Trauerberatung - Trauercafé / Trauerspaziergang - ALS-Angehörigengruppe
Trauerberatung
Aus dem Ambulanten Hospizdienst der JUH hat sich der Bereich „Trauerberatung“ entwickelt. Unter der Leitung von Gertrud Rücker, einer Diplom-Pädagogin mit Zusatzqualifikation zur professionellen Trauerbegleiterin, soll das Thema Trauer einen Raum bekommen – und zwar genau dort, wo es hingehört: mitten in der Gesellschaft und mitten im Leben.
Grundlage ihrer Arbeit ist die Überzeugung, dass Trauern eine normale Reaktion auf den Tod eines vertrauten Menschen ist und nach einem Verlust jeder Mensch seinen individuellen Trauerweg – in seinem ganz eigenen Tempo – geht.
„Dabei können Familienangehörige mit der Heftigkeit der Gefühle überfordert sein. Dramatische Todesumstände und Mehrfachverluste belasten nicht selten den Trauerprozess. Eine zeitlich begrenzte Trauerbegleitung ist eine zusätzliche Unterstützung, die entlastet und neue Perspektiven schaffen kann. Dabei bleibt beim Trauernden das wichtige Gefühl, den Weg aus der tiefen Trauer in Begleitung „auf eigenen Füßen“ gegangen zu sein – zurück zum Leben!“, so Gertrud Rücker.
Oftmals hilft eine einmalige Beratung über die Möglichkeiten weitergehender Begleitangebote in der jeweiligen Region. Treten Sie mit uns in Kontakt - wir freuen uns auf Sie!
Trauerspaziergang / Trauercafé in Marburg
Das Trauercafé / der Trauerspaziergang der Johanniter ...
… ist ein offenes, unverbindliches Begegnungsangebot für Menschen, die einen Angehörigen oder nahestehenden Menschen verloren haben.
… ist ein Ort, an dem Sie im Kontakt zu anderen Trauernden Mut und Kraft für den Alltag schöpfen können.
Sie sind herzlich eingeladen!
Unser Angebot ...
… ist kostenfrei, unabhängig von Konfession, Alter, Nationalität.
… wird begleitet von qualifizierten TrauerbegleiterInnen.
… bietet Gelegenheit für zwanglose Gespräche und Erfahrungsaustausch mit anderen Trauernden.
… schafft Raum und Zeit, in einem vertraulichen Rahmen miteinander zu lachen und zu weinen.
... ermöglicht, bei einer Tasse Kaffee oder Tee, einfach auszuruhen.
Termine 2024
Trauerspaziergang/Trauercafé einmal im Monat mittwochs:
- April bis Oktober von 15 – 17 Uhr
- November bis März von 14 – 16 Uhr
Herbst-Spezial: 25.09.24 15 bis 18 Uhr Trauerspazierwanderung - alle weiteren Infos gibt es HIER
09.10.24 Weitere Infos gibt es HIER
06.11.24
04.12.24
Hier steht für Sie der neue Trauerberatungs-Folder 2024 als PDF zum Download bereit:
Rückblick: Trauerwanderung am 26. Juni 2024 zum Christenberg
„Ich möchte, dass einer mit mir geht, der´s Leben kennt, der mich versteht“…
Die Trauerwanderung ist angelehnt an eine alte spirituelle Praxis, die in Europa vor etwa tausend Jahren ihre Blütezeit im mittelalterlichen christlichen Pilgern hatte.
„Perlen des Glaubens“ heißt der Wanderweg von Münchhausen zum Christenberg.
Die Kelten haben auf dem Berg schon gesiedelt und der Missionar Bonifatius soll dort gewirkt haben. Auf dem Berg thront die Martinskirche, erbaut ca. im 11. Jahrhundert.
Die Wanderung führte Trauerbegleiterin Gertrud Rücker mit zwei ehrenamtlichen qualifizierten Trauerbegleiterinnen. Eine Gruppe von 14 Personen machten sich um 14 Uhr am Wanderparkplatz in Münchhausen auf den Weg. Sie wanderten durch eine märchenhafte Waldlandschaft mit verwunschenen Teichen, kleinen Quellen und stillen Moortälern.
Unterwegs gab es kleine Impulse zum Nachdenken. Ein kleiner Handschmeichler als Herz konnte sich jeder in seiner eigenen Farbe am Spiegelteich aussuchen und als Erinnerung in die Tasche stecken. Der Impuls war angelehnt an das Lied von Udo Lindenberg:
Lyrics “Stark wie zwei!”
Der Fährmann setzt dich über`n Fluss rüber,
Ich spür deine Power geht voll auf mich über.
Stark wie zwei,
Ich geh die Straße runter
Stark wie zwei.
Egal wohin ich geh,
Du bist dabei.
