über einen Monat ihre Freizeit um einen Neuwagen einsatzbereit umzubauen. Jannik Stumpf, Auszubildender als Kaufmann für Marketingkommunikation befragte dazu die zwei Köpfe des Projektes. Michael Lutz, stellvertretender Bereitschaftsleiter der Johanniter in Würzburg und Tobias Wehner, Notfallsanitäter im Rettungsdienst Würzburg. Sie gaben mir Auskunft über den Hintergrund und den Ablauf des Umbaus.

 

Jannik Stumpf: Vorab möchte ich gerne etwas zu ihren Werdegängen bei den Johannitern erfahren. Wie lange sind Sie bereits der JUH tätig und wie kam es für sie dazu, bei den Johannitern anzufangen?

Tobias Wehner: Ich bin seit 11-12 Jahren bei der JUH tätig. Es begann für mich, als ich als Schulsanitäter zur Johanniter Jugend kam. Daraufhin gelangte ich über das Ehrenamt ins Hauptamt, wo ich aktuell im Rettungsdienst arbeite.

Michael Lutz: Ich bin seit 1998 bei den Johannitern. Ich kam damals über das Ehrenamt hierher, woran sich bis heute nichts geändert hat.

Jannik Stumpf: Gut zu wissen! Herr Lutz, können Sie mir etwas zur Autosuche erzählen und wie es überhaupt dazu kam, einen Neuwagen umzubauen?

Michael Lutz: Durch den Rahmenvertrag mit Ford stand von Anfang an keine andere Marke im Raum. Wir suchten jedoch ein Auto, welches wie unsere bisherigen Einsatzfahrzeuge sind, also nicht zu groß aber auch nicht zu klein.

Jannik Stumpf: Und woher kamen die Ideen, einen Neuwagen komplett umzubauen Herr Wehner?

Tobias Wehner: Aufgrund des handwerklichen Hintergrunds von Herrn Lutz und mir, war das nicht das erste Einsatzfahrzeug, welches wir umgebaut haben. Jedoch war der Hauptgrund natürlich Geld zu sparen, da ein externer Umbau enorme Kosten mit sich trägt.

Jannik Stumpf: Herr Lutz, woher kommt Ihr Wissen ein Auto selbst umzubauen?

Michael Lutz: Learning by doing! Das ist bereits das fünfte Einsatzfahrzeug, bei dem ich mitgeholfen habe und mit der Erfahrung wächst man einfach.

Jannik Stumpf: Sehr spannend! Können Sie mir sagen, was genau am Fahrzeug umgebaut wurde Herr Wehner?

Tobias Wehner: Angefangen hat der Umbau damit, dass wir erstmal das komplette Fahrzeug leergeräumt haben, um einen neuen Boden einbauen zu können. Danach begannen wir damit, das Auto mit allen möglichen Sachen auszustatten, die für einen Einsatzwagen relevant sind. Dazu gehörten unter anderem Blaulicht und Martinshorn, zusätzliche Innenraum- und Umfeldbeleuchtung, sowie der Einbau von Funk.

Jannik Stumpf: Das klingt nach harter Arbeit! Wie lange war die Gruppe mit dem Projekt beschäftigt Herr Wehner?

Tobias Wehner: Die Umbauten dauerten knapp über einem Monat. Neben der Arbeit und dem Projekt hatten wir in diesem Zeitraum somit sehr wenig bis gar keine Freizeit.

Jannik Stumpf: Es ist ja ein Einsatzfahrzeug, aber welche Einsätze werden damit denn bedient Herr Lutz?

Michael Lutz: Das Fahrzeug kann bei mittleren und großen Einsätzen alarmiert werden oder Sanitätswachdienste begleiten. Hierbei kann es Führungskräfte zur Unterstützung der Einsatzleitung dienen oder zum Bilden eines Einsatzabschnitts zuführen. Des Weiteren kann das Fahrzeug einen Multicopter samt Team aufnehmen und bei der Erkundung aus der Luft als Basis zum Beispiel des Batteriemanagements dienen.

Jannik Stumpf: Sehr interessant! Was ist ihr Fazit des Selfmade-Umbaus Herr Lutz, welche Vorteile ziehen Sie draus?

Michael Lutz: Als größter Vorteil stechen natürlich die enormen Kosten, die wir einsparen konnten hervor. Außerdem ist die Ausstattung des Einsatzfahrzeuges besser, da wir beim Umbau auf unsere eigenen Bedürfnisse perfekt eingehen konnten. Zudem hatten wir als Gruppe extrem viel Spaß und werden auch in Zukunft weitere Einsatzfahrzeuge selbständig umbauen.

Jannik Stumpf: Wirklich toll! Ich bedanke mich ganze herzlich bei Ihnen beiden und wünsche erfolgreiche Einsätze mit dem neuen Fahrzeug.