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17.04.2023 | Dienststelle Ortsverband Stadland

Mit „Jenseits des Tales“ fing es an

Stadlander Johanniter feiern 25 Jahre Musikzug und 55 Jahre Ortsverband

So laut und fröhlich geht es selten zu in einer Kirche. Der Ortsverband Stadland der Johanniter-Unfall-Hilfe feierte mit viel Musik das 25-jährige Jubiläum seines Musikzugs sowie das 55-jährige Bestehen des Ortsverbands und das fünfjährige Dienstjubiläum von Ortsverbandspfarrerin Birgit Fass. Los ging der musikalische Rahmen unter Leitung von Katja Ratjen-Barz mit dem Lied „Jenseits des Tales“, dem ersten Stück, das der Musikzug vor 25 Jahren vorgetragen hatte. „Wenn ich mir das jugendliche Alter eurer Spielleute anschaue, musstet ihr es wohl neu einstudieren“, stellte Pastorin Fass fest. In ihrer Predigt ging sie auf die acht Spitzen des Johanniterkreuzes ein, immerhin schon seit 1489 verbindliches Zeichen der Johanniter. Sie stehen für die acht Seligpreisungen der Bergpredigt Jesu, die so aktuell sind wie vor 2000 Jahren. „Heute werden die Barmherzigen verhöhnt, die Sanftmütigen an die Wand gedrückt.“ Auch deshalb sei der Dienst der Johanniter heute so wichtig. Anschließend erinnerte Ortsbeauftragter Detlef Schumacher an die Anfänge des Ortsverbands. Los ging es mit einem alten VW Bulli, der zum Krankenwagen umgebaut wurde. Lange vor Einführung des hauptamtlichen Rettungsdienstes in Niedersachsen stellten die Stadlander Johanniter damit zusammen mit ihren Kollegen in Nordenham und Berne die Versorgung der Menschen in der Wesermarsch im Notfall sicher. Gestartet wurde in Ermangelung einer Dienststelle von Zuhause. Nachdem sie zwischenzeitlich sogar in einer ausrangierten Pommesbude residiert hatten, sind die Stadlander Johanniter jetzt an der Molkereistraße 19a in Rodenkirchen. „Als wir einzogen, dachten wir, jetzt haben wir richtig viel Platz. Aber inzwischen reicht der auch schon nicht mehr“, sagte Schumacher.

Hans-Ulrich Diers, Mitglied im Regionalvorstand a.D., überbrachte die Grüße des Regionalverbands Weser-Ems der Johanniter-Unfall-Hilfe: „Wir waren uns nicht immer einig, aber wir haben immer eine Lösung gefunden und es macht immer wieder Spaß, bei euch zu sein.“ Bürgermeister Harald Stindt erinnerte daran, dass der Ortsverband am Anfang gar nicht Stadland gehießen haben konnte. „Die Gemeinde Stadland wurde erst in den siebziger Jahren gegründet. Da gab es euch schon. Aber ihr wart der Zeit ja immer schon weit voraus.“ Horst Kortlang (FDP), stellvertretender Landrat der Wesermarsch, überbrachte die Grüße von Landrat Stephan Siefken und betonte die Bedeutung, die die Stadlander Johanniter auch heute noch für die Sicherheit der Bevölkerung der Wesermarsch haben. Das sah auch die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Logemann so und verurteilte ausdrücklich Gewalt gegen Rettungskräfte. „Seien Sie sicher, wir stehen fest an Ihrer Seite.“

Günter Busch (CDU) erinnerte an die Anfänge des Musikzugs, als der Gemeinderat einen Zuschuss verweigern wollte, um keine Konkurrenz zu den bestehenden Musikvereinen entstehen zu lassen. Letztlich setzen sich aber die Unterstützer durch. „Es ist Aufgabe der Kommune, eine lebendige Gemeinschaft durch Vereine und Verbände aufrecht zu erhalten“, sagte Busch. Dabei sei oft nicht das Problem, Ehrenamtliche zu finden. „Meistens fehlt es an Leuten, die bereit sind, die Führung zu übernehmen“, sagte Busch an Ratjen-Barz und Schumacher gewandt. „Toll, dass Sie das machen.“ Die Vorsitzende der Werbegemeinschaft Stadland, Petra Haase, ist mit ihrem Geschäft „Meyers Fahrrad- und Freizeitcenter“ gleichzeitig Nachbarin der Johanniter. „Immer, wenn ich den Spielmannszug höre, habe ich Tränen in den Augen“, sagte sie gerührt. „So schlecht sind wir nun auch wieder nicht“, gab Birgit Fass schlagfertig zurück