Ich bin jetzt
Stark wie zwei.
Stark wie zwei.
(Annette Humpe/Udo Lindenberg)
Das Thermometer zeigte 29°C, der Himmel war fast klar und man hatte keine Luftzirkulation wahrgenommen. Es war fast windstill. Nach kurzer Zeit zeigte sich jedoch schon, dass sich die Gruppe keinesfalls von diesen heißen Temperaturen einschüchtern ließ.
Die Gruppenatmosphäre hat auch die „ungeübten Wanderer“ bis an den Gipfel getragen. Im Waldgasthaus Christenberg wurde dann Rast gemacht, um bei Kaffee und Kuchen wieder Kraft zu schöpfen für den Rückweg.
Bei einer Abschlussrunde der Wanderung wurde die Frage gestellt:
„Was nehme ich von der Wanderung in meinem Lebens-Rucksack mit nach Hause?“
Gesammelte Stimmen, Eindrücke uhd Impulse:
> Es war deutlich zu hören und zu spüren, dass die Trauernden den gemeinsamen Nachmittag auf der Strecke, trotz aller Schwierigkeiten und der ganzen Mühe, sehr genossen haben. Für manche war es „wie ein Urlaubstag vom Alltag und von der Trauer“
> Einige sind mit der über 8 km langen Strecke über den eigenen Schatten gesprungen und betonten, dass sie den Weg alleine nicht geschafft hätten. Kraft und Motivation hätten sonst gefehlt. Die Gruppe und der Wald haben sie dennoch bis zum Gipfel getragen
> Viele haben die Gespräche und den Austausch in der Gruppe sehr wertgeschätzt. Sie fanden es auch sehr angenehm, den Gesprächspartner auf dem Weg wechseln zu können oder einzeln, für eine Weile, in die Stille und den Frieden des Waldes einzutauchen
> Jemand war überrascht, wie schnell man miteinander vertraut geworden ist und dadurch offen seine Geschichten teilen konnte
- > Einer Teilnehmerin hat die Ruhe und der meditative Charakter der Wanderung sehr gut gefallen; sie brauchte nicht zu viel Austausch, eher Zeit und Raum für sich und ihre eigenen Gedanken
- > Eine Person hat betont, wie wichtig es für sie war, dass die Gruppe so rücksichtsvoll miteinander umgegangen ist. Ein Mann aus der Gruppe: „Ich nehme neue Zuversicht mit, die schon fast verloren war und viel Kraft, die fast aufgebraucht war, für ein neues Leben ohne meine sehr geliebten Eltern, die ich in diesem Leben nie wiedersehen, hören, fühlen oder riechen werde aber in meinen Gedanken und Herzen werden sie so lange ich lebe, immer bei mir sein und somit auch in meinem Lebensrucksack.“
> Die Teilnehmenden waren zwar müde, sind dennoch ganz „beflügelt“, dankbar, stolz, erleichtert, gelassen und winkend nach Hause gefahren mit dem Wunsch, an solch einer Wanderung wieder teilnehmen zu können.
Interview zum Thema Männertrauer
Redakteur Götz Schaub von der Oberhessischen Presse (OP) Marburg, besuchte im Mai unseren Trauerspaziergang und führte ein Interview, das in der OP, Ausgabe vom 29. März 2023 erschien. Download HIER
ALS-Angehörigengruppe
Die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine weitgehend unerforschte und fortschreitende Erkrankung des motorischen Nervensystems. Während die kognitiven und sensiblen Fähigkeiten vollkommen erhalten bleiben, ergreift die Krankheit in der Regel die unteren und oberen Extremitäten und häufig auch den Schluck-/Atembereich.
Die Diagnose ALS ist für die Betroffenen und ihre Angehörigen ein Schock und wirft viele Fragen auf. In unserer Gruppe finden Sie neben den Angehörigen kompetente Ansprechpartner.
Einladung zum Treffen der ALS-Angehörigen- und Hinterbliebenen-Gruppe
Das Angebot der angeleiteten Selbsthilfegruppe richtet sich an pflegende Angehörige sowie Hinterbliebene. Sie erhalten hier Unterstützung durch
- Erfahrungsaustausch
- psychosoziale Begleitung
- fachliche Beratung
Termine 2024:
Alle weiteren Infos und Termine für die Jahresplanung 2024 finden Sie im Einladungs-PDF HIER
Mittwoch, 16. Oktober 2024
Treffpunkt: Café Klingelhöfer, Haspelstraße 21, 35037 Marburg
Uhrzeit: von 15:00 – 17:00 Uhr
Bitte melden Sie sich per Email oder Telefon an!
Die Treffen werden begleitet von
Gertrud Rücker
Dipl.-Pädagogin/Trauerbegleiterin