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10.10.2023 | Landesgeschäftsstelle Hannover (Verwaltung)

Tag der Katastrophenvorbeugung am 13. Oktober: Auf Notlagen vorbereitet sein

Vorsorge und Erste Hilfe: Kurse online und an Johanniter-Standorten in Niedersachsen und Bremen

Johanniter Ausbilder erklärt was bei der Notfallvorsorge wichtig ist.

Energiekrise, Naturkatastrophen, Sabotage- oder Terrorakte: Die Risiken für Stromausfälle, auch über längere Zeitspannen, können zunehmen. Fällt der Strom aus, steht das Leben zu großen Teilen still. Telefon, Heizung, Herd fallen aus, Züge fahren nicht, Zapfsäulen und Geldautomaten funktionieren nicht.

Um rechtzeitig und gut darauf vorbereitet zu sein, gibt die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), zum Tag der Katastrophenvorbeugung am Freitag, 13. Oktober 2023, Tipps für das richtige Verhalten in einer solchen Krisensituation. Die Hilfsorganisation schult alle Interessierten in neuen Online-Angeboten und Präsenz-Seminaren zu Sicherheit, Vorsorge und Erste Hilfe in außerordentlichen Notlagen. In solchen Situationen sind auch schon Kenntnisse über Erste Hilfe lebensrettend, die in den klassischen Erste-Hilfe-Kursen an den Standorten der Johanniter in Niedersachsen und Bremen gelehrt werden.

Stromausfall: Vorbereitet sein und richtig reagieren
Um auf einen längeren Ausfall der elektrischen Versorgung gut vorbereitet zu sein, empfehlen die Johanniter, immer ausreichend Trinkwasser, ein batteriebetriebenes Radio, Kerzen, einen Gaskocher und Konserven im Haus oder in der Wohnung zu haben. Darüber hinaus sollte ein Vorrat an benötigten Medikamenten, ein Feuerlöscher und ein Erste-Hilfe-Set (z. B. Verbandkasten) vorhanden sein. Ebenso ist es hilfreich, wichtige Dokumente in einer Mappe zu sammeln und griffbereit abzulegen.
„Für zehn bis 14 Tage sollte man vorsorgen, das Nötigste im Haus haben und ohne Hilfe Dritter auskommen können. Weitere Kenntnisse in der Notfallvorsorge und -hilfe sind jedoch außerordentlich wichtig“, so Heiner Mansholt, Fachbereichsleiter Bevölkerungsschutz an der Johanniter-Akademie Niedersachsen/Bremen.

Kostenloses E-Learning-Modul
Die Johanniter vermitteln mit dem kostenlosen E-Learning-Modul „Sicherheit, Vorsorge und Erste Hilfe in außerordentlichen Notlagen“ verständlich und interaktiv die wichtigsten Inhalte zur Vorsorge sowie Umgang, Selbstschutz und Erste-Hilfe-Maßnahmen in außerordentlichen Situationen. Im Online-Kurs wird erklärt, worauf bei der Anlage eines Notvorrats zu achten ist, wie eine Mappe mit den wichtigsten Unterlagen zusammenzustellen ist. Teilnehmende erhalten Einblick in Maßnahmen zu Brandschutz und Hygiene. Außerdem wird gezeigt, wie Alarmierungen und Warnungen in Notsituationen funktionieren und wie Erste Hilfe zu leisten ist. Angereichert ist der Kurs durch umfangreiche kostenlose Downloads, darunter eine interaktive Sicherheitscheckliste für zuhause.

Die Johanniter wollen mit dem Angebot dazu beitragen, die Fähigkeit der Bevölkerung zur Selbsthilfe zu stärken durch konkrete Handlungsempfehlungen. Teilnehmende des Lernprogramms schaffen Sicherheit für sich, ihre Familie und ihr Umfeld.

Das kostenlose E-Learning-Angebot der Johanniter ist hier zu finden: https://bildungsportal.johanniter.de

Neben dem E-Learning-Angebot sind auch die Ausbildungsmodule zum Thema „Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten“ in Präsenz sehr interessant und wichtig. Vorsorge treffen, helfen und sich dabei selbst schützen: Wie dies in einem Krisenfall wie einem längeren Stromausfall am besten möglich ist, vermitteln die kostenlosen Kurse Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten der Johanniter-Unfall-Hilfe in ganz Niedersachsen und Bremen. Das Programm besteht aus mehreren, zielgruppenorientierten Modulen, die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) finanziert werden.

Modul 1 Sicherheit und Erste Hilfe für Kinder
Dies erste Modul richtet sich an Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren. Sie lernen, wo Gefahren lauern, wie sie sich verhalten, wie sie sich in Sicherheit bringen und wer ihnen helfen kann. Erklärt werden die Aufgaben von Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei, vor denen ihnen auch Berührungsängste genommen werden.

Modul 2 Vorbeugung und Reaktion in Notlagen
In diesem Modul wird den Teilnehmenden ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass Selbsthilfe bei einem Stromausfall oder Naturkatastrophen länger erforderlich sein kann und welche Konsequenzen dies mit sich bringt, zum Beispiel für das Anlegen von Vorräten. Erläutert wird auch, wie professionelle Helfer nach deren Eintreffen unterstützt werden.

Modul 3 Medizinische Erstversorgung
In einem Krisen- oder Katastrophenfall ist professionelle Hilfe nicht so schnell wie üblich am Ereignisort. Dann muss ein Ersthelfer über die normale Erste Hilfe hinaus auch Maßnahmen wie Wundversorgung, Abbinden oder Knochenverletzungen ruhigstellen ergreifen. Bei fehlendem Material ist zudem Improvisation notwendig.

Die weiteren Module haben unter anderem die Inhalte: Betreuung von Hilfebedüftigen mit Pflegebedarf, Selbsthilfe für Pflegende, Förderung Selbstschutz in Unternehmen.
Informationen und Anmeldungen zu den Präsenz-Seminaren: www.johanniter.de/selbstschutz

Hintergrund zum Projekt
Das Angebot ist Teil des vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) geförderten Projektes „Mobile Helfer“. Es wird in Zusammenarbeit der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe (BAGEH) und des Vereins Mobile Retter e.V. realisiert. Die Mitglieder der BAGEH sind neben der Johanniter-Unfall-Hilfe der Arbeiter-Samariter-Bund, das Deutsche Rote Kreuz, die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft und der Malteser Hilfsdienst, somit alle großen Hilfsorganisationen in Deutschland. 
Gemeinsam wurde mit dem Modul „Sicherheit, Vorsorge und Erste Hilfe in außerordentlichen Notlagen“ ein erster Baustein dieses umfangreicheren Projektes auf den Weg gebracht, welches zum Ziel hat, ungebundene Helfende systematisch in Einsätze des Bevölkerungsschutzes zu integrieren. Dafür werden sie durch weitere Schulungsangebote vorbereitet.
Weiterführende Informationen zum Projekt: https://www.mobile-helfer.org