Wir wollen Zeit schenken

Mit unserem Besuchsdienst bereichern wir das Leben älterer, kranker und/oder sich einsam fühlender Menschen

Besuchsdienst

Johanniter schaffen mit „Plauderbank“ am Friedrichsplatz einen zentralen Treffpunkt, um miteinander ins Gespräch zu kommen

Marburg ▪ Der Besuchsdienst der Johanniter in Marburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, der Einsamkeit vieler älterer oder hilfebedürftiger Menschen entgegenzuwirken und all jenen, die sich einsam fühlen, neue Möglichkeiten aufzuzeigen, um mit ihren Mitmenschen in Kontakt zu treten und so weiter am sozialen Miteinander teilhaben zu können.

Speziell ausgebildete ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die Johanniter-Begleiter, besuchen dabei regelmäßig die Hilfebedürftigen und bauen eine Beziehung zu ihnen auf. Sie stehen als vertraute Bezugsperson zur Seite – ob daheim, in Pflegeeinrichtungen oder im Krankenhaus. Der Johanniter-Besuchsdienst hilft trotz Einschränkungen durch Alter oder Krankheit, das Leben so selbstständig und attraktiv wie möglich zu gestalten.

Um dieses Angebot sinnvoll zu erweitern, haben die Johanniter nun das Projekt „Plauderbank“ ins Leben gerufen.

„Plauderbank“ als Ort der Begegnung und des Austauschs

Die Plauderbank lädt dazu ein, Menschen aus ihrer Isolation zu holen und mit anderen ins Gespräch zu kommen.

Mit Blick auf ältere Menschen, die häufig wenig soziale Kontakte haben, soll dieses Projekt als Motivation dienen, ihre Wohnung für ein Plauderstündchen am Friedrichsplatz zu verlassen.

„Ein wünschenswertes Ziel der Plauderbank ist es, vereinsamten Menschen eine Möglichkeit zu schaffen, einen zentralen Treffpunkt für Kontakte außerhalb der eigenen vier Wände zu ermöglichen. Das gesamtgesellschaftliche Thema der Vereinsamung von alten und benachteiligen Menschen rückt immer weiter in den Fokus unserer Gesellschaft. Es gibt so viele einsame Menschen, die sich gerne wöchentlich zu einem gemeinsamen Schwätzchen treffen würden“, weiß Lydia Junk, Koordinatorin des Johanniter-Besuchsdienstes Marburg, zu berichten.

„Da viele Angebote häufig mit finanziellem Aufwand verbunden sind und viele Senioren sich diese wöchentlichen Ausgaben nicht leisten können, ist die Plauderbank sicher eine willkommene Alternative“, freut sie sich auf die gemeinsamen Treffen im Freien. “Die Menschen kommen mal aus dem Haus und jeder kann sich nach Bedarf Kaffee, Tee und Sonstiges selbst mitbringen.“

“Plauderbank” April bis Oktober am Friedrichsplatz - November bis März gibt es “Plauderzeit” im Winterquartier (vgl. Bild unten)

Begleitet wird die Plauderzeit von ehrenamtlich Mitarbeitenden und Koordinatorin Lydia Junk vom Besuchsdienst der Johanniter, die sich ab dem 9. April dienstags auf nette Gespräche von 14:00 bis 15:30 Uhr im Park am Friedrichsplatz in Marburgs Südviertel freuen.

„Ich wünsche mir, dass die Plauderbank ein Ort der Begegnung sowie des Austauschs für Bürgerinnen und Bürger in Marburg wird und der Besuchsdienst einen weiteren wertvollen gesellschaftlichen Beitrag gegen die Vereinsamung und soziale Isolation leisten kann. Kommen Sie gerne dienstags vorbei – wir freuen uns auf einen regen Austausch miteinander! Ein herzliches Dankeschön für jeweils 500 Euro Projektförderung geht an die Sparkasse Marburg-Biedenkopf und an die Stadt Marburg mit ihrer Stabstelle Förderung des Ehrenamts und Bürger*innenbeteiligung.“

 

Ankündigung: "Plauderzeit" von November bis März im warmen, trockenen Winterquartier

