IdeenExpo. Mach doch einfach? Machen wir!

Kaum ist die Interschutz vorüber, steht Hannover vor der nächsten großen Messe. Am Sonnabend startet die IdeenExpo, Europas größtes Jugend-Event für Technik und Naturwissenschaften. Die Johanniter sind wieder mit dabei, die Themen sind vielfältig. Warum lohnt sich ehrenamtliches Engagement im Bevölkerungsschutz? In welchen Bereichen kann ich bei der Hilfsorganisation einen Freiwilligendienst absolvieren? Wie sieht bei den Johannitern eine Ausbildung in einer Kita oder in der Pflege aus? Und was für Eigenschaften sollte ich mitbringen, um Notfallsanitäter zu werden?

Auf der IdeenExpo dürfen die jungen Besucher Technik hautnah erleben, neue Ideen werden präsentiert, Wissenschaft wird spürbar gemacht. An jedem Stand gibt es ein Angebot zum Mitmachen. Mehr als 720 so genannte Mitmach-Exponate sind es in diesem Jahr - auch bei der Johanniter-Unfall-Hilfe gibt es viel zu entdecken. Auf dem Austellungsfläche in Halle 7 steht ein Hingucker mit Blaulicht. Der Gerätewagen Sanität

wiegt zehn Tonnen, ist fast acht Meter lang und eine spezielle Neuentwicklung für die Johanniter. Unter der Beteiligung von erfahrenen Helferinnen und Helfern und zusammen mit der Firma Freytag Karosseriebau in Elze (Landkreis Hildesheim) wurde das Fahrzeug für Einsätze im Bevölkerungsschutz konzipiert. Zum Beispiel wurde das Be- und Entladen des Gerätewagens so vereinfacht, dass das Führerhaus auf nur noch zwei Sitzplätze reduziert werden konnte – zugunsten von mehr Material. Vom Kehrblech und Besen über Zelt- und Sanitätsmaterial bis hin zu mit Medikamenten gefüllten Notfallrucksäcken (einer davon speziell für Kinder) ist alles an Bord, was Rettungskräfte im Einsatz benötigen. Zwölf dieser Wagen stehen seit kurzem in Niedersachsen und Bremen zur Verfügung. Offiziell in den Dienst gestellt wurden sie in der vergangenen Woche von Niedersachsens Innenminister Boris Pistorus auf der Interschutz, der Weltleitmesse für Rettungswesen, Feuerwehr, Bevölkerungsschutz und Sicherheit.

Auf dem roten Teppich vor dem Gerätewagen Sanität können die Besucher sich auf ein Retter-Wettrennen einlassen. An vier Reanimationspuppen werden Mitarbeitende aus dem Rettungsdienst die Herzdruckmassage erklären. Dabei kommt es keinesfalls auf Schnelligkeit an. Wo ist der richtige Punkt auf dem Brustkorb? Wie müssen die Hände angesetzt werden? Wie tief wird gedrückt? Und vor allem in welchem Rhythmus? Auf einem Bildschirm fahren während der Challenge vier Rettungswagen um die Wette. Wer gewinnt, bekommt ein Geschenk – und hat etwas Wichtiges fürs Leben gelernt.

Um Mitarbeitende und Helfende für Rettungseinsätze gut vorzubereiten und auszubilden, bedienen die Johanniter sich eines wichtiges Hilfsmittels, der Realistischen Unfalldarstellung. Blaue Flecken, tiefe Wunden, Brandblasen, eine fahle Blässe im Gesicht… Alles lässt sich mit Kunstblut und spezieller Schminke darstellen. Wie das geht, zeigen die Johanniter an ihrem Stand. Und wer möchte, bekommt eine garantiert schmerzlosen Platzwunde am Arm oder auf der Stirn.

Auf dem Außengelände der IdeenExpo wird es in diesem Jahr übrigens eine Blaulichtmeile geben. Auch hier sind die Johanniter zu finden, denn der Erste-Hilfe-TrainingsTruck wird während der Jugendmesse unter dem Motto „10.000 Leben retten“ Station in Hannover machen. Jedes Jahr könnten allein in Deutschland 10.000 Menschen nach einem Herzstillstand durch eine Herz-Lungen-Wiederbelebung gerettet werden. Nach Meinung führender Notfallmediziner wäre es ein Leichtes, diese Zahl geretteter Menschen zu erreichen – wenn nach einem Herzstillstand nur konsequenter per Herzdruckmassage und mittels Defibrillator geholfen würde. Wie unerwartet schnell manchmal Hilfe gebraucht wird und wie sie sich von jedem leisten lässt, das kann in dem Truck erlebt werden.

Zum vierten Mal wird die Johanniter-Unfall-Hilfe in diesem Jahr auf der IdeenExpo vertreten sein. „Wir freuen uns auf die neun Tage“, sagt Walter Busse, Vorstandsmitglied der Johanniter im Regionalverband Niedersachsen Mitte, denn: „Diese Messe ist eine gute Gelegenheit, um mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen, über unsere Arbeit und unsere Ausbildungsangebote zu informieren und die eine oder den anderen für uns zu begeistern.“