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25.11.2022 | Dienststelle Ortsverband Oldenburg

Die gute Seele ist gegangen

Die Johanniter trauern um Herbert Feierabend

Tief erschüttert müssen wir Abschied nehmen von der guten Seele an unserem Standort in Oldenburg. Herbert Feierabend, der seit 28 Jahren als Hausmeister für den Ortsverband Oldenburg und die Regionalgeschäftsstelle Weser-Ems mit Händen und Worten Türen, Wände, Tische, Stühle, Herzen und Seelen repariert hat, ist am Donnerstag, 17. November, überraschend verstorben. Bis zuletzt hat er, trotz seines fortgeschrittenen Alters von inzwischen 87 Jahren, in seiner Werkstatt im Johannitergang gewerkelt. Jeden Johanniter, jede Johanniterin, die er traf, begrüßte er mit einem fingerzerquetschenden Händedruck und den mit seiner sanften Stimme gesprochenen Worten: „Wie geht es dir?“ Es war nicht möglich, sich dieser Empathie zu entziehen.

Herbert Feierabend wurde am 13. Februar 1935 geboren. Mit 14 Jahren trat er in die Lehre ein, hatte seitdem ununterbrochen gearbeitet und war keinen einzigen Tag arbeitslos. Nach seiner Tischlerlehre und einigen Jahren bei Handwerksunternehmen in Oldenburg begann Herbert Feierabend 1958 bei der Standortverwaltung der Bundeswehr zu arbeiten. 1994 hatte er 45 Arbeitsjahre voll und sollte in Rente gehen. Dabei fühlte er sich noch gar nicht als Rentner. Auf der Suche nach einer Beschäftigung stieß er auf eine Stellenanzeige in der Zeitung. Der Ortsverband Oldenburg der Johanniter-Unfall-Hilfe suchte einen Hausmeister. Er bewarb sich, und seit dem 1. September 1994 tischlerte, mauerte und hämmerte er unermüdlich, tauschte Leuchtstoffröhren aus und baute Räume um. Am Ende stand im ganzen Gebäude keine Wand mehr dort, wo sie vorher stand. Ständig mussten die Räume den neuen Erfordernissen angepasst werden. Wände, die im Weg waren, mussten weichen, neue hochgezogen werden. Wenn es eilig war, auch am Wochenende. Für Herbert kein Problem. Denn Feierabend kannte Feierabend nicht. Hier war der Name ausnahmsweise mal nicht Programm. Sein Rezept, um fit zu bleiben: „Ständig in Bewegung bleiben und der Umgang mit den vielen jungen Leuten hier.“ Im Juli 2017 starb die Frau an seiner Seite. Edith Feierabend war ein Jahr jünger als Herbert. Trotzdem arbeitete er weiter für die Johanniter. Jetzt folgte er seiner Edith, trotz seines hohen Alters für alle überraschend. Mit ihm verlieren wir einen engagierten, stets optimistischen und hilfsbereiten Kollegen und Freund. Unsere Gedanken und Gebete sind bei seiner Familie, seinen Angehörigen und allen die ihn kannten.