Akkuschrauber statt Stethoskop
NKTW-Besatzungen der Stedinger Johanniter rüsten neues Fahrzeug selber aus
Manchmal muss man selber anfassen. Der Ortsverband Stedingen der Johanniter-Unfall-Hilfe hat jetzt seinen neuen Notfall-Krankentransportwagen (NKTW) erhalten. Allerdings komplett leer. Die Ausstattung musste vom bisher eingesetzten Fahrzeug in das neue umgebaut werden. Weil die Besatzungen, die das Fahrzeug im Schichtbetrieb besetzen, es nicht abwarten konnten übernahmen sie das kurzerhand selber. „Wir haben uns am vergangenen Sonntag in unserer Freizeit getroffen und den neuen NKTW komplett ausgestattet“, berichtet Kristina Schünemann, Fachbereichsleiterin Einsatzdienste der Stedinger Johanniter. Dazu gehörten der Umbau der elektrischen Trage, des EKG Corpuls C3, des Medumat-Beatmungsgeräts, eines Raupen-Tragestuhls für den Transport von Menschen über Treppen und vieles mehr. Selbst die Halterungen für Desinfektionsmittel-Spender brachten die Retter selber an. Der Lohn: Bratwurst vom Grill und ein brandneues Fahrzeug, das pünktlich zum 1. August in den Dienst gehen konnte. „Das war eine tolle Aktion“, lobt Kristina Schünemann. Ein NKTW ist ein Fahrzeug im Rettungsdienst für Transport, Erstversorgung und Überwachung von Patienten. Besetzt ist er mit einem „Rettungssanitäter oder Rettungssanitäterin plus“ mit abgeschlossener Weiterbildung zum Einsatzführer und mit einem Rettungssanitäter oder Rettungssanitäterin. Bei Bedarf kann durch die Besatzung mit einem Notfallsanitäter das Fahrzeug zum Rettungswagen hochgestuft werden. Stationiert ist es zunächst an der Johanniter-Rettungswache in Berne-Bardenfleth, eine Verlegung an die neue Rettungswache in Schwei ist angedacht.