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06.04.2023 | Landesgeschäftsstelle Hannover (Verwaltung)

Saisonstart der Johanniter- Motorradstaffeln: Mit PS und ganz viel Herz

Rund 80 Einsatzkräfte auf 19 Maschinen im Einsatz – Innenministerin Behrens würdigt ehrenamtliches Engagement der Einsatzkräfte

Die Reisezeit 2023 auf den Straßen Deutschlands ist im vollen Gange. Und gerade in diesen Tagen rund um Ostern werden wieder lange und nervenaufreibende Staus auf den Autobahnen zu erwarten sein. Um die Autofahrenden auf den Straßen zu unterstützen, sind die Johanniter-Motorradstaffeln bereits vergangene Woche in ihren Einsatz gestartet. Diese Saison werden knapp 80 ehrenamtliche Johanniterinnen und Johanniter aus den Standorten Ahlhorn, Hannover, Hildesheim, Northeim, Salzgitter, Bremen und Schwarmstedt mit insgesamt 19 Motorrädern bis Ende der Herbstferien unterwegs sein. Heute nun hat die offizielle Saisoneröffnung der Motorradstaffeln der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. (JUH) im Landesverband Niedersachsen/Bremen im ADAC Fahrsicherheitszentrum in Hannover/Laatzen (Region Hannover) stattgefunden.

Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, sagt: „Ostern steht vor der Tür, und auch die Straßen in Niedersachsen werden wieder voller. Viele Familien nutzen die Feiertage für Ausflüge und Kurzurlaube. Damit alle sicher an ihr Ziel kommen, ist es wichtig, auch in stressigen Situationen Ruhe zu bewahren. Das Stauaufkommen wird in den kommenden Tagen nochmal deutlich ansteigen. Gerade hier gilt: vorausschauend fahren, einen kühlen Kopf bewahren und nicht ablenken lassen. Die Unterstützung der Johanniter-Motorradstaffeln ist dabei besonders wichtig. Mit rund 80 Einsatzkräften und 19 Maschinen sind sie auf den Autobahnen in Niedersachsen unterwegs. Die ehrenamtlichen Johanniterinnen und Johanniter helfen den Reisenden in den verschiedensten Problemlagen. Für diesen wichtigen Einsatz möchte ich mich ganz herzlich bedanken.

Ihr Engagement macht deutlich, wie wichtig das Ehrenamt für unser gesellschaftliches Zusammenleben ist, und verdient den allergrößten Respekt.
Sie machen die Straßen in Niedersachsen in dieser hektischen Zeit sicherer.“

Entlang der Bundesautobahnen 1, 2 und 7, des Bereichs Autobahnkreuz der Autobahnen 7 und 2, bis hin zur A 27 sind die Motorräder unterwegs, um im Notfall zu helfen und die Autobahnpolizei zu unterstützen. Die ehrenamtlichen Motorradstaffeln leisten Erste Hilfe, unterstützen bei der Absicherung von Gefahrenstellen, liegengebliebenen Fahrzeugen und an Unfallstellen und rufen den Abschleppdienst. Staugeplagte Familien werden mit Erfrischungen, Kinderspielzeug und Umleitungsempfehlungen versorgt.

Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt unterstützt seit 2012 das Engagement der JUH-Stauhelfenden finanziell. Zudem haben alle Fahrenden die Möglichkeit, an einem intensiven Fahrsicherheitstraining im ADAC Fahrsicherheitszentrum teilzunehmen.
Auf dem Gelände des Fahrsicherheitszentrums des ADAC in Laatzen begrüßten Johanniter-Landesvorstandsmitglied Uwe Beyes und die stellvertretende Geschäftsführerin vom ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt Christine Rettig alle Gäste.

Uwe Beyes, Mitglied im Landesvorstand der JUH Landesverband Niedersachsen/Bremen erklärte in seiner Begrüßung die Geschichte der Motorradstaffel. Die ersten Versuche von rettungsdienstlicher Motorradarbeit bei der JUH gab es bereits Mitte der 1980er-Jahre. Später während der gesamten Zeit der Expo im Jahre 2000 wurden bis zu sieben Dienstmaschinen besetzt. Nach der Expo wurden diese dann an verschiedene Ortsverbände weitergegeben, und so entstanden danach die Staffeln im Landesverband Niedersachsen/Bremen.
„Es ist schon ein besonderes Ehrenamt, wenn unsere Helferinnen und Helfer Wochenende für Wochenende ihre Freizeit auf den Motorrädern auf den Autobahnen verbringen, um Reisenden in Problem- oder Notsituationen helfen zu können“, so Beyes. Allerdings kostet dies die JUH in Niedersachsen/Bremen rund 100.000 Euro pro Jahr. „Etwa 20 Prozent können über Sponsoren gedeckt werden, den Rest finanziert die JUH über eigene Haushaltsmittel wie z. B. Mitgliedsbeiträge. Daher sind wir immer wieder auf Unterstützung und Spenden angewiesen, damit die Motorräder inklusive der rettungsdienstlichen Materialien ‚rollen‘ können“, erklärt der Landesvorstand.

„Viele niedersächsische Familien sind bereits in die Ferien gereist, und die ersten Staus gab es schon auf den Autobahnen im Norden. Doch den Höhepunkt erreicht die Osterreisewelle erfahrungsgemäß heute, am morgigen Karfreitag und am Karsamstag. Das Auto ist und bleibt dabei das Reisemittel Nummer eins, entsprechend voll wird es in den kommenden Tagen auf den Fernstraßen, vor allem überall dort, wo Baustellen, und damit Engpässe, sind. Und davon gibt es so einige auf den wichtigen Ferienautobahnen A 1 und A 7. Umso dankbarer sind wir den Stauhilfeteams der Johanniter-Unfall-Hilfe für ihren ehrenamtlichen und unermüdlichen Einsatz sowie die schnelle Hilfe, mit der sie den Urlaubern in Stresssituationen zur Seite stehen. Und so ist es uns ein großes Anliegen, mit unseren Sicherheitstrainings erneut dazu beizutragen, dass die Teams sicher durch die Saison kommen“, erklärt Christine Rettig, stellvertretende Geschäftsführerin des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt.

Thorsten Massinger, Polizeivizepräsident bei der Polizeidirektion Hannover (m. d. W. d. G. b.), lobte die Zusammenarbeit zwischen den Ehrenamtlichen der Johanniter-Unfall-Hilfe und den Einsatzkräften der Polizei, die sich während der Stauhilfesaison auf den Autobahnen häufig begegnen: „Die Stauhelferinnen und -helfer übernehmen oft nicht nur die Erstversorgung bei Unfällen, sondern sie geben unseren Kolleginnen und Kollegen auch Informationen über die Einsatz- und Verkehrslage sowie notwendige Folgemaßnahmen. Damit leisten sie eine wertvolle Arbeit, die sie zudem ehrenamtlich in ihrer Freizeit verrichten. Dies ist ein großer Einsatz für unsere Gemeinschaft.“

Nach einer Andacht und einem Segensgebet für die Einsatzkräfte der Polizei und JUH durch die Johanniter-Landespfarrerin Inge Matern ging es für die Zweiradfahrenden in Vorbereitung auf die lange Saison auf eine Trainingseinheit unter Anleitung eines ADAC Instruktors auf die Fläche des Fahrsicherheitszentrums.