Der Erste-Hilfe-Kurs für echte Biker
Ahlhorner Motorradstaffel führte erneut „First Aid Highway“ durch – Anmeldung für 2026 läuft bereits


Samstag, 21. Juni trafen sich zwölf mutige Motorradbegeisterte zum „First Aid Highway“-Seminar - einem Erste-Hilfe-Kurs speziell für Motorradfahrende, geleitet von Christian Freye. Von Rührei am Morgen über Scheiben einschlagen bis hin zu dramatischen Ehekrach-Szenen und techno-beschallten Bewusstlos-Partys – hier wurde geholfen, gerettet und gegrillt, bis die Schutzengel mitrocken konnten. Los ging es früh um 8 Uhr an der Außenstelle Einsatzdienste in Ahlhorn – mit theoretischem Unterricht und einem zünftigen Bikerfrühstück.
Eines der Highlights: Ein realitätsnahes Verkehrsunfallszenario auf dem Betriebshof der Firma Koopmann Kfz GmbH&Co. KG, die kurzerhand ihren Fuhrpark als „echte“ Unfall-Deko zur Verfügung stellte.
In der Gemeinde Dötlingen suchten die Gruppen eine Fahrerin, die aus der Kurve geschleuderte wurde und ihren Mitfahrer. Weiter ging’s nach Hatten, wo sich eine vermeintliche Kaffee- und Zigarettenpause als Station „Hitzschlag“ entpuppte.
Der Gipfel der Dramatik erwartete die Biker in Großenkneten: Ein heftiger Streit zwischen Mutter und Vater. Dazu kam, dass ihr Kind schwer gestürzt war mit blutenden Schürfwunden. Im Verlauf dieses Streits verbrannte sich die Mutter den Unterarm am heißen Auspuff eines abgestellten Motorrades. In dieser hitzigen Übungssituation, die sich fast wie eine bunte Seifenoper auf zwei Rädern darstellte, mussten nicht nur Verbände angelegt, sondern auch der Streit geschlichtet werden.
Zum krönenden Abschluss mussten sich die Teilnehmenden durch ein Bikerfestival in einer dunklen Fahrzeughalle kämpfen. Sie mussten zwischen blinkenden Notfallleuchten und Discoblitzen, wummernden Techno-Bässen und herumliegenden "Helmtrinkern" den Überblick behalten und lernten, wie man trotz ohrenbetäubenden Lärms im Chaos Ruhe bewahrt, Hilfe und lebensrettende Maßnahmen organisiert.
Alle Teilnehmenden waren sich einig: Das war kein gewöhnlicher Erste-Hilfe-Kurs, sondern ein Erlebnis voller Action, Drama, Teamgeist und natürlich viel Humor. Ein besonderer Dank ging an Doktor Claudia Schmithals von der Realistischen Unfalldarstellung und ihr Team, die mit Profi-Schminke für blutige und schmerzhaft aussehende Verletzungen sorgten, die tatsächlich den Puls hochtreiben konnten.
Text und Bilder: Günther Behrendt (Leitung Motorradstaffel Ahlhorn)
Interessierte können sich anmelden unter ahlhorn@johanniter.de , Betreff: FAH 2026 Anfrage– schnell sein lohnt sich, denn die Plätze sind auf 18 Personen begrenzt. Die Motorradstaffel listet alle Interessenten und informiert in 2026 zeitnah, wann das nächste Seminar stattfindet.