Über den Besuchsdienst Marburg

Zuhause, aber nicht allein

Viele alte und hilfebedürftige Menschen, die alleine leben, leiden an Einsamkeit und sozialer Isolation. Um der damit oft verbundenen Pflegebedürftigkeit und den gesundheitlichen Folgen vorzubeugen, wurden die Johanniter-Besuchsdienste ins Leben gerufen. Speziell ausgebildete ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die Johanniter-Begleiter, besuchen regelmäßig die Hilfebedürftigen und bauen eine Beziehung zu ihnen auf. Sie stehen als vertraute Bezugsperson zur Seite - daheim, im Johanniter-Stift, in Pflegeeinrichtungen oder im Krankenhaus. Der Johanniter-Besuchsdienst hilft trotz Einschränkungen durch Alter oder Krankheit, das Leben so selbstständig und attraktiv wie möglich zu gestalten. Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen begleiten Sie im Rahmen des Besuchsdienstes in gewohnter Umgebung und gestalten mit Ihnen die gemeinsame Zeit, ganz nach Ihren Bedürfnissen. Der Besuchsdienst der Johanniter schenkt Ihnen Aufmerksamkeit auf vielfältige Weise:

  • Zuhören und Reden
  • Spazierengehen
  • Vorlesen
  • Begleitung zu Veranstaltungen
  • Begleitung bei Einkäufen
  • Begleitung bei Arztbesuchen


Zur Betreuung der Senior*innen gehört für die Johanniter auch die Beratung über weitergehende Hilfen wie Pflegegeld, Tagespflege und Tagesbetreuung, Hausnotruf, Haushaltshilfen, betreutes Wohnen oder auch Betreuung für Demenzkranke.

Unseren aktuellen Flyer finden Sie HIER  als PDF zum Download.

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Einfach da sein

Der Besuchsdienst der Johanniter bereichert das Leben alter, kranker und hilfsbedürftiger Menschen.

Das Leben älterer, kranker und hilfsbedürftiger Menschen zu bereichern – das ist das Ziel der Johanniter-Besuchsdienste. Unsere ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen stehen Ihnen als Vertrauensperson in Ihrer häuslichen Umgebung, aber auch in stationären Einrichtungen wie Senioren- und Krankenhäusern, Fach- und Rehabilitationskliniken gerne zur Seite. 
Oft ist es vor allem die Einsamkeit, unter der ältere Menschen leiden, wenn der Partner oder die Partnerin verstorben ist und Angehörige keine Zeit haben. Dann finden Sie bei uns jemanden, der ein offenes Ohr für Ihre Sorgen und Nöte hat. Der mit Ihnen spazieren oder einkaufen geht. Der Ihnen Behördengänge abnimmt, etwas vorliest oder zum Kaffeekränzchen vorbeischaut. Wie Sie die gemeinsame Zeit gestalten, liegt allein bei Ihnen. Unsere Mitarbeitenden vereinbaren Arztbesuche, einen Einkaufsbummel, Spaziergänge, Besuche kultureller Veranstaltungen oder einfach nur einen Kaffeeklatsch mit jemandem, der das andere Stück Kuchen isst. Unsere Mitarbeitenden stellen sich ganz auf Ihre Bedürfnisse ein. Egal, ob ambulant zu Hause, in einer Senioreneinrichtung oder im Krankenhaus: Das Angebot ist für Sie kostenfrei.

DANKE für Ihr Ehrenamt - DANKE für Ihre kostbare Zeit!

Interview: Besuchsdienst Marburg – „Geschenkte Zeit gegen die Einsamkeit“

Foto: Miriam Feuerstein/RV Mittelhessen
BU: v.l. Nina Junge und Andrea Rippich mit Koordinatorin Lydia Junk

Marburg ▪ Der Besuchsdienst der Johanniter in Marburg wird von Ehrenamtlichen geleistet, die bereit sind, einen Teil ihrer Freizeit einsamen oder sozial isolierten Menschen zu schenken.

Wir haben mit zwei ehrenamtlich im Besuchsdienst wirkenden Damen sowie Koordinatorin Lydia Junk gesprochen:

Andrea Rippich und Nina Junge verbindet dabei eine spezielle Besonderheit: Beide sind blind. Ein Umstand, der sie zwar im Alltag in manchen Belangen einschränkt, jedoch nicht davon abhält, ihr Wesen, ihre Persönlichkeit und vor allem ihr wertvolles Gut Zeit in den Besuchsdienst der Johanniter einzubringen.

Wie lange sind Sie schon ehrenamtlich (für die Johanniter) tätig und wie sind Sie auf dieses Ehrenamt aufmerksam geworden?

