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15.05.2023 | Dienststelle Ortsverband Oldenburg

Mehr Zeit für Leberwurst und Kleine Wünsche

Anke Siemers vom KundenServiceCenter geht in Ruhestand

Kerstin Klossek-Hempen, stellvertretende Teamleitung KundenServiceCenter am Standort Oldenburg (links), überreichte Anke Siemers zum Abschied einen Präsentkorb – mit Leberwurst natürlich.

Auf den Tag genau 15 Jahre, nachdem Anke Siemers als Mitarbeiterin im KundenServiceCenter der Johanniter-Unfall-Hilfe am Standort Oldenburg angefangen hatte, beendet sie ihre hauptamtliche Tätigkeit. Am 15. Mai geht sie in den Ruhestand, aus gesundheitlichen Gründen etwas früher als geplant. „Es hat mir riesigen Spaß gemacht und war eine spannende Aufgabe, aber die Knochen machen nicht mehr mit“, erzählt die 64-Jährige. Zum Abschied gab es von den Kolleginnen und Kollegen einen Präsentkorb unter anderem mit Leberwurst, die Anke Siemers gerne isst und von der auch ihr Hund Paule immer eine Scheibe bekommt.

Am 15. Mai 2008 war sie zu den Johannitern gekommen und hatte im damals gerade neu gegründeten KundenSericeCenter angefangen. Zuvor hatte sie 35 Jahre als Arzthelferin gearbeitet, bis ihr Chef sich zur Ruhe setzte und keinen Nachfolger für die Praxis finden konnte. Durch ihren Mann Detlef, der sich seit mehr als 30 Jahren ehrenamtlich für die Johanniter im Ortsverband Oldenburg zunächst im Rettungsdienst und im Anschluss als Erste-Hilfe-Trainer engagiert, erfuhr sie von der Stelle im Servicecenter. „Wir waren zu viert“, erinnert sie sich. Marion Logemann, die inzwischen ebenfalls in Rente ist und seitdem ehrenamtlich als Ortsbeauftragte den Ortsverband Ahlhorn führt, die ebenfalls verrentete Jutta Then und der damalige Leiter des Servicecenters, Frank Komrowski. Komrowski leitet heute den Bereich Wohnkonzepte im Regionalverband. Mit Anke Siemers geht jetzt das letzte Mitglied des Gründungsquartetts.

„Das war eine tolle Zeit“, erinnert sie sich gerne zurück. Zunächst saßen die vier in einem Nebenraum der Einsatzzentrale des Ortsverbands Oldenburg an der heutigen Alten Fleiwa. „Zu unseren Aufgaben gehörte auch die Ausgabe von Fahrzeugmappen für Rettungs- und Krankenwagen.“ Die Zentrale gibt es nicht mehr, moderne Technik hat die Annahme von Telefonaten und Faxen abgelöst. Hauptaufgabe aber war die Annahme von Anrufen, die von den Dienststellen der 20 Ortsverbände in Weser-Ems und der sechs in Bremen-Verden weitergeleitet wurde. „Das war ja totales Neuland für uns alle“, erinnert sich Anke Siemers. „Wir haben Listen erstellt, wer wo für was zuständig ist, um jeden Anrufer helfen zu können. In der Zeit habe ich googlen gelernt.“ Zwischenzeitlich nahmen die Mitarbeitenden Anrufe für den hausärztlichen Bereitschaftsdienst für sechs Bezirke der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) entgegen, berieten die Anrufenden und informierten den diensthabenden Bereitschaftarzt im Drei-Schicht-System. Die Zahl der Mitarbeitenden stieg stark an, durch den zwischenzeitlichen Umzug ins Erdgeschoss der Betreuten Wohnanlagen „Am Bloherfelder Markt“ war genug Platz da.

Die KVN-Anrufe sind inzwischen zu einem privaten Callcenter nach Duisburg vergeben, andere Aufgaben konnten aufgrund neuer Technologien in Hannover zentralisiert werden. Die Zahl der Mitarbeitenden am Standort Oldenburg sank, jetzt geht auch Anke Siemers. Den Johannitern bleibt sie weiterhin verbunden. Über ihren Detlef, der immer noch Menschen in Erster Hilfe ausbildet. Und durch die „Kleinen Wünsche“, die Weihnachtsaktion der Johanniter für Kinder als bedürftigen Familien. Die Organisation der Aktion in Oldenburg hat Anke Siemers vor elf Jahren übernommen und wird sie auch weiterhin zum Erfolg führen. Rund 600 Familien können sie jedes Jahr so unterstützen, mehr als 6000 Kleine Wünsche konnten bisher erfüllt werden. „Die Planung für dieses Jahr“, verrät Anke Siemers, „hat schon begonnen.“ In sieben Monaten ist schließlich schon Weihnachten.