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Konzept des EOK

Hier erfahren Sie alles über die Inhalte und das Konzept der Erstorientierungskurse (EOK)

EOK

Erstorientierungskurse für Schutzsuchende und Zugewanderte (EOK)

Erstorientierungskurse sind ein Integrationsangebot des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Die Kurse richten sich an Schutzsuchende und Zugewanderte, die (noch) keine Möglichkeit haben, einen Integrationskurs zu besuchen oder für einen Integrationskurs (noch) kein passendes Angebot haben.

Ziel der Erstorientierungskurse ist, den Teilnehmern und Teilnehmerinnen erste Deutschkenntnisse, Wissen für die Bewältigung alltäglicher Aufgaben (u.a. Wohnungssuche, Anmeldung von Kindern an Schule und Kita, das Erledigen von Einkäufen) sowie wichtige Fähigkeiten zu vermitteln, um den beruflichen Einstieg und die Integration in die deutsche Gesellschaft zu meistern. 

Die Erstorientierungskurse tragen entscheidend zur Sprachbildung und zur Vermittlung von Orientierungswissen bei. Bildung schafft eine Grundlage für nachhaltige Integration ausgeglichenen. Zudem kann bei den Erstorientierungskursen bereits nach relativ kurzer Zeit ein Lernerfolg festgestellt werden. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden mit einem Gerüst von Sprache, Schrift und Orientierungswissen ausgestattet.

Die Erstorientierungskurse sind ein entscheidender Weg zur (wörtlich zu verstehenden) Mündigkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, mit der sie die Passivität verlassen und zu einem aktiven Teil der Gesellschaft werden können. Die EOK tragen vor Ort zur Einbindung der Schutzsuchenden und Zugewanderten in den lokalen Lebenszusammenhang bei. 

Aufbau und Inhalte

  • Die Erstorientierungskurse werden leicht zugänglich, teilnehmenden-, und bedarfsorientiert gestaltet.
  • In den Erstorientierungskursen gibt es keine Trennung nach Herkunftsland oder Sprachstand.
  • Die Unterrichtssprache ist Deutsch.

Unterrichtsmodule

Ein Kurs von 300 Unterrichtseinheiten (UE) besteht aus 6 Modulen à 50 UE. Diese 6 Module stellen sich die Lehrkräfte aus einem Pool von 11 Modulen zusammen, wobei das Modul „Werte und Zusammenleben“ ein Pflichtmodul ist.

Der Unterricht wird ergänzt durch Exkursionen. Beispielsweise bietet sich im Laufe des Moduls Orientierung vor Ort/Verkehr/Mobilität ein Ausflug mit den lokalen öffentlichen Verkehrsmitteln an. Diese Exkursionen helfen den Teilnehmenden zusätzlich, sich in Deutschland zu orientieren und das Gelernte umzusetzen. Dabei sind die Lehrkräfte in der Umsetzung prinzipiell frei.

Teilnahme

Die Teilnahme an Erstorientierungskursen ist freiwillig und kostenfrei.

Die 11 Module sind

Erstorientierungskurse in Hessen

Das ursprünglich aus Bayern stammende Konzept „Erstorientierung für Asylbewerber und Asylbewerberinnen“ wurde 2016 unter anderem in Hessen getestet und evaluiert. Nach erfolgreichem Pilotverfahren hatten die zuständigen Fachministerien der Bundesländer - in unserem Fall das Hessische Ministerium für Soziales und Integration - das sogenannte Roll-Out-Verfahren ausgeschrieben, für das sich bundesweit zahlreiche Träger beworben hatten.

Zum 01.07.2017 starteten in Hessen die ersten 4 EOK-Träger; stand heute beteiligen sich insgesamt 6 Trägeram EOK-Programm in Hessen.

2020 begann das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit der Einführung sogenannter Zentralstellen in einigen ausgewählten Bundesländern, so auch in Hessen. Mit in Kraft treten der aktuellen EOK Förderrichtlinien am 01.01.2023 gibt es in allen Bundesländern Zentralstellen für Erstorientierungskurse.

Die sechs in Hessen tätigen Träger bieten ein leistungsstarkes Portfolio an; sie sind erfahren, sie sind regional breit gestreut.

EOK in Zahlen: 07.2017—06.2023

174
Kursstandorte
EOK in Hessen
640
EOK-Kurse
in Hessen
21.114
Teilnehmende
an EOK-Kursen in Hessen
1.958
Kursstandorte
EOK bundesweit
7.494
EOK-Kurse
bundesweit
198.177
Teilnehmende
an EOK-Kursen bundesweit