Nina Junge: Ich bin seit März 2022 dabei und habe aktiv im Mai im Besuchsdienst angefangen. Der Kontakt kam über die Freiwilligenagentur Marburg zustande.

Andrea Rippich: Ich bin seit über zehn Jahren ehrenamtlich tätig und mittlerweile seit rund fünf Jahren bei den Johannitern im Besuchsdienst aktiv.

Was begeistert Sie an Ihren Aufgaben?

Nina Junge: Der Austausch mit anderen Menschen, etwas Gutes tun zu können, Zeit und damit Freude zu schenken.

"Da ist Jemand, der sich für mich interessiert. Und das mit allen Sinnen.“ Nina Junge

Andrea Rippich: Das trifft auf mich ebenso zu. Man gibt den Menschen etwas und bekommt dabei so viel zurück, nicht nur Dankbarkeit, auch Wertschätzung und emotionale Nähe. Jeder Kontakt ist für beide Seiten eine echte Bereicherung. Der Besuchsdienst ist ein unkompliziertes niederschwelliges Angebot, bei dem man mit Empathie und Interesse an seinem Gegenüber schnell viel bewirken kann. Es ist letztlich jedem selbst überlassen, diese Aufgabe mit Leben zu füllen.

Erzählen Sie mal: Wie läuft so ein Besuch ab?
Nina Junge: Bei mir sind es – auch coronabedingt – bislang keine Besuche im herkömmlichen Sinne, sondern wöchentliche Telefonate, bei denen man sich austauscht. Noch sind wir in der Phase uns zu beschnuppern, aber das Ziel ist eine persönliche Begegnung im häuslichen Umfeld. Das nötige Vertrauen hierfür reift mehr und mehr – auch wenn sich meine Klientin zunächst eine anonyme Begleitung gewünscht hatte.

Andrea Rippich: Ich bin in das Projekt Besuchsdienst über das Diakoniekrankenhaus eingestiegen und dort gerne im Bereich der Geriatrie im Einsatz. Dort melde ich mich beim Stationszimmer an, und bekomme erste Informationen über Patienten, die sich vielleicht gerade einsam fühlen oder aktuell eine schlimme Diagnose verkraften müssen und womöglich gerne einen Besuch in Anspruch nehmen möchten. Dann gehe ich da einfach mal hin, sage kurz Hallo und mache ein unverbindliches Gesprächsangebot – ganz explizit ein Angebot, kein Muss. Das ist mir ganz wichtig - und keiner muss sich rechtfertigen, wenn er das nicht möchte.  

Was schätzen Sie besonders an Ihrer Arbeit?
Andrea Rippich: Neben dem direkten Kontakt mit den Menschen nehme ich sehr viel aus den Supervisionen mit, die uns Ehrenamtlichen angeboten werden. Selbst wenn man selbst gerade kein eigenes Thema zu besprechen hat, ist das Zuhören auch hier sehr bereichernd. Schön, dass auch uns in unserer Funktion ein offenes Ohr geschenkt wird. Eine tolle Kultur des Miteinanders, ohne Belehrungen und Anweisungen aber vielen aufgezeigten individuellen Möglichkeiten und Lösungsansätzen.

Nina Junge: Mir bringt der persönliche Austausch sehr viel: Man kann vom Wissen der älteren Generation profitieren und für sich selbst viel mitnehmen.
Für Klient:innen ist ein Tag sehr lang. Sie nehmen solche Gespräche daher dankend auf.

Was läuft gut im Projekt?
Nina Junge: Der Austausch untereinander, zum Beispiel mit Andrea, einem „Alten Hasen“, von ihrer Erfahrung kann man viel mitnehmen und gegebenenfalls anwenden. Je länger man jemanden begleitet, desto mehr Ansätze und Gesprächsthemen hat man. Das macht es einfacher und vertrauter.

Andrea Rippich: Lydia als Koordinatorin ist ja auch als Ansprechpartnerin da. Wenn es was zu verarbeiten gibt auf der psychosozialen Ebene, dann geht es nicht ohne. Wir bleiben mit unseren Themen nicht alleine. Ehrenamtliche erhalten Unterstützung und werden gut begleitet.

Gibt es spürbare Erfolge durch das Projekt?

Lydia Junk: Die Nachfrage steigt und es gibt sehr viele positive Rückmeldungen in Form von Danksagungen. Sei es durch die Klient:innen oder aber auch durch deren Familien, die sich für die Unterstützung bedanken. Oftmals fällt es den Besuchten leichter, sich Ehrenamtlichen zu öffnen als den emotional eingebundenen Familienmitgliedern. Alle im Besuchsdienst Tätigen unterliegen der Schweigepflicht, die Besuchten wissen, dass sie sich ihnen anvertrauen können.

„Manchmal wird das vermeintliche Handicap sogar zur großen Stärke“ (Andrea Rippich)

Andrea Rippich: Unsere „Schwäche“ des Nichtsehens kommt uns in der Begegnung mit Menschen manchmal sogar zugute, wird mir des Öfteren zurückgemeldet, denn für das erste Öffnen ist es vielen Menschen angenehm, dass ich nichts sehe und zum Beispiel die Person nicht in der Fußgängerzone wiedererkennen würde, wenn sie das nicht möchte. Die Hemmschwelle ist geringer, denn visuelle Oberflächlichkeiten spielen keine Rolle.

Wie sehen Sie die Zukunft im Besuchsdienst?

Lydia Junk: Ehrenamtliche Arbeit kostet Geld. Wir stecken viel Zeit in die Gewinnung und Betreuung unserer ehrenamtlich Mitarbeitenden, denn sie leisten einen großen Mehrwert für unsere Gesellschaft. Die allgemeine Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, lässt in der Gesellschaft leider nach, doch die Nachfrage wird mit Fortschreiten des demografischen Wandels weiter steigen. Wir freuen uns daher über jeden, der sich für unsere Arbeit interessiert, vielleicht selbst mitarbeiten möchte oder uns eine Spende zur Unterstützung unserer Arbeit zukommen lässt.

Vielen Dank für das Gespräch und die wertvollen Einblicke in Ihre Arbeit.

Unterstützen Sie uns mit Ihrem Ehrenamt

HIER  können Sie unseren aktuellen Besuchsdienst-Folder als PDF ansehen oder downloaden

Der Besuchsdienst der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Marburg verschenkt Zeit gegen die Einsamkeit

Werden Sie mit einem Ehrenamt bei den Johannitern eine wichtige Stütze für Menschen, denen es häufig an sozialen Kontakten noch fehlt.

Mit Ihrem Ehrenamt schaffen Sie die Basis, ein Stück des normalen Alltags in das Zuhause oder in eine Pflegeeinrichtung zu tragen. 

Sie tun, was professionelle Helfer nicht leisten können:

Sie verschenken Ihre Zeit und Ihre Lebenserfahrung!

  • Sie leisten einen wichtigen Beitrag gegen die Vereinsamung Ihrer Mitmenschen
  • Sie unterstützen und erhalten das Selbstwertgefühl und die Eigenkompetenz der Besuchten
  • Sie helfen dabei, Notlagen zu vermeiden und geistige Anregungen zu ermöglichen
  • Sie bereichern den Alltag der Besuchten mit Freude und Abwechslung

 

Was erhalten Sie für Ihr Engagement?

Das Ehrenamt ist trotz seiner großen gesellschaftlichen Bedeutung nicht einfach nur Aufopferung für andere. Denn ehrenamtliches Engagement wird belohnt mit Dankbarkeit, sozialen Beziehungen und dem besonderen Gefühl, etwas Gutes zu tun!

Die Ausübung eines Ehrenamtes bei der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. trägt erheblich zu einer persönlichen und gesellschaftlichen Bereicherung bei. Sie treten mit Menschen aus anderen sozialen Gruppen in Kontakt und werden mit Lebenssituationen konfrontiert, die Sie in Ihrem Amt als Ehrenamtliche wachsen lassen und das Selbstbewusstsein stärken.

Wir begleiten Sie in Ihrem Ehrenamt

Sie als ehrenamtliche Mitarbeiter*innen werden durch eine Koordinatorin während der Ausübung Ihres Ehrenamtes betreut und bei Fragen selbstverständlich unterstützt.

Auf Ihre ehrenamtliche Mitarbeit freut sich:

Lydia Junk
Koordinatorin Besuchsdienst
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Dienststelle Marburg
Afföllerstraße 75
35039 Marburg

Tel. 06421-9656-28
lydia.junk(at)johanniter.de
www.johanniter.de/mittelhessen